Gesundheit

Wie ist das mit einer Angststörung zu leben?

AngststörungWie ist das mit einer Angststörung zu leben? - Foto: © thebigland45 #568634621 - stock.adobe.com

Eine Angststörung ist eine psychische Erkrankung, die durch anhaltende und unverhältnismäßige Angst oder Sorge gekennzeichnet ist, die das tägliche Leben beeinträchtigt. Menschen mit einer Angststörung können sich ständig Sorgen machen, auch wenn es keinen offensichtlichen Grund für ihre Ängste gibt. Diese Ängste können ihr Verhalten beeinflussen und sie können sich zurückziehen oder vermeiden, bestimmte Situationen oder Aktivitäten zu erleben. Es gibt verschiedene Arten von Angststörungen, einschließlich Generalisierter Angststörung, Panikstörung, Phobien und soziale Angststörung.

Obwohl Angststörungen eine Herausforderung für die betroffenen Personen darstellen können, gibt es wirksame Behandlungsmöglichkeiten, einschließlich Psychotherapie und Medikamente, die ihnen helfen können, ihre Symptome zu lindern und ein erfüllteres Leben zu führen.
In diesem Artikel können wir näher auf die verschiedenen Arten von Angststörungen, ihre Symptome und Behandlungsmöglichkeiten eingehen.

Welche Arten von Angststörungen gibt es?

Es gibt verschiedene Arten von Angststörungen, die sich in ihren Symptomen und Ursachen unterscheiden. Hier sind einige der häufigsten Arten von Angststörungen:

Generalisierte Angststörung

Menschen mit generalisierter Angststörung erleben anhaltende Sorgen und Ängste über viele verschiedene Aspekte ihres Lebens, wie Gesundheit, Arbeit, Beziehungen oder Finanzen.

Panikstörung

Bei einer Panikstörung treten unerwartet wiederkehrende Panikattacken auf, die von körperlichen Symptomen wie Herzrasen, Schwindel und Atemnot begleitet werden.

Panikstörung - Angststörung
Bei einer Panikstörung treten unerwartet wiederkehrende Panikattacken auf – Foto: © terovesalainen #221688877 – stock.adobe.com

Phobien

Phobien sind übermäßige und irrationale Ängste vor bestimmten Objekten oder Situationen, wie zum Beispiel Höhen, Spinnen, Fliegen oder engen Räumen.

Soziale Angststörung

Menschen mit sozialer Angststörung haben Angst vor negativem Urteil und Ablehnung durch andere, was dazu führen kann, dass sie soziale Situationen meiden oder sich extrem unwohl fühlen, wenn sie gezwungen sind, in sozialen Situationen zu interagieren.

Zwangsstörung

Bei einer Zwangsstörung treten zwanghafte Gedanken oder Verhaltensweisen auf, die oft wiederholt werden und Angst oder Stress verursachen können, wenn sie nicht ausgeführt werden.

Zwangsstörung - Angststörung
Bei einer Zwangsstörung treten zwanghafte Gedanken oder Verhaltensweisen auf – Foto: © Antonioguillem #403071584 – stock.adobe.com

Ursachen für Angststörungen

Die genauen Ursachen von Angststörungen sind komplex und können von Person zu Person unterschiedlich sein. Hier sind jedoch einige Faktoren, die dazu beitragen können:

Genetik

Angststörungen können familiär gehäuft auftreten, was darauf hinweist, dass eine genetische Veranlagung eine Rolle spielen kann.

Biologische Faktoren

Ein Ungleichgewicht von chemischen Botenstoffen im Gehirn, insbesondere von Neurotransmittern wie Serotonin und Noradrenalin, kann eine Rolle spielen.

Umweltfaktoren

Erfahrungen von traumatischen Ereignissen oder andauerndem Stress können eine Angststörung auslösen oder verschlimmern.

Erfahrungen von traumatischen Ereignissen
Erfahrungen von traumatischen Ereignissen können eine Angststörung auslösen oder verschlimmern – Foto: © motortion #285437286 – stock.adobe.com

Persönlichkeit und Lebenserfahrungen

Menschen, die eine Tendenz haben, sich sorgen zu machen, perfektionistisch oder unsicher zu sein, können ein höheres Risiko für die Entwicklung von Angststörungen haben. Auch frühere negative Erfahrungen oder eine schwierige Kindheit können eine Rolle spielen.

