Unser Zeitalter ist geprägt von neuen Berufsbildern, darunter auch das Bild des Influencers. Immer mehr junge – aber auch ältere – Menschen lassen ihren Traum von der Unabhängigkeit und Selbstbestimmtheit wahr werden, die dieser Beruf im Groben mit sich bringt.
Aber ist der Job wirklich so lässig wie er nach außen hin den Anschein macht? Und wie sieht das „Tagesgeschäft“ eines Influencers überhaupt im Detail aus?
Inhaltsverzeichnis
Influencer – die Bedeutung
Der Begriff stammt aus dem Englischen und wird vom Verb „to influence“ abgeleitet, was in der deutschen Übersetzung „beeinflussen“ bedeutet.
Influencer sind also Menschen, die mit ihrem Auftritt im Internet und aufgrund ihres Ansehens einen hohen Einfluss auf die Meinungen und insbesondere die Kaufentscheidungen anderer Menschen haben.
Dies ist nicht zuletzt der Grund dafür, weshalb Influencer vor allem für die Vermarktung und Werbung von Produkten in Anspruch genommen werden. Je nach Reichweite kann ein erfolgreicher Influencer eine Menge Geld mit Hilfe des Internets verdienen, zwischen mehreren Tausend bis hin zu 100.000 Euro Einkommen im Monat sind möglich.
Welche Eigenschaften braucht ein guter Influencer?
Der Alltag eines Influencers macht für Außenstehende keinen allzu stressigen Eindruck. Morgens erhalten die Follower Einblicke in die Morgenroutine inklusive Power-Workout und anschließender Smoothie-Bowl. Danach folgen einige TikTok-Videos oder neue Instagram-Beiträge, mittags wird die Innenstadt unsicher gemacht oder irgendeine Kooperation angekündigt und abends schick essen gegangen. Für viele sieht das auf den ersten Blick nach Luxus und Entspannung aus.
Doch der Influencer-Job kann ganz schön an die Substanz gehen, denn welche Prozesse im Hintergrund ablaufen, wird sehr unterschätzt. Außerdem können sich Influencer oftmals nicht von ihrer wahren Seite zeigen. Zwar geben sie nach außen hin eine authentisch wirkende Art von sich preis, doch im Endeffekt hat dies nicht viel mit der Realität zu tun. Nicht zu vergessen ist, dass ein Influencer unter ständiger Beobachtung steht. Jedes falsche Wort, jede falsche Aussage könnte gegen ihn verwendet werden und ihn seinen Job kosten. Wer erfolgreich sein will, sollte deshalb einige Punkte erfüllen, nämlich:
- Eine gewisse soziale Autorität an den Tag legen
- Eine vertrauenswürdige, seriöse Persönlichkeit darstellen
- Sich seiner Sache mit aufrichtiger Hingabe widmen
- Über ein konsistentes Verhalten in seinem Job verfügen
- Viele Fans und Follower generieren und stetig die Popularität steigern
Vor allem beim letzten Punkt wissen sich viele Influencer nachzuhelfen. So ist es beispielsweise schon lange kein Geheimnis mehr, dass man sich auch ganz einfach deutsche Instagram Follower kaufen kann. Die Follower sind schließlich das A und O. Nur wer viele Menschen erreicht, kann auch viel vermarkten und für viel Umsatz sorgen.
Wer fällt in die Sparte „Influencer“?
Influencer kann nahezu jeder sein, solange er die Möglichkeit hat, mit seiner Internet-Präsenz die Meinung und Kaufentscheidungen anderer zu beeinflussen und daraus wiederum für sich selbst Geld zu generieren (Steuern für Influencer?).
Darunter fallen somit nicht nur Instagrammer, sondern allenfalls auch Blogger, Youtuber und andere Prominente, die sich auf diversen Social-Media-Kanälen zeigen und ihre Meinung und ihr Wissen kundtun.
Wie wird man Influencer?
Wer sich für dieses Berufsfeld interessiert, hat den Vorteil, dass er an keine fachliche Ausbildung gebunden ist, denn der Beruf ist nicht offiziell geschützt und existiert sozusagen gar nicht. Ein Abschluss als „Influencer“ in diesem Sinne ist somit nicht erforderlich, um mit der eigenen Online-Karriere zu starten.
Mittlerweile gibt es jedoch die ein oder andere Agentur, die sich auf den Bereich Influencer-Marketing fokussiert und zukünftigen Markenbotschaftern das notwendige Know-How vermitteln möchte.
Im Grunde genommen ist das aber keine Garantie für künftigen Erfolg. Auch ohne solche Lehrgänge kann man eine erfolgreiche Online-Karriere starten, sofern man über das richtige Talent und die notwendigen Mittel verfügt. Die aktuellen angesagten Influencer haben sich ihr Business autodidaktisch angeeignet, also alles selbst auf die Beine gestellt.
Grundsätzlich kann man aber sagen, dass die Reichweite an Followern ein grundlegender Baustein ist, um die Karriere überhaupt erst einmal ins Rollen zu bringen. Wer nicht viele Menschen erreicht, wird zwangsläufig auch kein bekanntes Gesicht werden. Im Idealfall findet man sich also in einer interessanten Nische wieder und sticht mit einem eigenartigen Talent, seiner Persönlichkeit und optional auch noch mit eigener Expertise aus der Masse heraus. (Mehr zum Thema: Wie kann ich selber Influencer werden?)
Hat jeder Mensch das Zeug zum Influencer?
Influencer zu sein vergleichen viele mit einer Berufung. Neben einem herausragenden Talent und äußerer Attraktivität, die – abgesehen von der Oberflächlichkeit, die diese Tatsache mit sich bringt – in dieser Branche beide sehr von Vorteil sind, benötigt man als Influencer vor allem eine ganz, ganz dicke Haut. Nicht selten wird man im Netz mit Hass und Missgunst konfrontiert.
Außerdem ist Disziplin und Durchhaltevermögen gefragt, vor allem, wenn man sich noch ganz am Anfang seines Weges befindet. Denn die Popularität und Reichweite sind genau genommen gar nicht der ausschlaggebende Grund für den Erfolg. Viel mehr sind es das konsistente Verhalten, die Leidenschaft und Hingabe, die in dieses Projekt eingebracht werden und die Authentizität und Vertrauenswürdigkeit der sich darstellenden Person.
Darüber hinaus muss man sich bewusst darüber sein, dass man als Influencer mehr oder weniger auf sich allein gestellt ist. Zwar bauen sich einige mit der Zeit ein Team aus Management und Geschäftspartnern auf, doch feste Arbeitszeiten, ein festes Gehalt und die soziale Absicherung sind bei diesem Beruf keine Selbstverständlichkeit. Influencer sind selbständig und müssen sich deshalb auch eigenständig um Arbeitsaufträge, ausreichendes Einkommen und eine entsprechende Absicherung kümmern.