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Die besten Kurorte in Europa – Für einen beruhigenden, kulturreichen Kurzurlaub

Besten Kurorte in EuropaDie besten Kurorte in Europa – Für einen beruhigenden, kulturreichen Kurzurlaub - Foto: © Comofoto #223894978 - stock.adobe.com

Im Europa des 18. und 19. Jahrhunderts verschrieben Ärzte kranken Patienten häufig dieses Allheilmittel: eine Kur. Das bedeutete so viel, wie in eine beschauliche Stadt mit gutem Klima zu fahren, dort mehrere Wochen oder Monate zu verbringen und die gute Luft sowie das heilende Wasser zur Genesung zu nutzen.
Da der Auszug in eine weit entfernte Stadt zum Entspannen damals nur eine Option für Geldverdiener war, wurde diese Behandlungsmethode schnell mit Europas Reichen in Verbindung gebracht.

Tradition europäischer Kurorte

Daraus entwickelte sich die Tradition europäischer Kurorte. In diese zogen sich wohlhabende Gäste, die an ihrer Gesundheit verzweifelten, ganze Saisons lang zurück, um dort Heilwässer mit unterschiedlichem Mineralgehalt zu trinken. Ob es funktioniert hat oder nicht, ist eine Frage der ärztlichen Schweigepflicht (aber die Gerüchteküche und die Mundpropaganda sind definitiv der Grund für das Wachstum dieser Städte damals).

Was die Nachwelt jedoch bekam, waren malerische Städte voller exquisiter Architektur, Geschichte, Kultur, Kunst und erstklassige Wellnesseinrichtungen.

Mit dem Unterschied, dass sich einen wohltuenden, kulturreichen Kurzurlaub, der Ihren Körper, Ihren Geist und Ihre Seele heilen wird, heute jeder leisten kann. Da ein Wellnessurlaub demnach heute genauso beliebt ist wie damals, finden Sie hier die besten Kurorte in Europa.

Tradition europäischer Kurorte
Tradition europäischer Kurorte – Foto: © Alexey Fedorenko #269763248 – stock.adobe.com

Italien: Meran und Saturnia

In der Südtiroler Region der italienischen Dolomiten gelegen, ist Meran seit dem 19. Jahrhundert ein Ziel für die Wohlhabenden Europas. Sowohl das heilende Wasser als auch das milde Klima inmitten einer atemberaubenden Alpenkulisse zieht Tausende von Menschen an. Heute können Sie das gleiche Wasser, das einst die österreichische Kaiserin Sissi, den Komponisten Strauss und Schriftsteller wie Kafka nährte, in einer Vielzahl von High-End-Resorts und Spas genießen.
Nehmen Sie sich zwischen Bädern und Massagen Zeit für einen Spaziergang auf den historischen Promenaden. Bewundern Sie dabei die vielen Architekturstile, vom Jugendstil bis zur Belle Époque, genießen Sie eine musikalische Darbietung im Kurhaus und besuchen Sie Sehenswürdigkeiten wie das Schloss Tirol. Eine großartige Jahreszeit für einen Besuch sind November und Dezember für das jährliche Weinfest und den Weihnachtsmarkt.

Ein weiteres beliebtes Kur-Ziel sind die die heißen Quellen von Saturnia. Diese liegen verstreut in den Hügeln rund um die gleichnamige toskanische Stadt. Sie sind buchstäblich legendär, da sie angeblich entstanden sind, als ein Blitz des römischen Gottes Saturn in den Boden einschlug. Die Menschen kommen seit der Römerzeit zu diesen heißen Quellen aufgrund des hohen Schwefelgehalts, der bei Hautkrankheiten hilft. Während es in der Gegend mehrere Luxusresorts gibt, ist die berühmteste die kostenlose natürliche heiße Quelle Cascate del Mulino außerhalb der Stadt. Wegen ihrer terrassierten, kaskadenförmigen Pools und der provinziellen Umgebung ging diese Quelle viral. Wellness-Liebhaber können auch das erstklassige archäologische Museum der Stadt nutzen, nahe gelegene römische Monumente besuchen und durch die Straßen dieser mittelalterlichen Stadt schlendern.

Kurhaus Meran
In der Südtiroler Region der italienischen Dolomiten gelegen, ist Meran seit dem 19. Jahrhundert ein Ziel für die Wohlhabenden Europas – Foto: © Henry Czauderna #168241312 – stock.adobe.com

Deutschland: Baden-Baden

Sie müssen nicht zwingend ins Ausland reisen, um Wellness erster Klasse zu genießen. Das Schwarzwalddorf Baden-Baden entstand vor 2.000 Jahren als römischer Rückzugsort. Besucher haben die Wahl zwischen verschiedenen Badehäusern (wie dem klassischen Kurhaus).

Als Stadt mit einer so vielfältigen Geschichte gibt es auch sonst viel zu tun, wie zum Beispiel die Ruinen der römischen Bäder zu besichtigen oder die Altstadt zu erkunden.

Weiterhin können Sie in Baden-Baden weltbeste Musik und Oper in Deutschlands größtem Opernhaus, dem Festspielhaus Baden, sehen.

Tschechien: Karlsbad und Marienbad

Mit seinen bunten Säulenhäusern an den Ufern der Flüsse Eger und Teplá gibt Karlsbad das perfekte Bild eines europäischen Kurortes ab. Die Stadt und deren Umgebung, die während des Kurstadtbooms des 19. Jahrhunderts zu Ruhm gelangte, sind eine wahre Brutstätte mit 13 großen und 300 kleineren Quellen. Fünf der großen Quellen entspringen im Stadtzentrum.
Kurorte wie die großen Elisabethbäder, das Hotel Thermal aus der Sowjetzeit und die Kaiserbäder bieten Behandlungsschemata an, die auf Empfehlungen eines Kurarztes basieren. Dazu gehören zum Beispiel mineralreiches Wasser und Hydrotherapie. Bei so vielen historischen Gebäuden der Neo-Renaissance und des Barocks können Besucher auch stundenlang spazieren gehen, um die Sehenswürdigkeiten zu genießen. Besuchen Sie zum Beispiel den Diana-Aussichtsturm.

