Immer mehr Deutsche wickeln ihre Bankgeschäfte inzwischen am Smartphone oder Computer ab. Dadurch verlieren Bankfilialen in Deutschland zunehmend an Bedeutung. Laut einer aktuellen Umfrage könnten viele Deutsche sogar komplett auf Zweigstellen der Banken verzichten.
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Landesweit weniger als 20.000 Bankfilialen
Hierzulande gibt es mittlerweile erstmals weniger als 20.000 Bankfilialen. Laut einer Information der Bundesbank in Frankfurt betrieben Sparkassen und Banken im Dezember 2023 nur noch 19.501 Standorte, die durch Mitarbeiter besetzt waren. Das sind insgesamt 4,6 Prozent weniger als vor der Jahresfrist.
Das Filialnetz hat sich bundesweit somit in nahezu allen Banksektoren reduziert.
Ausschlaggebende Gründe sind der erhöhte Kostendruck sowie die stetig ansteigende Verbreitung des Online-Bankings.
Bemühungen um eine flächenmäßige Präsenz
Da immer mehr Deutsche ihre Bankgeschäfte von zu Hause aus regeln, verschlanken die Finanzinstitute ihre teuren Filialnetze. Sie versuchen, die eigenen Standorte dennoch flächenmäßig präsent zu halten. Diese Präsenz zeigen die Geldhäuser durch geteilte Filialen mehrerer Institute, Beratungscenter mit verlängerten Öffnungszeiten, Videoberatungen oder sogenannte Sparkassen-Busse.
Immer mehr Deutsche könnten komplett auf Bankfilialen verzichten
Laut einer aktuellen Umfrage des Digitalverbands Bitkom bestätigte die knappe Hälfte der rund 1.000 Befragten, dass sie komplett auf Bankfilialen verzichten könnten. Allerdings verlangsamte sich das Tempo an Filialschließungen im vergangenen Jahr.
Während sich der Trend zum Online-Banking in den Pandemiejahren 2020 und 2021 deutlich verstärkte, erhöhte sich der Prozentsatz an Filialschließungen in dem Zeitraum auch deutlich.
Reine Automatenstandorte sind von der Statistik übrigens unberücksichtigt.
Fusionen durch Genossenschaftsbanken
Sparkassen und Landesbanken haben mit insgesamt 7.104 Standorten zum Jahresende 2023 die meisten Zweigstellen.
Genossenschaftsbanken wie Volks- und Raiffeisenbanken haben insgesamt 6.588 Filialen. Es fanden insgesamt 52 Fusionen statt, insbesondere im genossenschaftlichen Bereich. Diese Fusionen sind ein ausschlaggebender Grund dafür, dass sich der Anteil an Kreditinstituten landesweit auf insgesamt 1.403 Institute verringerte.