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Mit alltäglichen Aktivitäten das Krebsrisiko senken

Mit alltäglichen Aktivitäten das Krebsrisiko senkenMit alltäglichen Aktivitäten das Krebsrisiko senken - Foto: © Vasyl #177912889 - stock.adobe.com

Es ist ein offenes Geheimnis, dass regelmäßiger Sport die eigene Gesundheit positiv beeinflusst. Doch vielen Menschen ist es unmöglich, sportliche Aktivitäten immer wieder in ihren Alltag zu integrieren. Nun geht aus einer aktuellen Untersuchung hervor, dass sich das Krebsrisiko auch durch kurze und intensive sportliche Aktivitäten senkt.

Studien an mehreren tausend Probanden

Von intensiven Putzaktionen über gemeinsames Spielen mit den Kindern bis hin zum Treppensteigen: Bereits kurze anstrengende Aktivitäten genügen, damit auch Nichtsportler ihr Krebsrisiko senken. Zu dieser Erkenntnis gelangte ein Forschungsteam der University of Sydney im Rahmen einer umfassenden Untersuchung. Für die Studie analysierten Forschende unter der Leitung des Sportwissenschaftlers Emmanuel Stamatakis die Daten von Fitnesstrackern.

Sie bewerteten die Fitnessdaten von mehr als 22.000 Probanden mit einem durchschnittlichen Alter von 62 Jahren.

Zusätzlich nahmen die Wissenschaftler deren Gesundheitsakten über einen Zeitraum von sieben Jahren unter die Lupe. Mit dieser Analyse konnten die Forscher einordnen, welche Personen an Krebs erkrankt waren oder sogar an der Krankheit gestorben sind.

Intensiven Putzaktionen
Von intensiven Putzaktionen über gemeinsames Spielen mit den Kindern bis hin zum Treppensteigen: Bereits kurze anstrengende Aktivitäten genügen, damit auch Nichtsportler ihr Krebsrisiko senken – Foto: © New Africa #379597350 – stock.adobe.com

Persönliche Daten im Test

Alle Probanden gaben im Vorfeld an, dass sie keinen Sport treiben. An der Studie beteiligten sich knapp 55 Prozent an Frauen und 45 Prozent Männer.
Weiterhin flossen Faktoren wie der individuelle Raucherstatus, der Body-Mass-Index, das Alter, bestehende Herz-Kreislauf-Erkrankungen, das Schlafverhalten, die Ernährung und erblich bedingte Krebsrisiken in die Bewertung ein. Daten aller Probanden und Probandinnen wurden der britischen Biobank entnommen.

Probanden keinen Sport treiben
Alle Probanden gaben im Vorfeld an, dass sie keinen Sport treiben – Foto: © Vadym #211450815 – stock.adobe.com

VILPAS – was ist das?

Der Begriff „VILPAS“ – die Abkürzung für Vigorous Intermittent Lifestyle Physical Activity – bezieht sich auf alle Alltagsbewegungen, durch die sich laut der Studie das Krebsrisiko reduzieren könnte. Diese Bezeichnung könnte mit „kurzen, intensiven und gelegentlichen Alltagsaktivitäten“ übersetzt werden.

Als Beispiele für die Aktivitäten führten die Mitarbeiter der Universität das Tragen schwerer Einkäufe, energetische Hausarbeit, Power Walking oder ausgiebiges Toben mit Kindern an.

Die kurzzeitigen Aktivitäten dauerten bis zu maximal einer Minute an.

Wenige Minuten genügen

Die Analyse dieser Daten ergab, dass schon vier oder fünf Minuten des sogenannten VILPA genügen, um das Krebsrisiko deutlich zu reduzieren. Genau genommen reichen schon dreieinhalb Minuten der intensiven Aktivitäten, um das Risiko für eine Krebserkrankung um bis zu 18 Prozent zu reduzieren. Neben einem generellen Krebsrisiko konzentrierten sich die Wissenschaftler insbesondere auf 13 Krebsarten, die in enger Verbindung zu Bewegungsmangel stehen.

Zu diesen Krebserkrankungen gehören unter anderem Nierenkrebs, Lungenkrebs, Leberkrebs, Brustkrebs sowie Krebs der Gebärmutterschleimhaut. Bei all diesen Krebsarten minimierte sich das Erkrankungsrisiko bei viereinhalb Minuten VILPA pro Tag um bis zu 32 Prozent.

Wenige Minuten genügen
Genau genommen reichen schon dreieinhalb Minuten der intensiven Aktivitäten, um das Risiko für eine Krebserkrankung um bis zu 18 Prozent zu reduzieren – Foto: © Kzenon #72377002 – stock.adobe.com

Weiterer Klärungsbedarf erforderlich

Bislang können sich die Forscher nicht genau erklären, wie dieser Effekt zustande kommt. Die Wissenschaftler vermuten, dass VILPA die Sauerstoffversorgung im Körper anregt und dadurch das Immunsystem gestärkt wird.

Außerdem schließen es die Experten nicht aus, dass sich durch VILPA die Insulin-Empfindlichkeit erhöht und Entzündungen dadurch effektiv gelindert werden können.

Eine gute Empfehlung für Sportmuffel

Der Sportwissenschaftler Stamatakis verweist darauf, dass die Studienergebnisse zwingend durch weitere Untersuchungen gestützt werden müssten. Dennoch bekräftigen die bislang gewonnenen Studienergebnisse, dass die VILPAS für all die Menschen eine gute Idee sind, die nur ungern regelmäßig Sport treiben.