Marienbad liegt in der gleichen Region wie Karlsbad und ist ein weiteres fantastisches Beispiel für alteuropäischen Charme, Kultur und Luxus. Mit seinen zahlreichen eleganten Gebäuden, die von grünen Parks unterbrochen werden, bietet die Stadt einen einzigartigen Aufenthalt. Bemerkenswerte internationale Persönlichkeiten strömten im 19. Jahrhundert hierher, um das kohlendioxidreiche Wasser zu genießen, darunter Edison, Goethe und Wagner. Viele der berühmtesten Quellen entspringen im Herzen der Stadt. Ihre heilenden Eigenschaften werden angeblich am besten durch Trinken erreicht.

Marienbad Kurort
Marienbad liegt in der gleichen Region wie Karlsbad und ist ein weiteres fantastisches Beispiel für alteuropäischen Charme, Kultur und Luxus – Foto: © peteri #357052129 – stock.adobe.com

England: Bath

Was für ein passender Name für einen Kurort. Und tatsächlich ist Bath seit der Antike ein Kurort schlechthin. Herzstück dieses Tempels für Gesundheit und Wellness sind die wunderschön erhaltenen römischen Bäder.

Da das Baden in den römischen Bädern jetzt verboten ist, gibt es viele andere moderne Einrichtungen in der Stadt, die das gleiche natürliche Mineralwasser wie die Römer verwenden.

Darüber hinaus hat Bath noch mehr zu bieten: Als Weltkulturerbe ist die Stadt voller neoklassizistischer und gotischer Architektur, die für großartige Sehenswürdigkeiten sorgt. Weiterhin finden Sie dort erstklassige Museen, ein Jane-Austen-Zentrum und einen lebhaften Theater-, Musik- und Kulturkalender.

Belgien: Spa

Noch passender als Bath ist ja wohl der Name Spa. Der Stammbaum dieser Stadt in den belgischen Ardennen kann nicht hoch genug eingeschätzt werden, er gab der Welt den Begriff „Spa“. Die natürlichen heißen Quellen hier wurden erstmals im 12. Jahrhundert entdeckt und erlangten schnell den Mythos, heilende Eigenschaften zu haben. Im Laufe der Jahrhunderte kamen berühmte Menschen wie Napoleon, Peter der Große, Marie Antoinette und Alexander Dumas als Mäzene nach Spa.

Heute können moderne Besucher auch in Spas wie Les Thermes de Spa all diese Geschichte und Kultur aufsaugen. Und in Spa geht es nicht nur ums Einweichen: Es wird dringend empfohlen, das Wasser zu trinken. Das Wasser wird sogar für Wellness unterwegs in Flaschen abgefüllt. Als Pause von all der Entspannung bietet sich ein Spaziergang durch den Parc de Sept Heures mit seinem überdachten Pavillon an. Oder statten Sie dem Museum der Wasserstadt einen Besuch statt, um einen Rundgang durch die Geschichte der Stadt zu genießen.

Spa Belgien
Der Stammbaum dieser Stadt in den belgischen Ardennen kann nicht hoch genug eingeschätzt werden, er gab der Welt den Begriff „Spa“ – Foto: © callahanpatty #525689698 – stock.adobe.com

Frankreich: Vichy

Ja, richtig gelesen. Vichy ist nicht nur eine Hautpflegeserie. Diese Stadt als „Königin der Quellen“ am Ufer des Flusses Allier in Zentralfrankreich war der bevorzugte Kurort des französischen Königshauses. Mit seinen heißen und kalten Quellen stammt das Thermalwasser, das reich an Mineralien wie Kalzium und Eisen ist, aus den nahegelegenen ruhenden Vulkanen der Auvergne.
Obwohl der Name Vichy heute als Spa-Destination nicht so bekannt ist, steht er immer noch für Wellness.

Österreich: Bad Ischl

Nachdem Habsburger Erzherzogin Sophie behauptete, das salz- und schwefelreiche Quellwasser der hochalpinen Stadt habe ihr geholfen, sich von mehreren Fehlgeburten zu erholen und schließlich Kinder zu bekommen, war der Ruf Bad Ischls besiegelt.

Die Habsburger zogen sich in den Sommermonaten nicht nur hierher zurück, sondern schmückten die Stadt auch mit märchenhaften Residenzen wie der sonnengelben Kaiservilla.

Berühmt ist die Stadt zudem für ihr Gebäck im Café Zauner, das erstmals 1882 eröffnet wurde. Aber bleiben Sie hier nicht nur drinnen! Bad Ischl ist das Tor zum Alpenwunderland Salzkammergut, daher gibt es landschaftlich reizvolle Wanderwege in der Nähe der Stadt.

Schweiz: Leukerbad

Während die 65 Thermen der Stadt im Schweizer Kanton Wallis einst Angehörige des Römischen Reiches beherbergten, werden sie heute von Wintersportler-Schwärmen besucht. Für die beste Aussicht besuchen Sie die Walliser Alpentherme direkt am historischen Stadtplatz, wo Sie den Blick auf die epischen Alpen genießen können.
Im Winter können Sie Ski und Snowboard fahren und im Sommer können Sie beim Wandern und Radfahren die alpine Landschaft erkunden.