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Naturfreundlicher Garten: So erschaffen Sie ein Paradies für Mensch und Tier

Naturfreundlicher GartenNaturfreundlicher Garten: So erschaffen Sie ein Paradies für Mensch und Tier - Foto: © leeyiutung #283504413 - stock.adobe.com

Farbenfroh, vielfältig und bienenfreundlich: Es bedarf nicht viel, um einen einladenden Naturgarten zu gestalten. Zahlreiche Besitzer eines Gartens wünschen sich eine grüne Oase, in der Vögel in Bäumen zwitschern oder Bienen summen.
Einen ersten Schritt machen Hobbygärtner schon mit der Auswahl geeigneter Pflanzen.

Vorteile heimischer Pflanzen

Viele einheimische Pflanzen dienen tierischen Gartenbewohnern als Unterschlupf und Nahrungsquelle. Ein Beispiel sind Gehölze wie die Kornelkirsche, Felsenbirne oder Eberesche, die Singvögeln (mehr zum Thema: Vögel in den Garten locken – So wird der Garten vogelfreundlich) Nistplätze und Nahrung verspricht.

Ideal für einen Naturgarten sind zu einer Vogelhecke gepflanzte Gehölze geeignet.

Und dennoch sollten exotische Gehölze wie Rhododendron oder Kirschlorbeer nicht aus heimischen Gärten verschwinden. Allerdings sollten die Gewächse nicht den Großteil der Pflanzen ausmachen.

Vorteile heimischer Pflanzen
Viele einheimische Pflanzen dienen tierischen Gartenbewohnern als Unterschlupf und Nahrungsquelle – Foto: © dudlajzov #414855243 – stock.adobe.com

Genügend Nahrung für Insekten

Stauden bieten Insekten wie Schmetterlingen, Hummeln oder Wildbienen die nötige Nahrung. Beliebte Stauden sind Sonnenbraut oder die Fetthenne. Blumen mit gefüllten Blüten sind für Insekten hingegen bedeutungslos, da diese Gewächse zumeist keinen Nektar oder Pollen ausbilden.

Im Idealfall legen Hobbygärtner eine riesige Vielfalt insektenfreundlicher Stauden an, die zu unterschiedlichen Zeitpunkten blühen.
Dadurch haben die Tiere über die gesamte Gartensaison hinweg genügend Nahrung. Großer Beliebtheit erfreuen sich ebenfalls Wildblumenwiesen, aus denen Insekten ebenfalls ihre Nahrung gewinnen können. Für den Zweck sollten Hobbygärtner nach Möglichkeit heimische Blumensorten auswählen, die auch als Nahrungsquelle für Insekten geeignet sind.

Fetthennen Staude
Beliebte Stauden sind Sonnenbraut oder die Fetthenne – Foto: © AnnaReinert #491516882 – stock.adobe.com

Nistplätze als Teil des Naturgartens

Um nützliche Insekten wie Wildbienen zu unterstützen, bedarf es geeigneter Nistplätze. Für den Zweck genügt es zumeist schon, etwas Strauchschnitt oder Laubreste in einer kleinen Gartenecke anzulegen.

Eine gute Wahl sind Insektenhotels, in die sich die Tiere zurückziehen oder nisten können.

Viele Säugetierarten freuen sich ebenfalls über kleine Garten-Quartiere. Eine gute Wahl sind beispielsweise Igelhäuser für die kalte Jahreszeit oder spezielle Kästen für Fledermäuse.

Humose Erde durch Kompost

Schädlingsbekämpfungsmittel oder Kunstdünger gehören in keinen Garten. Um die Pflanzen dennoch optimal mit Nährstoffen zu versorgen, ist es sinnvoll, eigenen Kompost anzulegen. Hobbygärtner gewinnen kostbare humose Erde, indem sie Gartenabfälle und Küchenabfälle miteinander vermengen.

Grünschnitt ist eine ideale Grundlage für eine sogenannte Benjeshecke. Eine solche Totholzhecke ist ideal als Sicht- und Windschutz geeignet. Zugleich ist die Hecke eine gute Wahl als Refugium für Tiere, darunter Igel.

Humose Erde durch Kompost
Um die Pflanzen optimal mit Nährstoffen zu versorgen, ist es sinnvoll, eigenen Kompost anzulegen – Foto: © airborne77 #56743160 – stock.adobe.com

Gartenmöbel für mehr Wohlfühlambiente

Wer neben diesen Maßnahmen das nötige Wohlfühlambiente im Garten verbreiten möchte, darf natürlich auch nicht auf die passenden Gartenmöbel verzichten. Neben einer einladenden Ecke für Grillabende sind gemütliche Garten-Lounges aus Rattan ideal für erholsame Stunden in der eigenen grünen Oase geeignet.

Eyecatcher wie ein kleiner Gartenteich runden das Wohlfühlensemble ab.

Tipps für eine ökologische Düngung

Verdünnte Pflanzenjauche spendiert dem Erdboden die nötigen Nährstoffe. Eine ideale Wahl ist Brennnesseljauche. Hobbygärtner können Jauchen einfach in Eigenregie herstellen. Torf gehört nicht in den Naturgarten – aus Schutz vor der Bildung von Moos.
Vor allem in handelsüblicher Gartenerde befindet sich häufig ein großer Anteil an Torf, der überwiegend aus baltischen Staaten exportiert wird. Umso wichtiger ist es deshalb, stets zu torffreier Erde zu greifen.

Verdünnte Pflanzenjauche
Verdünnte Pflanzenjauche spendiert dem Erdboden die nötigen Nährstoffe – Foto: © david delecourt #598901145 – stock.adobe.com

Schädlinge bekämpfen und dennoch die Umwelt schonen

Siedeln sich Blattläuse im Naturgarten an, schafft ein Sud aus Ackerschachtelhalm oder Brennnesselbrühe die nötige Abhilfe. Verdünntes Neemöl ist besonders wirkungsvoll gegen Pilzerkrankungen und Schnecken im Garten.

Ein wahrer Allrounder ist Sud aus Rainfarn.

Diese Mischung vertreibt Raupen, Weiße Fliegen und Blattläuse effektiv. Zudem gibt es im Naturgarten auch einige Nützlinge, welche die Weiße Fliege oder Dickmaulrüssler effektiv vertreiben. Einige dieser Nützlinge sind Marienkäfer oder Florfliegen.

Wissenswertes zu umweltschonendem Pflanzenschutz

Zahlreiche Pflanzenkrankheiten können ebenfalls effektiv durch biologische Mittel bekämpft werden. Ist eine Pflanze von sogenanntem Falschem Mehltau betroffen, ist eine Nutzung von Suden aus Rainfarm oder Ackerschachtelhalm sehr wirkungsvoll. Milch wirkt Echtem Mehltau entgegen.

Zusätzlich sollte das Gewächs regelmäßig mit einer Mischung aus Milch und Wasser eingesprüht werden. Für einen dauerhaften Pflanzenschutz ist es wichtig, befallene Pflanzenteile nicht im Kompost zu entfernen. Eine Entsorgung im Restmüll ist wesentlich ratsamer.