Pflanzen sind Lebewesen und benötigen ebenso Nährstoffe wie wir Menschen. Während wir uns unseren Bedarf durch tägliche Mahlzeiten und die Flüssigkeitszufuhr decken, werden Pflanzen in der Regel mit Dünger und Wasser versorgt. Pflanzendünger gibt es in etlichen Variationen, die meisten von ihnen sind chemischen Ursprungs.
Dabei lässt sich Pflanzendünger auch ganz einfach selbst herstellen – und ganz nebenbei werden dadurch auch noch Lebensmittelreste oder sonstige Abfallstoffe verwertet.
Inhaltsverzeichnis
Warum sollte man Pflanzendünger selber machen?
Selbstgemachter Pflanzendünger ist nicht nur Bio, hochwertig und sinnvoll, sondern auch viel günstiger als der Dünger aus dem Handel.
Die Möglichkeiten sind weitläufig: Vom Kochwasser über Eierschalen, Teebeutel und Bierresten bis hin zu Kaffeesatz (Kaffeesatz als Dünger) oder Milch.
Es gibt viele Haushaltsmittel und Abfälle, die wachstumsfördernde Stoffe enthalten und darum viel zu schade sind, sie einfach in den Müll zu schmeißen.
Welche Nährstoffe benötigen die Pflanzen?
Zimmerpflanzen möchten regelmäßig mit Luft, Licht, Wasser und natürlich Nährstoffen versorgt werden, um ausreichend zu gedeihen und ihr gesundes Aussehen zu behalten.
In den ersten Wochen des Umtopfens reicht die frische Blumenerde aus, danach sollte aber unbedingt regelmäßig gedüngt werden. Man unterscheidet dabei zwischen Hauptnährstoffen und Spurenelementen, die man der Pflanze regelmäßig zuführen sollte.
Zu den Hauptnährstoffen zählen Phosphor, Kalium und Stickstoff sowie n geringen Mengen Magnesium, Eisen, Zink, Schwefel und Calcium. Stickstoff ist für das Wachstum der Pflanze erforderlich. Bei einem Mangel an Stickstoff werden die Blätter oft gelb oder blass-grün, das Wachstum stagniert.
Ein Übermaß an Stickstoff sorgt für zu schnelles Wachstum, sodass die Pflanze ihre Form nicht mehr halten kann und umknickt. Phosphor wird für den Blühvorgang und die Produktion der Früchte und Samen benötigt. Kalium regelt den Wasserhaushalt der Pflanze und sorgt indes für eine ausgewogene Standfestigkeit, für ausreichende Kälteverträglichkeit und ein starkes „Immunsystem“ gegenüber saugenden Insekten. Ein zu Viel des Stoffes sorgt für Verkümmerung, Blattschäden oder Wurzelverbrennungen. Erhält die Pflanze zu wenig Kalium, so werden die Blätter welk und das Wachstum wird gehemmt.
Die Spurenelemente sind häufig ausreichend in der Blumenerde enthalten, sodass die Pflanze bis zum nächsten Umtopfen versorgt ist. Die Hauptnährstoffe sollten allerdings in regelmäßigen Abständen zugeführt werden – und hier kommen nun die einfachen Hausmittel ins Spiel. Welche Pflanze welchen Dünger am meisten benötigt, hängt von ihrer Art ab.
Pauschal lässt sich aber folgendes sagen:
Stickstoff sollte hauptsächlich den Grünpflanzen zugeführt werden, damit diese in der Lage sind, gesunde grüne Blätter auszubilden.
Phosphor kommt vor allem bei blühenden Pflanzen in Frage, da dieser Nährstoff die Blüten- und Fruchtbildung begünstigt. Damit man der Pflanze aber in ausreichendem Maße gibt, was sie braucht, empfiehlt es sich, verschiedene Haushaltsdünger zu kombinieren. So vermeidet man eine einseitige Überdüngung.
Diese Mittel eignen sich besonders gut als Dünger von Zimmerpflanzen
Kochwasser
Kochwasser von Gemüse und Kartoffeln sollte nach dem Kochvorgang nicht sofort den Abfluss heruntergespült, sondern beim nächsten Mal einfach an die Pflanzen geschüttet werden. Wichtig ist aber, dass es sich um ungewürztes und abgekühltes Kochwasser handelt.
Wasser vom Eierkochen
Gleiches gilt für das Wasser vom Eierkochen. Es eignet sich genauso gut zum Gießen von Zimmerpflanzen, denn es versorgt die Grünlinge mit wichtigen Nährstoffen und vor allem mit Kalk.
Vorsicht geboten ist jedoch bei kalkempfindlichen Pflanzen sowie in Regionen mit stark kalkhaltigem Leitungswasser.
Denn ein zu Viel an Kalk kann auch unschöne Schäden anrichten.
Zwiebelschalen
Ebenfalls aus der Küche und mindestens genauso gut sind Zwiebelschalen. Werden diese in einem Tee umfunktioniert, erhält meine eine nährstoffreiche Flüssigkeit, die sich bestens zur Stärkung der Pflanze eignet.
Kaffeesatz von Filterkaffee
Ein weiteres Hausmittel, auch aus der Küche, ist Kaffeesatz von Filterkaffee. Er enthält Stickstoff, Phosphor und Kalium und deckt damit quasi den gesamten Nährstoffbedarf der Pflanze ab.
Wichtig ist lediglich, dass der Kaffeesatz vollständig getrocknet wurde, bevor man ihn an die Pflanzen „verfüttert“, da ansonsten Schimmelbildung im Blumentopf begünstigt wird.
Aufgebrühte Teebeutel
Auch bereits aufgebrühte Teebeutel müssen nicht zwingend in der schwarzen Tonne landen, sondern können genauso gut das Gießwasser aufpeppen.
Vor allem Kräutertees, Schwarzer Tee oder Grüner Tee eignen sich hervorragend, da sie von den Inhaltsstoffen her ähnlich aufgebaut sind wie Kaffeesatz.
Um mit aufgebrühten Teebeuteln Dünger herzustellen, einfach den Teebeutel einige Stunden in das Gießwasser hängen und die Pflanze danach wie gewohnt damit gießen.
Bierreste
Es kommt in der Regel zwar selten vor, doch für den ungewöhnlichen Fall, dass Bier stehen bleiben sollte, können die Bierreste ebenfalls unter das Gießwasser gemischt und somit als natürlicher Dünger für Pflanzen verwendet werden. Schließlich enthält Bier eine Menge Nährstoffe. Die Kohlenhydrate in dem Alkoholgetränk versorgen den Nährboden außerdem mit wichtigen Mikroorganismen.
Milch und abgestandenes Mineralwasser
Auch abgestandenes Mineralwasser kann man zum Gießen verwenden, denn es enthält Mineralstoffe, über die sich die Pflanze ebenfalls freut.
Aus Milch lässt sich auch eine ideale Dünger-Mischung herstellen, indem man die Milch im Verhältnis 1 zu 8 mit Wasser vermengt.
Altes Aquariumswasser
Sogar altes Aquariumswasser eignet sich, um den Pflanzen einen frischen Kick zu verpassen, denn die Fische scheiden regelmäßig Nährstoffe aus, die den Pflanzen wiederum Gutes tun. Zum Wegschütten wäre das alte Aquariumswasser deshalb tatsächlich viel zu schade.
Einziger möglicher Nachteil: Der Geruch. Doch sollte dieser nicht allzu streng sein, spricht mit Sicherheit nichts gegen diesen Biodünger der etwas anderen Art.