Seit geraumer Zeit erfährt Kurkuma eine weltweite Bewunderung, dabei handelt es sich bei dem gelbgoldenen Gewürz gar nicht um eine Seltenheit, ist es doch in nahezu jedem Supermarkt mittlerweile erhältlich. Kurkuma wird inzwischen nicht mehr nur noch als Gewürz, sondern vor allem auch in der Naturheilkunde eingesetzt.
Bei der Verwendung von Kurkuma, insbesondere von dem Wirkstoff Curcumin, soll der Fokus künftig sogar noch stärker auf die Behandlung von Erkrankungen gelegt werden. Doch handelt es sich bei diesem Gewürz tatsächlich um eine solche Wunderwaffe?
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Einsatzbereiche von Kurkuma
Beim Kochen verfeinert Kurkuma jedes Curry-Gericht. In der Naturheilkunde ist es möglich, mit dem Wirkstoff der Kurkuma-Wurzel die Gesundheit positiv zu beeinflussen.
Allem voran verantwortlich für den positiven Effekt ist der Wirkstoff Curcumin.
Dieser wird nicht nur in der Ayurvedischen Medizin zur Behandlung von Magen-Darm- und Verdauungsproblemen eingesetzt, sondern soll auch in der Lage sein, chronische Entzündungen, Gelenkbeschwerden, Schlaganfälle, Alzheimer und sogar Krebs zu lindern. De facto enthält eine Kurkuma-Wurzel nur eine geringe Menge des Wirkstoffs Curcumin: Nämlich gerade einmal sechs Prozent.
Curcumin ist nicht wasserlöslich, weshalb von den ohnehin nur sechs Prozent lediglich ein Prozent des Wirkstoffs in unseren Blutkreislauf gelangt und dort seine positive Wirkung entfalten kann. Dennoch sind die Auswirkungen dieser verschwindend geringen Menge erstaunlich und vor allem spürbar: Bei Arthrose und Rheuma kann es zum Beispiel deutlich den Bedarf an Kortison und Schmerzmitteln reduzieren.
Das sagt die Wissenschaft
Obwohl zahlreiche Menschen auf die positiven Eigenschaften der Kurkuma-Wurzel schwören, existieren keine wissenschaftlichen Belege für deren gesundheitsfördernde Wirkung. Zwar wurde Curcumin bereits in etlichen Versuchen wissenschaftlich untersucht, die durchaus erfolgsversprechende Effekte erzielten, doch das Problem für aussagekräftige Belege sind die Wechselwirkungen von Curcumin mit anderen Substanzen. So machen diese Wechselwirkungen nämlich den Eindruck einer stattfindenden Wirkung durch Curcumin, tatsächliche Beweise dafür gibt es aber nicht. Auch von den klinischen Studien am Menschen sind bislang nur wenige wirklich aussagekräftig.
So war entweder die Teilnehmeranzahl zu klein, eine zum Vergleich herangezogene Gruppe nicht vorhanden oder die Studie wurde vorzeitig abgebrochen. Teilweise wurde auch eine viel höhere Tagesdosis bei der Studie eingesetzt, als bei der Verwendung empfohlen wird.
Eine wachstumshemmende Wirkung des Wirkstoffs Curcumin konnte aber trotzdem bei Versuchen mit Krebszellen festgestellt werden.
So ist der Wirkstoff der Kurkuma-Zelle also in der Tat fähig, Krebszellen frühzeitig absterben zu lassen. Tierversuche zeigten überdies, dass Curcumin die Hirnleistung verbessert und die für Alzheimer typischen Veränderungen im Gehirn vorbeugen kann. Ob die Daten aus den Tierversuchen jedoch auf den Menschen übertragen werden können, sei noch dahingestellt.
Beim Einsatz von Curcumin kann man sich deshalb bisher nur auf die praktischen Erfahrungen in der Naturheilkunde verlassen. Fakt ist aber, dass sich Kurkuma ohne Zweifel auf die Verdauung und etwaige Probleme im Verdauungstrakt auswirkt, da der Wirkstoff Curcumin die Produktion der Verdauungssäfte anregt.
