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Was ist der Unterschied zwischen Klimageräten und Luftkühlern?

Unterschied zwischen Klimageräten und LuftkühlernWas ist der Unterschied zwischen Klimageräten und Luftkühlern? - Foto: © alexlmx #185524851 - stock.adobe.com

Ist es in den Innenräumen warm, hilft es zumeist, die Fenster zu öffnen und frische Luft in die Räume zu lassen. Ventilatoren sorgen in Innenräumen ebenfalls für eine angenehme Brise. Doch steigen die Außentemperaturen auf 30 Grad oder mehr, ist andere Technik erforderlich.
Bewährte Systeme sind Klimageräte und Luftkühler, deren Unterschiede sich häufig erst auf den zweiten Blick offenbaren.

Verschiedene Systeme

Indem Luftkühler Wasser aussprühen, kühlen die Apparate mithilfe dieser Technologie umgebende Luft ab.

Im Gegensatz dazu nutzt ein Klimagerät ein spezielles Kältemittel, das durch einen geschlossenen Kreislauf die angesaugte Luft abkühlt.

Im Gegensatz zu einem Luftkühler benötigt eine Klimaanlage mehr Energie.

Portabler Luftkühler
Indem Luftkühler Wasser aussprühen, kühlen die Apparate mithilfe dieser Technologie umgebende Luft ab – Foto: © Grispb #338396519 – stock.adobe.com

Wie funktioniert ein Luftkühler im Detail?

Verschiedene Kühlgeräte ermöglichen einen engen Kontakt zwischen angesaugter Raumluft sowie einer feuchten Oberfläche. Indem im Verdunstungskühler gelagertes Wasser verdunstet, greift dieser Verdunstungsprozess auf Energie zurück, die warmer Raumluft entzogen wird.

Ein einfach konstruierter Luftkühler setzt sich aus einem Ventilator zusammen, der Luft über Vlies oder ein Gewebe bläst. Weil sich dieses Vlies oder Gewebe permanent in einem feuchten Wasserbad befindet, stellt sich ein kühlender Effekt ein. Weil Luft allerdings nur begrenzt die Flüssigkeit aufnimmt, reduziert sich der angenehm kühlende Effekt von Luftkühlern bei höherer Luftfeuchtigkeit.

Wie funktioniert ein Klimagerät im Detail?

Klimageräte sind mobile Versionen einer stationären Klimaanlage, bei denen sich alle Funktionsteile in einem transportablen Gehäuse befinden. Die Kühltechnik funktioniert so ähnlich wie bei einem Kühlschrank, weil ein darin befindlicher Kompressor gasförmige Kältemittel verdichtet.

Klimageräte enthalten ebenfalls einen Wärmetauscher, indem ein Kältemittel die Wärme austauscht.

Daraufhin verläuft das Kältemittel über eine Düse in einen Verdampfer. Weil in dem Verdampfer ein besonders niedriger Druck herrscht, expandiert das Kältemittel, um dann im gasförmigen Zustand die Energie in Form von Wärme aufzunehmen.
Auf diese Weise entsteht die erhoffte Kühlungswirkung, welche die Klimageräte im nächsten Schritt an die Raumluft weiterleiten. Anschließend verdichtet der Kompressor das gasförmige Kältemittel.

Klimagerät
Klimageräte sind mobile Versionen einer stationären Klimaanlage, bei denen sich alle Funktionsteile in einem transportablen Gehäuse befinden – Foto: © auremar #210178576 – stock.adobe.com

Wie beeinflussen Luftkühler und Klimageräte die Luftfeuchtigkeit?

Viele Nutzer von Luftkühlern und Klimageräten empfinden es als angenehmen Nebeneffekt, dass die abgekühlte Luft einen Anstieg relativer Luftfeuchtigkeit bezweckt. Diese Wirkung erklärt sich physikalisch, da kältere Luft weniger Feuchtigkeit als warme Luft aufnimmt.

Bei einem Klimagerät unterschreiten die Kühlflächen zumeist den Gefrierpunkt. Demzufolge bildet sich Eis. Indem der Luft Wasser entzogen wird, erreicht die relative Luftfeuchtigkeit im Raum ein konstantes Niveau. Dieser Effekt tritt auch ein, obwohl die Lufttemperatur fällt. Im Gegenzug steigert ein Verdunstungskühler die Luftfeuchtigkeit gekühlter Luft, weil in die geschlossenen Zimmersysteme Wasser abgegeben wird.
Wer die Luftfeuchtigkeit als zu hoch empfindet, kann als Ergänzung einen Luftentfeuchter verwenden, durch dessen Einsatz die Raumtemperatur nicht sinkt.

Spezifische Besonderheiten von Luftkühlern und Klimageräten

Die Funktionsbeschreibung des Luftkühlers schlüsselt bereits dessen markanteste Nachteile auf. Dieses Gerät ist nicht dafür geeignet, um die Luft zu entfeuchten. Außerdem verlieren die Luftkühler bei feuchter Raumluft an Effizienz.

Im Gegenzug punktet ein Luftkühler allerdings mit einem einfachen Aufbau sowie dem vergleichsweise geringen Energieverbrauch.

Dieser Energieverbrauch basiert in erster Linie nur auf dem Ventilator, der die Luft aufwirbelt.

Klimageräte haben aufgrund des integrierten Kompressors einen höheren Energiebedarf. Dieser Kompressor ist allerdings erforderlich, um Kältemittel zu verflüssigen und durch den Kühlkreislauf zu bewegen. Zudem sind die Betriebsgeräusche eines Luftkühlers geringer.

Klimagerät von Vorne
Klimageräte haben aufgrund des integrierten Kompressors einen höheren Energiebedarf – Foto: © doomu #145672111 – stock.adobe.com

Unterschiede zwischen Luftkühlern und Klimageräten auf einen Blick

Luftkühler

  • senkt nicht die Raumtemperatur
  • senkt nicht, sondern erhöht die Luftfeuchtigkeit im Raum
  • Kaufpreis ab ca. 60 Euro
  • geringer Stromverbrauch
  • kein Abluftschlauch erforderlich
  • leichtes Gewicht
  • geringe Geräuschentwicklung

Klimageräte

  • relativ hohes Gewicht
  • laute Geräuschentwicklung
  • deutliche Senkung der Raumtemperatur
  • mobile Version ab etwa 250 Euro
  • Split-Klimaanlage ab 500 Euro
  • relativ hoher Energieverbrauch
  • Abluftschlauch erforderlich

Wann ist der Einsatz der Geräte im Einzelnen empfehlenswert?

Wer bei warmen Sommertemperaturen eine kleine Erfrischung wünscht, ist mit einem Luftkühler gut beraten.

Für warme Tage überzeugt der Verdunstungskühler als energieeffiziente und preiswerte Option.

Legen Verbraucher allerdings auf eine konstante Luftfeuchtigkeit und Temperatur großen Wert, bieten Klimageräte die besseren Vorteile. Klimageräte rentieren sich beispielsweise bei hohen Feuchtigkeitswerten, die oftmals bei warmen Temperaturen entstehen.

Die Qual der Wahl

Weil sich die Einsatzgebiete von Klimageräten und Luftkühlern überschneiden, haben Verbraucher die Qual der Wahl.
Die Funktion des Luftkühlers ist zwar im Vergleich zu einem Klimagerät eingeschränkt. Wer sich jedoch mit dieser Alternative zufriedengibt, spart Betriebs- und Investitionskosten.