Mit einer Anbaufläche von über 100.000 Hektar und insgesamt 13 Weinregionen präsentiert sich Deutschland als wahres Weinland. Die Bundesbürger schätzen die damit verbundenen kulinarischen Vorzüge. Laut Umfragen bestätigen etwa 44 Prozent aller Deutschen, gern deutschen Wein zu trinken.
Doch welche Weißweinsorten erfreuen sich besonders großer Beliebtheit? Die folgende Auflistung gibt Aufschluss.
Inhaltsverzeichnis
Nummer 1: Riesling
Die bekannteste Weinsorte aus Deutschland ist der Riesling. Dieser „König der Weißweine“ ist nicht nur in Deutschland, sondern weltweit bekannt.
Mit einer Anbaufläche von 23 Prozent ist der Riesling die am meisten angebaute Rebsorte in Deutschland.
Besonders beliebt ist der Riesling wegen seiner Vielseitigkeit – von trocken über halbtrocken bis hin zu edelsüßen Auslesen gibt es eine große Bandbreite.
Geschmacklich bietet der Riesling eine beeindruckende Vielfalt: Häufig begeistert er mit Aromen von Zitrusfrüchten, Honig, Apfel oder Pfirsich. Vor allem bei gereiften Rieslingen treten oft Petroltöne auf, was für diese Sorte ein charakteristisches Merkmal ist. Diese entwickeln sich durch Lagerung und verleihen dem Wein zusätzliche Komplexität.
Ebenso sind mineralische Noten von Schieferböden typisch, insbesondere für Weine aus dem Moselgebiet, das für seinen Riesling weltweit geschätzt wird.
Nummer 2: Müller-Thurgau
Der Müller-Thurgau – auch unter dem Namen Rivaner bekannt – wurde von dem Schweizer Züchter Hermann Müller aus dem Kanton Thurgau gezüchtet. Die Rebsorte war bis in die 1990er Jahre hinein die meistangebaute Weißweinsorte in Deutschland, bevor sie vom Riesling abgelöst wurde. Heute belegt der Müller-Thurgau mit einem Anteil von 13 Prozent der Anbaufläche den zweiten Platz.
Geschmacklich zeichnet sich der Müller-Thurgau durch seine dezent blumigen Aromen und seine milde Säure aus, was ihn zu einem unkomplizierten Alltagswein macht.
Häufig sind auch Noten von Kräutern, Holunder, Birne, Limette und Apfel präsent. Aufgrund seiner Leichtigkeit und Frische wird der Müller-Thurgau oft als Begleiter zu leichten Speisen und Sommergerichten geschätzt.
Nummer 3: Grauburgunder
Der Grauburgunder – international als Pinot Grigio bekannt – gehört zur Burgunderfamilie, zu der auch der Spätburgunder und Weißburgunder zählen. Mit einem Anteil von 6 Prozent an der deutschen Anbaufläche hat sich diese Rebsorte als eine der populärsten etabliert.
In Deutschland ist der Grauburgunder besonders in der Pfalz, Baden und Rheinhessen weit verbreitet.
Der Grauburgunder zeichnet sich durch eine gewisse Kraft und Würze aus. Zu seinen beliebten Aromen zählen Quitte, Pfirsich, Honig, Birne, Apfel und Mandel. In manchen Weinen lassen sich auch Haselnuss- oder nussige Noten finden, die den Wein besonders interessant machen. Grauburgunder eignet sich sowohl als Begleiter zu leichten Speisen als auch zu kräftigen Gerichten wie Käse oder Pilzen.
Nummer 4: Weißburgunder
Der Weißburgunder, international als Pinot Blanc bekannt, ist ein naher Verwandter des Grauburgunders. Diese Rebsorte nimmt 5 Prozent der Anbaufläche in Deutschland ein. Besonders in Baden, der Pfalz und in Franken ist der Weißburgunder eine beliebte Sorte. Er wird geschätzt für seine dezente Säure und seine feine Fruchtigkeit.
Der Weißburgunder ist ein sehr vielseitiger Wein, der in verschiedenen Stilrichtungen ausgebaut wird, von trocken bis fruchtbetont. Typische Aromen von Apfel, Aprikose und Zitrusfrüchten machen diesen Wein erfrischend und leicht.
Besonders edel sind Weine, die zusätzlich durch den Ausbau im Holzfass Aromen von Mandel, Butter und Karamell entwickeln. Aufgrund seiner sanften Art eignet er sich hervorragend als Begleiter zu Fischgerichten, Spargel oder Geflügel.
Nummer 5: Bacchus
Der Bacchus, benannt nach dem römischen Gott des Weins, ist eine Kreuzung aus (Silvaner x Riesling) x Müller-Thurgau. Obwohl Bacchus nur auf etwa 2.000 Hektar angebaut wird, was etwa 3 Prozent der gesamten deutschen Anbaufläche ausmacht, hat die Sorte eine treue Anhängerschaft. Besonders in Franken und Rheinhessen ist die Sorte zu finden.
Bacchus besticht durch sein intensives, blumiges Aroma und seine fruchtigen Noten.
Häufig erinnert er an Aprikose, Orange, Kümmel, Muskatnuss und schwarze Johannisbeere. Der Bacchus ist vor allem für Liebhaber aromatischer Weine interessant, da er oft süffig und fruchtig ist. Aufgrund seiner Aromatik eignet er sich besonders als Wein für den Sommer oder als Begleiter zu würzigen Speisen.
Weitere beliebte Weißweinsorten in Deutschland
Neben den genannten Sorten gibt es noch weitere Weißweinsorten, die in Deutschland populär sind. Dazu gehören der Silvaner, der vor allem in Franken eine wichtige Rolle spielt, sowie der Chardonnay, der in den letzten Jahren immer mehr Anbaufläche gewonnen hat.
Auch die Scheurebe, eine weitere aromatische Rebsorte, erfreut sich zunehmender Beliebtheit.
Fazit
Die Vielfalt des deutschen Weißweins Deutschland hat sich international einen hervorragenden Ruf als Weißweinland erarbeitet. Mit Rebsorten wie Riesling, Müller-Thurgau, Grauburgunder, Weißburgunder und Bacchus bietet das Land eine beeindruckende Vielfalt an Weißweinen.
Jeder dieser Weine hat seine eigenen Charakteristika und Geschmacksprofile, sodass für jeden Weinliebhaber etwas dabei ist – sei es der mineralische Riesling, der fruchtige Müller-Thurgau oder der aromatische Bacchus. Dank des stetig wachsenden Interesses an heimischen Weinen und der hohen Qualität der deutschen Winzer bleibt deutscher Weißwein auch international eine feste Größe.