Körperliche Erkrankungen

Einige körperliche Erkrankungen, wie beispielsweise Schilddrüsenprobleme oder Herzerkrankungen, können Symptome hervorrufen, die mit Angststörungen verwechselt werden können.

Was können Angehörige und Freunde tun?

Wenn Angehörige oder Freunde von jemandem wissen, der an einer Angststörung leidet, gibt es einige Dinge, die sie tun können, um zu helfen:

Zuhören und unterstützen

Es ist wichtig, dass man zuhört, wenn die Person über ihre Ängste spricht und ihr das Gefühl gibt, verstanden zu werden. Indem man unterstützend ist, kann man dazu beitragen, dass sich die Person nicht allein gelassen fühlt.

Geduldig sein

Es kann schwierig sein, mit jemandem umzugehen, der an einer Angststörung leidet, da diese Person möglicherweise ungeduldig oder gereizt ist. Es ist jedoch wichtig, dass man geduldig und verständnisvoll bleibt und der Person Zeit gibt, um sich zu beruhigen.

Unterstützung bei der Suche nach professioneller Hilfe

Es ist wichtig, dass die Person professionelle Hilfe sucht, um ihre Angststörung zu bewältigen. Als Angehöriger kann man die Person ermutigen und unterstützen, eine geeignete Therapie oder Behandlung zu finden.

Professionelle Hilfe suchen
Es ist wichtig, dass die Person professionelle Hilfe sucht – Foto: © Photographee.eu #93220894 – stock.adobe.com

Hilfe bei der Bewältigung von Symptomen anbieten

Wenn die Person Symptome wie Panikattacken hat, kann man ihr helfen, indem man ihr beibringt, wie sie mit diesen umgehen kann. Man kann auch bei der Planung von Aktivitäten helfen, die der Person helfen, sich zu entspannen und Stress abzubauen.

Sich selbst informieren

Es kann hilfreich sein, sich über die Art der Angststörung zu informieren, von der die Person betroffen ist, um besser zu verstehen, was sie durchmacht und wie man am besten unterstützen kann.

Verschiedene Arten von Therapien bei Angststörungen

Es gibt verschiedene Arten von Therapien, die bei Angststörungen eingesetzt werden können, darunter:

Verhaltenstherapie

Diese Therapieform konzentriert sich auf das Verhalten und die Reaktionen der Person auf bestimmte Situationen. Ziel ist es, die Angstsymptome zu reduzieren, indem man lernt, wie man mit den auslösenden Faktoren umgeht. Beispiele für verhaltenstherapeutische Ansätze sind die Expositions- und Reaktionsverhinderungstherapie sowie die Kognitive Verhaltenstherapie.

Medikamente

Antidepressiva und Benzodiazepine können helfen, die Symptome von Angststörungen zu lindern. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass Medikamente allein keine langfristige Lösung sind und in der Regel in Kombination mit anderen Therapien eingesetzt werden sollten.

Medikamente gegen Angststörungen
Antidepressiva und Benzodiazepine können helfen, die Symptome von Angststörungen zu lindern – Foto: © joyfotoliakid #286032180 – stock.adobe.com

Entspannungstechniken

Techniken wie progressive Muskelentspannung, Yoga oder Meditation können helfen, die körperlichen Symptome von Angststörungen zu reduzieren und das allgemeine Wohlbefinden zu verbessern.

Psychotherapie

Psychotherapie kann eine sichere und unterstützende Umgebung bieten, um die zugrunde liegenden emotionalen Ursachen von Angststörungen zu identifizieren und anzugehen.

Selbsthilfe-Methoden

Es gibt verschiedene Selbsthilfe-Methoden wie z.B. Atemübungen, Achtsamkeit oder auch Sport, die unterstützend eingesetzt werden können.

Es ist wichtig zu betonen, dass die Behandlung von Angststörungen individuell angepasst werden sollte. Ein qualifizierter Facharzt oder Therapeut kann dabei helfen, die richtige Therapie zu finden und die Behandlung entsprechend dann anzupassen.