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So legen Sie Ihr Geld in Krisenzeiten richtig an

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Die Geldanlage ist für Anleger und Verbraucher ein heikles Thema. In Zeiten niedriger Zinsen und weltweiter Krisen (nicht nur bedingt durch die Covid-19 Pandemie) gibt es nur noch wenige sichere Häfen für das eigene Ersparte. Gold und Edelsteine gelten bei vielen wohlhabenden Investoren bis heute als die Nummer 1 unter den relativ sicheren Investments.

Der durchschnittliche Mensch auf der Straße kann jedoch nicht einfach ein Kilo Gold kaufen – der Preis dafür läge aktuell bei weit über 50.000 Euro. Die gute Nachricht für den deutschen Sparer: Es muss nicht immer Gold sein und man benötigt keine Unsummen an Kapital, um schnell und einfach mit dem Sparen anzufangen.

Es gibt auch heute noch eine Vielzahl an möglichen Investments, die sich für den Kleinanleger sehr gut eignen, um das eigene Kapital erfolgreich und sicher zu vermehren. Wichtig ist, sich mit den Gegebenheiten der jeweiligen Asset-Klasse genau auseinander zu setzen und entsprechend zu handeln. In diesem Beitrag zeigen wir, wie Sie Ihr Geld in Zeiten weltweiter Krisen am besten anlegen.

Aktien profitieren praktisch immer

Die Beteiligung an privatwirtschaftlichen Unternehmen ist nach wie vor die wohl sicherste und attraktivste Form der Geldanlage für Privatpersonen – vorausgesetzt, es steht ein genügend langer Anlagehorizont zur Verfügung, um spontane Kursschwankungen ruhigen Gewissens aussetzen zu können.

Ohnehin sollte immer nur so viel Kapital investiert werden, wie man in den nächsten Jahren definitiv nicht benötigt. Eine gewisse Cash-Quote, also ein Vorrat an schnell verfügbarem Geld, ist daher unverzichtbar. Dieses schnell verfügbare Kapital kann in sehr kurz laufenden Staatsanleihen, in Tagesgeld- oder in Festgeldkonten angelegt werden.

Aktien haben gegenüber Bargeld einen großen Vorteil: Bei Inflation verlieren Aktien nicht an wert, sondern steigen eher auf Grund steigender Unternehmensgewinne. Zwar sind Aktien teils hohen Schwankungen unterworfen, die regelmäßig durch Dividenden ausgeschüttete Rendite ist aber hervorragend zur Bestreitung des täglichen Lebens geeignet.

Gold ist als sicherer Haften unverzichtbar

Auch wenn der Zusammenbruch der Zusammenbruch unserer modernen Gesellschaft nicht gerade kurz bevor stehen dürfte: Gold als Reservewährung hat in den letzten 5.000 der vergangenen 7.000 Jahren Menschheitsgeschichte den Wert als Währung und sicherer Hafen in unsicheren Zeiten unter Beweis gestellt. Anleger tun deshalb gut daran, Gold immer im Portfolio zu haben.

Experten empfehlen – je nach Hintergrund – zwischen 10 und 30 % des freien Anlagevermögens in Gold zu investieren. Wenngleich eine Quote von 30 % sehr hoch erscheint, dürften rund 10 % ein sehr guter Wert sein. In Zeiten massiv steigender Goldpreise kann ein Teil des Goldes dann wieder verkauft werden, um die entsprechende Gewichtung im Rahmen der eigenen Anlagestrategie aufrecht zu erhalten oder anzupassen.

Staatsanleihen und Unternehmensanleihen

Die sogenannten Corporate Bonds, also Unternehmensanleihen, sind für konservative Anleger immer noch eine recht rentable Methode, das eigene Kapital sicher anzulegen. Zwar sind die Zinsen auf Unternehmensanliehen auf Grund der niedrigen Leitzinsen weltweit nicht der Hit, die Hohe Sicherheit und Liquidität dieses Investments sorgt jedoch für einen guten Mix.

