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Social Media Nutzung von Kindern und Jugendlichen

Social Media Nutzung von Kindern und JugendlichenSocial Media Nutzung von Kindern und Jugendlichen - Foto: © Studio Romantic #395564692 - stock.adobe.com

Fast alle Jugendliche, aber auch schon Kinder nutzen täglich Social Media. Die Nutzungsdauer steigt mit zunehmendem Alter. Mädchen sind aktiver als Jungen.

Was ist bei der Nutzung von Social Media durch Kinder und Jugendliche zu beachten?

Die Nutzung von Social Media durch Kinder und Jugendliche ist nicht grundsätzlich zu verteufeln oder zu verbieten. Es gibt beispielsweise bei WhatsApp Chatgruppen von Schulklassen oder Sportgemeinschaften, in denen die Teilnehmer wichtige Nachrichten, zum Beispiel über Termine oder Hausaufgaben, austauschen können.

Nicht zu vergessen ist jedoch, dass die Nutzung von Social Media die Art der Kommunikation unter Kindern und Jugendlichen stark verändert hat.

Problematisch wird es, wenn die Kommunikation mit Freunden ausschließlich übers Internet erfolgt und echte Aktivitäten mit Freunden im realen Leben auf der Strecke bleiben. Die häufige Nutzung von Social Media führt mitunter zu Schlafdefiziten bei Kindern und Jugendlichen.
Nicht zuletzt können die Leistungen in Schule oder Ausbildung leiden, wenn Kinder oder Jugendlichen viele Stunden täglich auf Kanälen wie WhatsApp, Instagram oder TikTok unterwegs sind.

Nutzung von Social Media durch Kinder
Die Nutzung von Social Media durch Kinder und Jugendliche ist nicht grundsätzlich zu verteufeln oder zu verbieten – Foto: © Rawpixel.com #407342501 – stock.adobe.com

Mögliche Gefahren für Kinder und Jugendliche durch soziale Medien

Von sozialen Medien können Kinder und Jugendliche in ihrer Entwicklung profitieren. Sie können Entwicklungsaufgaben besser bewältigen, indem sie verschiedene Formen der Selbstdarstellung ausprobieren und Rückmeldungen von Gleichaltrigen bekommen. Die Auswirkungen von Social Media auf Kinder und Jugendliche sind aber nicht immer positiv, sondern mitunter auch gefährlich.

Das sind die häufigsten Gefahren bei verstärkten Aktivitäten in sozialen Netzwerken:

  • Lernen und andere wichtige Aufgaben können vernachlässigt werden
  • Streitigkeiten in der Familie
  • Vernachlässigung von Freundschaften
  • Einschränkung von Aktivitäten wie Sport oder echter Kontakte mit Gleichaltrigen
  • Konzentrationsstörungen
  • Schwierigkeiten bei der Kommunikation im echten Leben

Nicht zu vergessen ist die Gefahr von Cybermobbing. Auch Urheberrechtsverstöße und jugendgefährdende Inhalte sind nicht zu unterschätzen.
Minderwertigkeitsgefühle und ein falsches Körperbild durch gepostete Fotos anderer Nutzer sind weitere ernstzunehmende Gefahren.

Cybermobbing
Die Auswirkungen von Social Media auf Kinder und Jugendliche sind aber nicht immer positiv, sondern mitunter auch gefährlich – Foto: © motortion #286984208 – stock.adobe.com

Gefahr von Cyber-Grooming

Speziell für Mädchen besteht die Gefahr, dass sie von Männern, die sich als Jugendliche ausgeben, aufgefordert werden, Bilder mit freizügiger Bekleidung oder Nacktbilder ins Netz zu stellen. Die Täter entwickeln mit ihren Opfern ein Vertrauens- oder Abhängigkeitsverhältnis, bevor es zu ernsthaften sexuellen Belästigungen und Übergriffen kommt. Diese Gefahr wird als Cyber-Grooming bezeichnet.

