Wer sich im World Wide Web nach Krankheitsbildern, Symptomen und Behandlungsansätzen erkundigt, stößt auf eine große Auswahl an Anbietern und Webseiten. Doch die Qualität der Websites sowie darauf befindlicher Informationen ist zum Teil nicht gesichert.
Generell sollten Internetnutzer bedenken, dass der Blick ins Internet niemals einen Arztbesuch ersetzt.
Inhaltsverzeichnis
Nicht auf alle Aussagen verlassen
Die virtuelle Suche nach Antworten auf Fragen rund um die eigene Gesundheit führt zumeist zu Foren und Internetseiten, die allgemeine oder spezifische Informationen zu unterschiedlichen medizinischen Bereichen geben.
Doch bei dieser Recherche ist Vorsicht geboten. Einerseits variiert die Qualifikation der Anbieter, welche im Netz Ratschläge erteilen. Andererseits sollten sich Online-User vor Augen führen, dass die Website-Betreiber oftmals wirtschaftliche Interessen verfolgen.
So ist es nicht ausgeschlossen, dass Pharmaunternehmen die Websites betreiben oder Geld für Werbelinks erhalten.
Typische Webseiten mit gesundheitlichen Informationen
Ein Beispiel sind Informationsseiten, die einen schnellen Überblick über spezielle Behandlungen und Erkrankungen vermitteln. Diese Webseiten sind zwar dafür geeignet, um sich auf Arztgespräche vorzubereiten.
Allerdings müssen Onlinenutzer damit rechnen, dass sie auf den Websites fehlerhafte Informationen erhalten. Seriöse Informationsquellen sind beispielsweise Krankenkassen, wissenschaftliche Institute oder Selbsthilfegruppen.
Diskussions- und Expertenforen
Diskussionsforen sind Online-Plattformen, auf denen regelmäßig Beiträge über unterschiedliche gesundheitliche Themen veröffentlicht werden. Die Foren sind darauf ausgelegt, persönliche Erfahrungen auszutauschen. Die Qualität publizierter Beiträge variiert dabei deutlich.
Insbesondere Laien fällt es beim Lesen der Informationen allerdings oft schwer, einzuschätzen, inwiefern die Aussagen auch tatsächlich zutreffen.
Wer in einem Expertenforum Antworten auf offene Fragen sucht, sollte hinterfragen, ob die vermeintlichen Experten auch tatsächlich für fundierte Auskünfte qualifiziert sind. Bei Gesundheitsblogs wie beispielsweise diesem hier, sollte Internetnutzern zumindest bewusst sein, dass die Spezialisten oftmals allgemeine und keine spezifischen Informationen vermitteln. Empfehlungen für individuelle Therapien sind durch das Internet nur schwer möglich.
Bei Unsicherheiten ist eine Kontaktaufnahme zum Arzt zwingend erforderlich.
Hilfreiche Tipps für eine Beurteilung von vertrauenswürdigen Gesundheitsinformationen
Besondere Aufmerksamkeit gilt beispielsweise dem Absender. Aus der Informationsquelle sollte eindeutig hervorgehen, wer die Daten und Fakten aufgeschrieben hat.
Ein Blick ins Impressum verrät, welcher Urheber für die Informationen verantwortlich ist und welche Interessen die Person verfolgt. Ein wichtiges Merkmal einer guten Webseite ist zumeist ebenfalls eine genaue Definition gewünschter Ziele und Absichten. Oftmals sorgen Betreiber seriöser Portale dafür, genau zu erklären, an wen sich die Webseiten richten.
Angabe von Quellen
Im Idealfall geht aus den Informationen ebenfalls hervor, auf welchen Quellen diese basieren. Seriöse Autoren sind im Regelfall darauf bedacht, eigene Aussagen mithilfe von Belegen oder Quellenangaben zu untermalen.
Als besonders sicher gelten Informationen, denen Ergebnisse von großen Studien zugrundeliegend.
Für diese Untersuchungen wurde im Idealfall die Wirksamkeit von Behandlungs- oder Untersuchungsmethoden nachgewiesen. Leider haben einige Universitäten einen eher laxen Umgang mit der Veröffentlichung von Studienergebnissen.
Bezug zur Werbung
Um einen objektiven Rat zu erhalten, stellt sich ebenfalls die Frage, welche Sponsoren oder Betreiber hinter einer Webseite stehen und welche Interessen die Personengruppen verfolgen. Beispielsweise sollten Internetnutzer darauf achten, ob die Webseiten für ein spezielles Produkt oder Verfahren werben. Generell gilt, dass gesundheitliche Informationen im World Wide Web unentgeltlich sowie ohne Passwortschutz offeriert werden sollten.
Aktuelle Informationen
Ein weiterer ausschlaggebender Punkt bezieht sich auf die Aktualität. Deshalb sollten Onlineuser darauf achten, dass die Informationen relativ aktuell sind und auch stetig aktualisiert werden.
Wurden die Daten aus dem Internet hingegen schon vor Jahren bearbeitet, besteht die Möglichkeit, dass die Themen mittlerweile veraltet sind.
Ein guter Richtwert ist ein Zeitraum von drei Jahren.
Ausgewogene Darstellung von Inhalten
Eine ausgewogene Darstellung der Informationen nimmt für eine Internetrecherche über Gesundheitsthemen ebenfalls eine Schlüsselrolle ein. In diesem Zusammenhang ist es wichtig, dass die Sachverhalte so neutral wie möglich formuliert werden. Diese neutralen Formulierungen führen dazu, dass Internetnutzer während des Lesens nicht zu einem bestimmten Standpunkt gedrängt werden. Aus dem Grund ist es besonders wichtig, dass Risiken, Vorteile sowie etwaige Nebenwirkungen einzelner Behandlungen oder Untersuchungen auch detailliert geschildert sind.
Zugleich sollten die Website-Betreiber darauf verweisen, inwiefern andere Optionen für Behandlungen oder Untersuchungen bestehen. Möglicherweise geben die Quellen auch darüber Aufschluss, mit welchen Konsequenzen Betroffene im Falle einer Nicht-Behandlung rechnen müssen.