Wissenschaftliche Beweise hierfür liegen vor. In Indien wird das Gewürz schon seit Jahrhunderten bei Verdauungsproblemen und sogar Magen-Darm-Entzündungen angewandt. Sogar chronische Darmerkrankungen sowie das Reizdarm-Syndrom lassen sich mithilfe von Kurkuma lindern.
So wird richtig dosiert
Wie bei fast allem, macht auch bei Kurkuma die Menge das Gift. Die Dvise „Viel hilft viel“ kommt in diesem Zusammenhang nicht zum Tragen. So sollte das Gewürz trotz seiner vorteilhaften Auswirkungen nämlich nicht ohne Begrenzung konsumiert werden.
Egal ob in Form der frischen Wurzel, als Gewürz am Essen oder als Kapsel: Die Tagesdosis von 180 bis 200 Milligramm Curcumin sollte nicht überschritten werden.
Oder anders gesagt: je Kilogramm Körpergewicht sollten nicht mehr als zwei Milligramm Curcumin am Tag eingenommen werden. Dies bedeutet, dass eine 65 Kilogramm schwere Frau ihrem Körper zum Beispiel lediglich 130 Milligramm Curcumin am Tag zuführen sollte. Wird die empfohlene Tagesration überschritten, so kann es zu unangenehmen Nebenwirkungen wie Durchfall, Blähungen, Übelkeit oder Ähnlichem kommen.
Präparate mit besonders hoher Bioverfügbarkeit
Wie bereits beschrieben, ist der relevante Wirkstoff Curcumin in der Kurkuma-Wurzel nur in sehr geringe, Anteil vorhanden. Einige der Präparate werden deshalb mit bestimmten Zusatzstoffen angereichert, um die Bioverfügbarkeit des Curcumins zu erhöhen. So soll zu Beispiel schwarzer Pfeffer zu einer besseren Aufnahme des Wirkstoffs durch den Körper führen.
Auch die Einbettung von Curcumin in eine Nano-Fett-Emulsion soll dabei helfen, dass der Wirkstoff von der Magen-Darm-Schleimhaut besser aufgenommen wird und schließlich unproblematischer ins Blut gelangt.
Hier ist Vorsicht geraten
Auch wenn gewisse Kapseln oder Präparate den Wirkstoff Curcumin als Inhaltsstoff aufweisen, sollte nicht jedes mit Curcumin angereicherte Präparat blind eingenommen werden. Teilweise schwankt die Dosierung des Wirkstoffs bei den Präparaten sehr stark.
Mitunter kann der Wirkstoff im Präparat sogar gänzlich fehlen und dennoch als solches verkauft werden.
Ebenfalls fragwürdig sind die weiteren Inhaltsstoffe, mit denen die Präparate unbekannter Herkunft angereichert werden. Unterliegt ein Präparat nicht den europäischen Richtlinien für Nahrungsergänzungsmittel, so kann es sogar vorkommen, dass dieses durch Schwermetalle verschmutzt ist. Beworben werden solche Präparate durch die häufig sehr billigen Preise – und aufgrund dessen auch leider immer noch gekauft.
Vorsicht vor Wechselwirkungen
Außerdem ist Vorsicht geboten, wenn gerinnungshemmende Medikamente, Chemotherapeutika oder Arzneimittel für Lebererkrankungen eingenommen werden, denn durch die Einnahme von Curcumin kann es aufgrund der gegenseitigen Einflussnahme der Medikamente zu extremen Belastungen der Leber und letztlich zu Leberschäden kommen. Frauen, die schwanger sind oder stillen sollten auf die Einnahme von Curcumin haltigen Präparaten ebenfalls verzichten.
Gleiches gilt für Personen mit Gallensteinen, denn im schlimmsten Falle könnte durch die Kurkuma-Extrakte eine Gallenkolik aufgrund der angeregten Gallensaftproduktion verursacht werden.