Wogegen Eltern ihre Kinder schützen müssen

Eltern kommt eine wichtige Rolle beim Schutz ihrer Kinder vor den Gefahren auf Social Media zu. Sie sollten ihre Vorbildfunktion nutzen und ihre Kinder frühzeitig über Gefahren wie Cybermobbing, Cyber-Grooming und andere Gefahren der Cyberkriminalität aufklären.
Erfolgserlebnisse, aber auch der konstruktive Umgang mit stressbelasteten Situationen und Misserfolgen sollten durch die Eltern gefördert werden. Social Media locken Kinder mit verschiedenen Versprechen, Chancen und Möglichkeiten, die Eltern kennen sollten und vor denen sie ihre Kinder schützen müssen:

  • Freundschaftsanfragen von Menschen, die Kinder aus dem realen Leben nicht kennen
  • Gewinnversprechen durch Umfragen, die schnell in eine Abofalle führen können
  • Werbegeschenke, die mit Phishing-Anfragen verbunden sind, bei denen sensible persönliche Daten abgefragt werden
  • Status-Updates mit Zugriff auf den Live-Standort durch GPS-Funktion
  • Spiele und Drittanbieter-Apps, die zu In-App-Käufen und schlimmstenfalls zur Verletzung des Urheberrechts sowie Verschuldung führen können
Tipp: Eltern von Kindern, die noch nicht das 14. Lebensjahr vollendet haben, können Kindersicherungen anlegen, indem sie verschiedene Sicherheitsprogramme nutzen. Einige davon können kostenpflichtig sein, doch bieten sie umfassenden Schutz, da Kinder mit Geburtsdatum registriert werden und Eltern die Aktivitäten zurückverfolgen können.

Was beim Datenschutz zu beachten ist

Eine wichtige Rolle spielt bei der Nutzung von Social-Media-Kanälen wie TikTok, Instagram, Snapchat oder WhatsApp der Datenschutz. Die Nutzer legen Profile an und stellen Bilder sowie weitere Informationen von sich ein. Eltern müssen verhindern, dass sensible Daten ihrer Kinder im Netz landen und missbraucht werden. Sie sollten sich selbst über die Möglichkeit des Datenschutzes informieren und mit den Kindern über dessen Bedeutung sprechen.

Eltern sollten die Möglichkeit der Zwei-Faktor-Authentifizierung kennen, ihren Kindern die Bedeutung erklären und ihnen zeigen, wie sie funktioniert.

Für die Anmeldung auf Social-Media-Plattformen kann auch eine unpersönliche E-Mail-Adresse sinnvoll sein. Eltern müssen Kinder über die Gefahren informieren, die dabei lauern, wenn persönliche Fotos und andere Informationen gepostet werden.

Datenschutz Social Media durch Kinder
Eine wichtige Rolle spielt bei der Nutzung von Social-Media-Kanälen wie TikTok, Instagram, Snapchat oder WhatsApp der Datenschutz – Foto: © Rawpixel.com #396682798 – stock.adobe.com

Suchtpotenzial für Kinder und Jugendliche

Eine Studie des Deutschen Zentrums für Suchtfragen und von DAK Gesundheit, für die das Forsa-Institut 1.001 Jungen und Mädchen im Alter von 12 bis 17 Jahren befragte, ergab, dass bereits 2,6 Prozent der Kinder und Jugendlichen die Kriterien einer Sucht erfüllen. Im Schnitt verbringen sie täglich 2,5 Stunden mit Social Media. Von den Mädchen sind bereits 3,4 Prozent süchtig, von den Jungen nur 1,9 Prozent. Das Risiko für die süchtigen Jugendlichen, an Depressionen zu erkranken, ist deutlich höher als bei denjenigen, die nicht süchtig sind.

Tipp: Eltern sollten bewusst Zeiten, Räume und Situationen ohne Medien schaffen und den Zusammenhalt in der Familie stärken, um die Suchtgefahr zu verringern.

Die gefährlichsten Social-Media-Plattformen

Am gefährlichsten sind für Kinder und Jugendliche TikTok, Instagram und Snapchat. Sie haben ein hohes Suchtpotenzial und können mit Zustimmung der Eltern schon von Kindern ab 13 Jahren genutzt werden.