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Der Muttertag – Geschichte, Herkunft und Bedeutung

MuttertagDer Muttertag – Geschichte, Herkunft und Bedeutung - Foto: © Konstantin Yuganov #332394031 - stock.adobe.com

Im Mai ist wieder Muttertag. Dann bekommen die Mütter Blumen, Selbstgemalte Bilder und Pralinen von Kindern und Partnern geschenkt. Der Muttertag wird immer am zweiten Sonntag im Mai gefeiert. Doch was ist eigentlich die Geschichte hinter dem Muttertag?

Geschichte des Muttertages

Ein hartnäckiges Gerücht ist, dass der Muttertag von den Nationalsozialisten erfunden worden ist. Tatsächlich haben schon die alten Griechen Mütter an bestimmten Tagen geehrt und gefeiert. Obwohl diese Tradition später verloren ging, wurde sie im Laufe der Jahrhunderte immer wieder neu aufgegriffen und weiterentwickelt.

Im 13. Jahrhundert führte der englische König Heinrich III. den „Mothering Day“ ein, an dem die Christen der „Mutter Kirche“ gedenken sollten. An diesem Tag gingen die Familien in die Kirchen und feierten diese. Der Versuch von Napoleon Bonaparte Anfang des 19. Jahrhunderts einen Muttertag einzuführen, scheiterte, als sein Regime 1815 gestürzt wurde.

Der uns bekannte Muttertag hat seinen Ursprung in 1872 in Amerika.

Julia Ward Howe war eine bekannte Vertreterin der Frauenbewegung und verlangte einen Feiertag zu Ehren der Mütter, um sie für ihre Mühen und ihre Arbeit zu feiern. Leider wurde auch diese Forderung nicht erfüllt. Letztendlich wurde der Muttertag in den USA 1914 durch die Forderung von Anna Jarvis anerkannt. Als erstes Datum wählte sie den Todestag ihrer Mutter, die am 9. Mai 1905 starb und sich für den Frieden einsetzte. Mit dem Muttertag wollte Anna Jarvis mehr Gleichberechtigung und Rechte für Frauen erwirken, da Frauen zum Beispiel nicht wählen durften. Am 8. Mai 1914 erklärte der US-Präsident den Muttertag offiziell zu Feiertag.

Geschichte des Muttertages
Der uns bekannte Muttertag hat seinen Ursprung in 1872 in Amerika – Foto: © JenkoAtaman #332726706 – stock.adobe.com

Daraufhin erweckte England den „Mothering Day“ wieder zum Leben. Vom Muttertag angespornt zogen auch die Schweiz, Norwegen, Schweden, Deutschland und Österreich in den folgenden Jahren nach. Dadurch wurde der Muttertag international gefeiert. Im Laufe der Zeit entdeckte die Wirtschaft den Muttertag, um Geschenke zu vermarkten, wodurch dieser immer mehr zu einem Tag der Geschenke geworden ist.

Durch die Nationalsozialisten missbraucht

Während des zweiten Weltkrieges benutzten die Nationalsozialisten den Muttertag für ihre Propaganda. Die nahmen den Muttertag zur Vorlage und erklärten ihn zum nationalen Feiertag, um Mütter zu ehren, die besonders viele deutsche Kinder gebaren.
Dazu gaben sie dem Muttertag einen neuen Namen und nannten ihn in „Gedenk- und Ehrentag der deutschen Mütter“ um. Sie propagierten das Bild der deutschen Hausfrau, die dem Staat viele arische Kinder gebären sollte. In diesem Zusammenhang wurde dann das Mutterkreuz verliehen, um kinderreiche Frauen zu ehren. Dieses bekam die Frau verliehen, wenn sie und der Mann selber deutschblütig und erbtüchtig waren, die Mutter sittlich einwandfrei, erbgesund und anständig war und die Kinder lebend geboren worden sind.

Das Kreuz wurde in Bronze (vier oder fünf Kinder), Silber (sechs oder sieben Kinder) oder in Gold (ab acht Kindern) verliehen.
Nach dem Krieg führen die US-Amerikaner den Muttertag in Deutschland wieder ein, wobei in den Ostblocks und der DDR der internationale Frauentag gefeiert wurde, um sich von der USA zu distanzieren. Gefeiert wird der Muttertag in Ostdeutschland erst seit 1990.

Moderner Muttertag

Heutzutage wird der Muttertag auf verschiedene Weisen gefeiert.

Viele Mütter bekommen kleine Geschenke wie Blumen oder andere Aufmerksamkeiten.

Gefeiert wird er in Deutschland am zweiten Sonntag im Mai, 2021 also am 9.Mai.

Geschenke am Muttertag
Viele Mütter bekommen kleine Geschenke wie Blumen oder andere Aufmerksamkeiten – Foto: © Konstantin Yuganov #332394078 – stock.adobe.com

Die Daten anderer Länder sind:

  • Großbritannien: 4. Fastensonntag
  • Ungarn, Portugal, Südafrika, Spanien: 1. Sonntag im Mai
  • Deutschland, Schweiz, Österreich, Australien, Belgien, Brasilien, Dänemark, Finnland, Italien, USA, Japan, Kanada, Neuseeland, Taiwan, Türkei: 2. Sonntag im Mai
  • Große Teile Süd- und Mittelamerikas, Mexiko, Bahrain, Hongkong, Indien, Malaysia, Oman, Pakistan, Katar, Saudi-Arabien, Singapur und die Vereinigten Arabischen Emirate: 10. Mai
  • Polen: 26. Mai
  • Frankreich und Schweden: Letzter Sonntag im Mai
  • Norwegen: 1. Sonntag im Februar
  • Albanien: 8. März
  • Libanon: 1. Tag im Frühling
  • Thailand: 12. August
  • Costa Rica: 15. August
  • Argentinien: 2. Sonntag im Oktober