Weihnachten zählt für die meisten Menschen als die schönste Zeit des Jahres. Es liegt Glückseligkeit, Ruhe und Besinnlichkeit in der Luft. Obwohl viele in der Vorweihnachtszeit noch einmal ordentlich in Stress und Hektik geraten, kommen die meisten gegen Ende des Jahres so richtig zur Ruhe. Es werden Plätzchen gebacken, ein Adventskranz besorgt, Adventskalender befüllt und geöffnet, Geschenke für Heilig Abend gekauft und irgendwann dann auch die obligatorische Weihnachtstanne ins Wohnzimmer gebracht. Der Weihnachtsbaum gehört einfach dazu und steht mit seiner Beleuchtung im Mittelpunkt des Weihnachtsfests.
Das aufwendige Schmücke wird gerne zelebriert, die Geschenke werden unter dem Weihnachtsbaum verstaut und an den Tagen rund um das Weihnachtsfest genießt man den Anblick des Baumes. Aber warum ist das so?
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Ein Symbol der Fruchtbarkeit und Lebenskraft
Bis eine Tanne zum Weihnachtsbaum wird, dauert es um die 10 Jahre. Aus dem Weihnachtsbrauch hat sich mittlerweile eine große Industrie entwickelt, dabei reicht dieser Brauch viele, viele Jahre zurück und trägt eine heidnische Tradition. Auch in der vorchristlichen Zeit vor vielen Jahrhunderten von Jahren schmückte man die Häuser im Winter mit immergrünen Pflanzen und Zweigen, denn diese standen im Zeichen der Fruchtbarkeit und des sich ewig erneuernden Lebens.
Zusätzlich sollten die grünen Tannenzweige das Haus vor bösen Geistern bewahren und dafür sorgen, dass nach dem dunklen und kalten Winter der Frühling wieder kommt.
Gleichzeitig war es damals in anderen Kreisen üblich, den Beginn des neuen Jahres auf dem Marktplatz zu feiern, indem die Tannenzweige und Tannenbäume nach dem Ende der Weihnachtszeit auf dem Marktplatz gesammelt, geschmückt und anschließend verbrannt wurden. Zu dieser Zeit konnten sich aber nur wohlhabende Bürger und Familien einen Tannenbaum leisten, denn diese waren nicht gerade günstig. Familien, die in Armut lebten, mussten sich mit Tannenzweigen und ähnlichem Grün zufriedengeben.
Der Einfluss deutscher Schriftsteller
Als Goethe im Jahr 1774 in seinem Roman „Die Leiden des jungen Werther“ erstmals einen Weihnachtsbaum erwähnte, welcher mit Kerzen, Äpfeln und diversen Süßigkeiten geschmückt war. Und auch den Schriftsteller Johann Heinrich Jungstilling in seinem Werk „Das Heimweh“ einen Tannenbaum im Zusammenhang mit dem Weihnachtsmorgen erwähnte, wurde der Weihnachtsbaum erfuhr der Tannenbaum so richtig Beliebtheit. Es wurden ganze Plantagen an Tannen- und Fichtenwälder angelegt, um der hohen Nachfrage in der Weihnachtszeit gerecht zu werden.
Sozusagen hat der Weihnachtsbaum in seiner feierlichen Form, wie wir ihn heute kennen, seinen Ursprung also in Deutschland. Mit der Zeit wurde das Schmücken des Baumes auch in anderen Ländern zur Tradition. Um das Jahr 1832 rum brachten deutsche Auswanderer und Matrosen den Brauch nach Nordamerika. Rund 60 Jahre später schmückte erstmal ein Weihnachtsbaum das Weiße Haus des Präsidenten.
Welche Bedeutung steckt dahinter?
Die Weihnachtstanne unterscheidet sich maßgeblich von den anderen Sitten und Bräuchen, weil es sich dabei nicht um ein kirchliches, sondern bürgerliches Symbol handelt. Die Symbolik der Lebenskraft und Fruchtbarkeit, die bereits unter den Heiden verbreitet war, wird den Weihnachtsbäumen noch heute nachgesagt, denn sie bringen auch in der heutigen Zeit während des Winters etwas Farbe und einen Hauch von Leben in die eigenen vier Wände.
Zwar war die Kirche anfangs skeptisch und sehr verhalten gegenüber dem bürgerlichen Brauch des Weihnachtsbaumes.
Doch mit der Zeit wurde die geschmückte Tanne auch als Symbol des Christentums aufgenommen und in den Gotteshäusern aufgestellt. Der Stern, der für gewöhnlich die Spitze des Baumes schmückt, steht für den Stern von Bethlehem. Die Lichter, die den Baum schmücken, sollen das Licht symbolisieren, welches durch die Geburt Jesu in die Welt getragen wird. Mittlerweile spricht man in vielen Bereichen auch nicht mehr vom Weihnachtsbaum, sondern vom Christbaum.
Traditionell wird der Weihnachtsbaum eigentlich erst am Abend vor dem 24. Dezember im Wohnzimmer aufgestellt. Viele erledigen dies aber bereits eine Woche vor Heiligabend, aus dem einfachen Grund, weil sie den Anblick des Baumes länger genießen möchten. Grundsätzlich gibt es beim Zeitpunkt des Aufstellens weder richtig noch falsch. Wer den Baum gerne recht früh im Haus haben möchte, kann dies seiner Vorliebe entsprechend tun – sofern sich der Baum lange genug frisch halten lässt. Die meisten lassen ihren sogenannten Christbaum bis zum Tag der Heiligen Drei Könige am 06. Januar stehen.
Wie nachhaltig ist der Brauch der Weihnachtstanne?
Jedes Jahr werden in Deutschland zwischen 23 Millionen und 26 Millionen Weihnachtstannen abgeholzt und in den Häusern aufgestellt. Zwar sollte laut der NABU die Anzahl der Tannen im besten Fall sinken, da insbesondere die Plantagen mit Monokulturen nicht gerade tier- und umweltfreundliche Bedingungen aufweisen.
Jedoch wird im Gegensatz zu Maisfeldern auf den Plantagen der Weihnachtsbäume kein Lebensraum auf Dauer zerstört. Zudem binden die Tannen CO2, und das auch noch nach dem Fest, wenn sie ausgedient und recycelt werden.
Wie lässt sich der Brauch umweltbewusster gestalten?
Um der Umwelt etwas Gutes zu tun, sollte beim Kauf einer Weihnachtstanne unbedingt der lokale Förster unterstützt werden. Da dies jedoch aufgrund der hohen Nachfrage nicht immer möglich ist, sollte zumindest im Handel eine Tanne gewählt werden, die mit ihrem Label auf eine nachhaltige Produktion hinweist. Außerdem sollte auf Kunstbäume verzichtet werden. Viele denken, Tannenbäume aus Plastik seien die umweltfreundlichere Lösung für die Weiterführung dieser Tradition. Dabei ist dies ganz und gar nicht der Fall. Selbst der NABU rät davon ab.
Besser ist ein echter Weihnachtsbaum, der entsprechend entsorgt und recycelt wird. Der Plastikbaum hingegen kann nur ein paar Jahre verwendet werden, denn mit der Zeit verblasst das Produkt, sieht nicht mehr schön aus und landet schließlich auf dem Müll.