Der Welthandel geht aufwärts, wenn auch nur in kleinen Schritten. Das in Kiel ansässige Institut für Weltwirtschaft errechnete für Dezember 2021 einen kleinen Anstieg des Barometers für einen internationalen Handel von Waren.
Dennoch hat sich die durch Corona deutlich in Mitleidenschaft gezogene Konjunktur noch nicht nachhaltig erholt.
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Größere Warenmengen werden noch immer verzögert umgeschlagen
Einer aktuellen Untersuchung zufolge wurde der Welthandel trotz der mittlerweile in vielen Ländern grassierenden Omikron-Welle noch nicht zusätzlich in Mitleidenschaft gezogen.
Das durch das Kiel Institut für Weltwirtschaft ermittelte Barometer für globalen Warenaustausch verweist auf einen leichten Anstieg von 0,8 Prozent.
Zugleich heißt es in der Untersuchung, dass sich ein deutlicher Aufholprozess bislang nicht abzeichnet. Noch immer werden größere Warenmengen in den Seehäfen dieser Welt derzeit nur verzögert umgeschlagen.
Gegensätze zwischen Deutschland und der EU
Der Indikator verweist für Deutschland auf eine negative Exportentwicklung von minus 2,5 Prozent. Die Importe wachsen im Gegenzug mit 1,6 Prozent deutlich an. Für die EU gelten umgekehrte Werte. Während die Exporte deutlich zunehmen, sinken die Importe.
Generell bewegen sich die Werte dennoch in einem Bereich, der auf Stagnation hinweist.
Die aktuelle Situation in den USA und China
Nachdem der Handel in China in den vergangenen Monaten einen deutlichen Abwärtstrend hinlegte, deutet das aktuelle Barometer nunmehr auf eine Seitwärtsbewegung hin. In den USA tritt an den Häfen des Landes hingegen eine positive Entwicklung ein.
Nach dem Weihnachtsgeschäft verringerte sich in den USA der Druck auf große Häfen in Savannah oder Los Angeles.
Die Anzahl an Schiffsstaus nimmt dementsprechend ab. Jedoch ist es nicht ausgeschlossen, dass sich die Staus einfach auf andere Areale und Häfen verlagern, weil sich derzeit noch etwa zehn Prozent aller verschifften Güter in gestauten Schiffen befinden.
Keine große Überraschung
Für Experten der Wirtschaft kommt es nicht überraschend, dass sich im Welthandel um den Jahreswechsel kein massiver Aufholeffekt vollzog. Viele Spezialisten gehen davon aus, dass sich die Normalisierung des Seefrachtverkehrs erst zum Beginn des chinesischen Neujahrsfests einstellt. Ein besonderer Fokus liegt auf chinesischen Häfen.
Würden das asiatische Land auf erneute Coronafälle wiederum mit massiven Hafenschließungen reagieren, würden Lieferketten erneut massiv in Mitleidenschaft gezogen werden.