Wirtschaft

Warum die Telekom die Auskunft einstellt

Warum die Telekom die Auskunft einstelltWarum die Telekom die Auskunft einstellt - Foto: © WavebreakMediaMicro #153509466 - stock.adobe.com

Die Auskunft der Deutschen Telekom mit der Rufnummer 11833 war eine wichtige Institution für alle, die eine bestimmte Telefonnummer benötigten. Viele werden sich noch an die Werbung mit Verona Pooth für die Auskunft erinnern. Heute ist die Auskunft für viele fast schon in Vergessenheit geraten.
Das Smartphone und das Internet sind bei der Suche nach einer Telefonnummer hilfreich und liefern noch viele weitere Angaben. Ab dem 1. Dezember 2024 gibt es die Auskunft nicht mehr. Die Telekom stellte diesen Service ein.

Wirtschaftliche Gründe für das Ende der Auskunft

Das Ende der Auskunft hat wirtschaftliche Gründe. Für die Telekom lohnt sich dieser Service finanziell nicht mehr, was an den folgenden Zahlen deutlich wird. Die Auskunft erreichte 1995 ihren Höhepunkt. Jährlich gingen ungefähr 550 Millionen Anfragen nach Telefonnummern ein. Seitdem ist die Nachfrage rückläufig. Die Telekom berichtet davon, dass jährlich ungefähr 20 Prozent weniger Anfragen eingingen.

Heute verzeichnet die Telekom pro Jahr nur noch etwa zwei Millionen Anfragen.

Die Deutsche Telekom spricht davon, dass dieser Service aus der Zeit gefallen ist. Der Hauptgrund dafür ist das Internet, das heute in nahezu jedem Haushalt vorhanden und mit mobilen Geräten auch unterwegs verfügbar ist. Ein Smartphone besitzen heute ungefähr 80 Prozent der Deutschen. Innerhalb weniger Minuten lässt sich eine Suchanfrage für eine Telefonnummer googeln. Die Nummer kann danach sofort angerufen werden.

Wirtschaftliche Gründe für das Ende der Auskunft
Das Ende der Auskunft hat wirtschaftliche Gründe – Foto: © Monkey Business #90416634 – stock.adobe.com

Private Kontakte durch das Smartphone erschwert

Die Suche nach Telefonnummern über das Internet hat nicht nur Vorteile. Rufnummern von Unternehmen und öffentlichen Institutionen sind zumeist problemlos zu finden. Über das Handy und die Mobilfunknummer sind die meisten Privatpersonen leicht erreichbar. Es ist jedoch gerade die Mobilfunknummer, die über das Internet kaum gefunden werden kann. Auch die Festnetznummer von Privatpersonen lässt sich nicht immer über das Internet ausfindig machen. Viele Privatpersonen sind nicht im Telefonbuch eingetragen oder haben gar kein Festnetztelefon, da sie nur mobile Geräte nutzen.

Über die Auskunft ließen sich fremde Personen früher deutlich leichter ausfindig machen. Der größte Teil der erwachsenen Bevölkerung in Deutschland, ungefähr 40 Millionen Menschen, war damals bei der Auskunft registriert. Wer den Namen und den Wohnort einer Person wusste, konnte in der Regel schnell die Telefonnummer über die Auskunft erhalten. Solche Kontakte lassen sich heute über Social Media wie Instagram oder Facebook reaktivieren.

Suche nach Telefonnummern über das Internet
Die Suche nach Telefonnummern über das Internet hat nicht nur Vorteile – Foto: © contrastwerkstatt #99044188 – stock.adobe.com

Telefonauskünfte von privaten Dienstleistern

Wer heute die Telefonauskunft der Deutschen Telekom vermisst, muss nicht vollständig auf die telefonische Auskunft verzichten. Es gibt verschiedene private Dienstleister, die Telefonauskünfte anbieten. Eine Liste solcher Dienste ist über das Portal der Bundesnetzagentur abrufbar. Personen, die noch das Festnetztelefon nutzen und über kein Smartphone verfügen, finden dort geeignete Dienstleister, über die sie Telefonnummern erfragen können.

Telefonbücher in gedruckter Form gibt es noch weiterhin. Sie werden vom privaten DeTeMedien-Verlag in jedem Jahr herausgegeben und aktualisiert.

Solche Telefonbücher wie „Die Gelben Seiten“ für die Telefonnummern von Unternehmen oder „Das Örtliche“, das auch die Telefonnummern von Privatpersonen listet, sind kostenlos erhältlich. Nach Auskunft der Telekom ist es auch möglich, in einer öffentlichen Bibliothek an einem Computer-Arbeitsplatz nach den Telefonnummern zu googeln.

Die Zukunft der Mitarbeiter der Telefonauskunft

Die Auskunft der Telekom wurde schon lange nicht mehr mit eigenen Mitarbeitern bedient. Die Telekom hat seit dem Jahr 2000 externe Callcenter beauftragt und damit die Auskunft ausgelagert. Möglicherweise werden die Mitarbeiter des jeweiligen Callcenters mit anderen Aufgaben betraut.

Bis zum Jahr 2000 ab es interne Auskunftsstellen der Telekom in allen Bundesländern in mehreren Städten. So war die Auskunft beispielsweise im Bundesland Rheinland-Pfalz in Mainz, Kaiserslautern und Koblenz ansässig.

Ursprünglich arbeiteten bei der Telefonauskunft ausschließlich Frauen. Als Einstellungsvoraussetzung dieser Fernsprechgehilfinnen galt, dass sie nicht verheiratet waren. Daher rührt der Ausdruck „das Fräulein vom Amt“. Die ersten Fernsprechgehilfinnen nahmen ihre Arbeit 1887 in Hamburg und Berlin auf. Damals wurde davon ausgegangen, dass bei der damals noch schlechten Leitungsqualität Frauenstimmen besser zu verstehen waren als Männerstimmen.