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Geld- und Personalmangel: Viele Krankenhäuser erleiden Verluste

Viele Krankenhäuser Geld- und PersonalmangelGeld- und Personalmangel: Viele Krankenhäuser erleiden Verluste - Foto: © spotmatikphoto #54048895 - stock.adobe.com

Über die Hälfte aller Krankenhäuser aus Deutschland sind von Personalmangel und Geldnot betroffen. Die finanzielle Situation der Institutionen befindet sich einer aktuellen Klinikumfrage zufolge in einer prekären Lage.

Prognosen für die Zukunft: Eine umfassende Schließungswelle

Laut einer vor einigen Wochen veröffentlichten Umfrage der Münchner Unternehmensberatung Roland Berger schreiben mehr als 50 Prozent aller Krankenhäuser in Deutschland rote Zahlen. Besonders kritisch ist die aktuelle Situation in öffentlichen Krankenhäusern, unter denen sich insgesamt 63 Prozent aller Einrichtungen in der Verlustzone bewegen.

Infolgedessen gehen Experten für die nächsten Jahre von einer umfassenden Schließungswelle aus.

Über die Hälfte aller Geschäftsführer und ärztlichen Direktoren rechnen damit, dass von den aktuell rund 1.900 Krankenhäusern rund 650 Einrichtungen schließen werden. Das wäre etwa ein Drittel weniger als aktuell.

Krankenhäuser rote Zahlen
Prognosen für die Zukunft: Eine umfassende Schließungswelle – Foto: © upixa #248345280 – stock.adobe.com

Keine große Entlastung durch die geplante Krankenhausreform

Als größtes Problem gaben die Krankenhausmanager eine deutliche Erhöhung von ambulanten anstatt stationärer Behandlungen an.
Allerdings ermöglichen stationäre Behandlungen wesentlich höhere Einnahmen. Die geplante Krankenhausreform soll die aktuell bestehende finanzielle Lage nicht deutlich entspannen.

Fachkräftemangel im Krankenhaus
Eines der größten Probleme ist in den Augen der meisten Klinikverantwortlichen der massive Fachkräftemangel – Foto: © chalongrat #380169050 – stock.adobe.com

Fusionen als wirtschaftlicher Ausweg

Eines der größten Probleme ist in den Augen der meisten Klinikverantwortlichen der massive Fachkräftemangel. Tritt die erwartete Schließungswelle tatsächlich ein, könnte sich die Personalsituation entspannen. Diese Annahme ist darauf zurückzuführen, dass infolge der Schließungen wiederum mehr Fachkräfte zur Verfügung stünden.

Aufgrund der zunehmenden Konsolidierung im Krankenhaussektor vermuten immer mehr Unternehmensberater, dass Krankenhäuser zukünftig fusionieren werden.

Diese Kooperationen mit Krankenhausbetreibern wären sinnvoll, um Synergien zu heben und deutlich profitabler agieren zu können. Zudem sei ein Ausbau der ambulanten Versorgung zwingend erforderlich.

Zunehmende Digitalisierung

Zudem sind sich Experten darüber einig, dass der Krankenhausalltag zunehmend von Digitalisierung bestimmt wird. Die meisten befragten Führungskräfte aus Kliniken und Krankenhäusern gehen davon aus, dass Telemedizin und Künstliche Intelligenz eine zunehmend wichtige Rolle spielen werden.
Künstliche Intelligenz könnte nach Aussagen des medizinischen Personals die Bilderkennung unterstützen und bei medizinischen Entscheidungen helfen.