Staatsanleihen sind aktuell eher von Schwellenländern attraktiv, da selbst 30-jährige Anleihen europäischer Staaten nur noch selten eine positive Rendite bringen – ein Inflationsausgleich ist hier oft gar nicht mehr möglich. Gerade die Emerging Countries haben jedoch sehr unter der Corona-Krise gelitten und die Währungen in diesen Staaten haben massiv an Gewicht verloren. Anleger sollten daher genau prüfen, wie kreditwürdig ein Land wirklich ist, bevor Staatsanleihen – sogenannte Government Bonds – ins Depot mit aufgenommen werden.

Immobilien: Betongold und Mieteinnahmen

Die Deutschen sind traditionell ein Volk von Mietern – weniger als 50 % der Menschen in Deutschland sind Eigentümer von Immobilien, eine schlechtere Quote findet man nur noch in einem einzigen Land in Europa. Das führt dazu, dass Wohneigentum meist als Geldanlage genutzt wird und Mieter sich abhängig von Mietsteigerungen machen. Wer klug ist, investiert daher in Immobilien zur Vermietung von Wohn- und Geschäftsräumen.

Insbesondere in Ballungsräumen sind die Immobilienpreise zuletzt rasant gestiegen. Diese Enwicklung ist nicht neu: Seit 1950 stiegen die Immobilienpreise in Deutschland jedes Jahr. Fallende Preise gab es dabei kein einziges Jahr, lediglich zum Teil gleichbleibende Preise. Der Inflationsdruck durch die niedrigen Zinsen sorgt zudem dafür, dass Anleger auch in vermeintlich teure Asset-Klassen, wie etwa Immobilien, fliehen.

Wer das nötige Kapital besitzt, der kann jederzeit in Immobilien investieren. Viel Startkapital benötigt man dabei nicht, da große Teile und manchmal sogar 100 % der Kaufsumme für ein Haus oder eine Wohnung über eine Bank fremdfinanziert werden können. Entscheidend ist, dass man sich um eine möglichst attraktive Finanzierung bemüht und die Mieteinnahmen zumindest den Großteil der Kreditraten zuzüglich Zinsen bedienen können.

Alternative Investments sind nur für Experten

Egal ob Whisky, Schreibgeräte, Uhren oder Oldtimer: Alternative Investments sind gerade in den aktuellen Zeiten beliebter denn je. Solche Sachwerte sind meist gut geschützt vor staatlichen Eingriffen und bieten im Vergleich zu klassischen Investments oftmals sogar eine sehr attraktive Rendite. Dabei sollten Kleinanleger und Privatinvestoren vorsichtig sein: Solche Formen der Geldanlage eignen sich ausschließlich für Experten auf dem jeweiligen Gebiet.

Der Verkauf solcher Sachwerte ist im Regelfall zwar steuerfrei (nach einem Jahr Haltedauer), allerdings nur, solange man dies nicht zu oft betreibt. Ansonsten fällt man in die Gewerblichkeit und es winken hohe Steuernachzahlungen. Auch die Wertermittlung, die richtige Lagerung und der optimale Verkauf alternativer Investments ist aufwändig und teuer. Nur wer hier das nötige Know-How und die nötige Erfahrung mitbringt, kann langfristig damit gute Renditen erzielen.

Übrigens zählen auch Kryptowährungen wie Bitcoin, Etherium oder Ripple zu den sogenannten alternativen Investments. Auch wenn die Frage nach der Besteuerung noch nicht endgültig geklärt ist, so ist aktuell davon auszugehen, dass auch Gewinne aus dem Handel mit Kryptowährungen nach einem Jahr steuerfrei sind. Bei Kryptowährungen gibt es aber streng genommen keinen intrinsischen Wert – Anleger sollten daher nur einen geringen Portfolioanteil in diese besonders risikoreiche Form der Geldanlage investieren.