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Zeckenbiss – und jetzt?

ZeckenbissZeckenbiss – und jetzt? - Foto: © shishiga #85207907 - stock.adobe.com

Im Frühjahr und Sommer zieht es viele Menschen wieder raus in die Natur. Wer draußen viel unterwegs ist, trifft in der Regel auf Zecken. Aufgrund der Berichterstattung über diese Spinnenart herrscht häufig Panik, obwohl ein derartiger Aufschrei nicht notwendig ist. Denn die gesundheitlichen Risiken, die die Zecken begünstigen, halten sich oftmals in Grenzen.
Zwar sind Zecken hervorragende Krankheitsüberträger, doch ein Zeckenbiss hat in den wenigsten Fälle ernsthafte gesundheitliche Folgen.

Die Zecke – ein Steckbrief

Zecken zählen zu den Spinnentieren und sind in Deutschland im Zeitraum vom März bis November aktiv. Wer von einer Zecke gebissen wird, verspürt meist ein paar Beschwerden, die in der Regel aber einen leichten Verlauf haben und nach einiger Zeit wieder abklingen. Bleibende oder ernst zu nehmende Schäden kommen hingegen eher selten vor. Wer auf Nummer sicher gehen möchte, kann aber entsprechend vorbeugen.

Die häufigste Zeckenspezies ist der „gemeine Holzbock“, welcher sich hauptsächlich von Blut von Rotwild, Rehen und Nagetieren ernährt.

Die Zecke selbst ist noch nicht gefährlich. Erst wenn sie einen im Blut dieser Tiere vorkommenden Krankheitserreger aufsaugt, kann sie diesen später übertragen und zum Beispiel an den Menschen weitergeben.

Zecke in der Natur
Zecken zählen zu den Spinnentieren und sind in Deutschland im Zeitraum vom März bis November aktiv – Foto: © RistoH #54250453 – stock.adobe.com

Wo beißen Zecken?

Zecken suchen sich stets Körperstellen aus, die über eine weiche Haut verfügen. Betroffene spüren den Biss und das Saugen der Zecke nicht. Manchmal wird eine Zecke erst gar nicht entdeckt und fällt von alleine ab, sobald sie vollgesaugt ist. Das ist in der Regel nach wenigen Tagen der Fall.
Mitunter kann es aber auch bis zu zwei Wochen gehen. Die Einstichstelle macht sich mit einer kleinen, juckenden Rötung erkennbar. Der Juckreiz ist meistens erst der ausschlaggebende Hinweis auf die Zecke.

Wer eine Zecke an sich entdeckt, kann sie entweder selbst entfernen oder von einem Arzt entfernen lassen. Hierfür gibt es spezielles Werkzeug, wie zum Beispiel die Zeckenzange, Zeckenkarten oder Zeckenhaken. Auch eine normale Pinzette kann verwendet werden. Wichtig ist aber, dass das Hilfsmittel die Zecke nicht zusammendrückt, denn durch den Druck könnten Erreger aus der Zecke in den Körper gepresst werden.

Wo beißen Zecken
Zecken suchen sich stets Körperstellen aus, die über eine weiche Haut verfügen – Foto: © SciePro #275019676 – stock.adobe.com

Diese Krankheiten werden übertragen

In Deutschland sind es hauptsächlich die Borreliose und FSME (Frühsommer-Meningoenzephalitis), die von Zecken übertragen werden. Hierbei können sich die Gehirnhäute oder das Gehirn entzünden.

Eine Ansteckung ist jedoch nur möglich, wenn die Zecke den Erreger überhaupt in sich trägt.

Gegen FSME gibt es eine Schutzimpfung, die vor allem für Menschen, die sich in Risikogebieten aufhalten, von Vorteil sein kann. Eine Impfung gegen Borreliose ist bislang noch nicht verfügbar.

So schützt man sich

Selbstverständlich ist Vorsorge stets besser als Nachsorge. Wer sich also oft und gerne in der Natur aufhält, kann sich die Zecken mit ein paar Vorkehrungen vom Leib halten. Bei Wanderungen oder Spaziergängen durch hohes Gras, Waldgebiete oder Gebüsche ist es empfehlenswert, lange Hosen und geschlossenes Schuhwerk zu tragen. Grundsätzlich sollte so viel Körperfläche wie möglich bedeckt sein, damit die Zecke beim Festsetzen kein leichtes Spiel hat.
Helle Kleidung erleichtert es, Zecken noch vor dem Biss zu erkennen. Für einen zusätzlichen, allerdings zeitlich begrenzten Schutz sorgen Zeckensprays. Die Wirkung lässt nach etwa zwei bis maximal vier Stunden nach. Das wiederholte Auftragen des Sprays ist aber möglich.

Zudem sollte der Körper nach einem ausgiebigen Aufenthalt in der Natur gut abgesucht werden, denn Zecken krabbeln manchmal erst über mehrere Stunden am Körper, bevor sie eine geeignete Einstichstelle gefunden haben.
Hat eine Zecke dennoch gebissen, ist dies erst einmal kein Grund zur Sorge. Die Einstichstelle sollte lediglich beobachtet werden und Beschwerden, die auf eine Erkrankung hindeuten, ärztlich untersucht werden. Im Normalfall klingen die Folgen eines Zeckenbisses von alleine wieder ab und bleiben für den Betroffenen harmlos. Bei Unsicherheiten kann der Gang zum Arzt aber nicht schaden.