Gesundheit

Das sagt Sodbrennen über die Gesundheit aus

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Wer Sodbrennen hat, erkennt dies meist recht zügig, denn es äußert sich als unangenehmes Brennen im Hals und kommt gepaart mit einem säuerlichen Beigeschmack im Mund. Es handelt sich um einen Rückfluss von Magensäure in die Speiseröhre. Fachmännisch ist auch vom gastroösophagealen Reflux die Rede. Das dabei auftretende Symptom, nämlich das Sodbrennen (oder auch als Pyrosis bezeichnet) ist häufig ungefährlich, kann aber weitreichende Folgen mit sich ziehen.
Wer regelmäßig an Sodbrennen leidet, sollte einen Arzt konsultieren.

Sodbrennen – ein Volksleiden

Sodbrennen ist nicht unüblich. Allein in Deutschland leidet rund die Hälfte der Bevölkerung darunter. Während die einen nur gelegentlich von dieser unangenehmen Erscheinung heimgesucht werden, sind andere hingegen in regelmäßigen Abständen davon betroffen, darunter oftmals Frauen in der Schwangerschaft und ältere Menschen.

Zu den Begleiterscheinungen des Sodbrennens gehören saures Aufstoßen und ein drückendes Gefühl im Bereich der Brust.

Sodbrennen ist nicht unüblich
Sodbrennen ist nicht unüblich – Foto: © Chinnachote #292963494 – stock.adobe.com

So entsteht Sodbrennen

Im Rahmen unserer Verdauung werden vom menschlichen Körper Tag für Tag um die zwei bis drei Liter an Magensaft produziert. Dieser saure Magensaft dient dazu, die aufgenommene, klein gemahlene Nahrung zu verarbeiten und darin befindliche schädliche Mikroorganismen zu zerstören, bevor sie in den Darmtrakt gelangen.
Damit auch jeder Schädling beseitigt wird, muss der Magensaft extrem sauer sein. Sein pH-Wert liegt bei 0,8 bis 1,5. Die Nahrung, die im Mund zerkleinert wird, gelangt über die Speiseröhre in den Magen.

Die Speiseröhre ist ein Muskelschlauch mit einer Länge von etwa 25 Zentimetern und einem Durchmesser von circa einem Zentimeter. Im Innern ist die Speiseröhre mit einer Schleimhaut überzogen. Dort, wo die Speiseröhre in den Magen mündet, befindet sich ein Schließmuskel, der Ösophaussphinkter. Hierbei handelt es sich um ein Ventil, das sich bei jedem Schlucken zum Magen öffnet und danach wieder verschließt. So kann die Nahrung in den Magen transportiert werden, aber im Normalfall nicht mehr in den Rachenraum zurückwandern.
Unter Umständen kann es jedoch vorkommen, dass das Ventil nicht ganz dicht abschließt und etwas Magensäure in die Speiseröhre fließt. Da die Speiseröhre sehr empfindlich ist, kommt es zu einem brennenden und unangenehmen Gefühl – das Sodbrennen.

Magensäure in der Speiseröhre
Unter Umständen kann es jedoch vorkommen, dass das Ventil nicht ganz dicht abschließt und etwas Magensäure in die Speiseröhre fließt – Foto: © Suttipun #378744296 – stock.adobe.com

Was verursacht Sodbrennen?

Warum es zu diesem Rückfluss der Magensäure kommt, kann unterschiedliche Ursachen haben. Zum einen kann Sodbrennen stressbedingt entstehen. Es kann aber auch durch ungesunde Ernährungsgewohnheiten hervorgerufen werden, zum Beispiel bei zu viel fetthaltigem Essen.

Aber auch psychische Belastungen auf Dauer lösen Sodbrennen aus, da der Stress die Magensäureproduktion anregt und das Zuviel an Flüssigkeit gegen den Schließmuskel drückt.

Der Schließmuskel kann aber auch durch Medikamente geschädigt sein und deshalb nicht mehr richtig schließen. Auch ein Zwerchfellbruch wäre denkbar. In diesem Fall verlagert sich ein Teil des Mages in den Brustraum. Sodbrennen kann auch ein Hinweis darauf sein, dass eine organische Krankheit wie ein Magengeschwür oder eine Gastritis vorliegt. Schwangere leiden übrigens vermehrt unter Sodbrennen, weil bei ihnen das Hormon Progesteron dafür sorgt, dass der Schließmuskel erschlafft. Gleichzeitig drückt die immer größer werdende Gebärmutter gegen den Magen, was dafür sorgt, dass der Mageninhalt in die Speiseröhre gelangt.
Sodbrennen kann auch ein Warnsignal für eine organische Erkrankung wie ein Magengeschwür oder eine Gastritis sein. Dies sollten Sie durch eine Untersuchung bei Ihrem Arzt abklären.

Folgen von Sodbrennen

Die saure Magenflüssigkeit reizt die empfindliche Schleimhaut der Speiseröhre jedes Mal, wenn diese miteinander in Kontakt kommen. Gelegentliches Aufstoßen ist dabei in der Regel unbedenklich. Gefährlich wird es, wenn die Speiseröhre mehrmals die Woche mit dem Magensaft in Berührung kommt, denn dies könnte auf Dauer zu Reizungen und Schäden führen. Im drastischen Fall kann die Schleimhaut der Speiseröhre völlig zerstört werden, sodass innere Blutungen oder gar eine Verengung der Speiseröhre die Folge sind.

Gelegentliches Aufstoßen ist dabei in der Regel unbedenklich
Gelegentliches Aufstoßen ist dabei in der Regel unbedenklich – Foto: © nicoletaionescu #309188254 – stock.adobe.com

Auch die Zähne, das Zahnfleisch und die oberen Atemwege können von der Magensäure in Mitleidenschaft gezogen werden. Wer an regelmäßigem Sodbrennen leidet, dies aber nicht behandelt, muss mit einer Speisenröhrenentzündung rechnen. Daraus kann im schlimmsten Fall ein Geschwür oder Krebs entstehen.

Wie lässt sich Sodbrennen vorbeugen?

Für Betroffene kann es hilfreich sein, die Mahlzeiten über den Tag zu verteilen und somit anstelle von drei großen Mahlzeiten lieber fünf bis sechs kleine zu sich zu nehmen. So wird der Magen nicht mit Inhalt überstrapaziert. Abends sollte außerdem auch reichhaltiges Essen verzichtet werden. Nachdem Essen sollte nicht direkt schlafen gegangen werden. Wer spät isst oder vor allem beim Schlafen Probleme mit Sodbrennen hat, schläft am besten mit leicht erhöhtem Oberkörper.

Übergewicht und Stress gilt es zu vermeiden.

Enge Kleidung ebenfalls. Der Konsum von Alkohol und Tabak wirkt sich nachteilig auf die Beschwerden aus. Auch säurehaltige Getränke wie Fruchtsäfte aus Zitrusfrüchten sind nicht zu empfehlen. Stattdessen haben sich Teesorten wie Kamille, Fenchel und Kümmel bewährt. Kaugummi kauen scheint sich ebenfalls positiv auf den Reflux auszuwirken, da die erhöhte Speichelproduktion die Schleimhaut der Speiseröhre schützt. Ob Kaffee das Sodbrennen beeinflusst, konnte bislang nicht abschließend festgestellt werden. Noch immer wird außerdem Milch bei akutem Sodbrennen empfohlen, da angenommen wird, dass das enthaltene Eiweiß die Magensure absorbiert.
Wissenschaftler konnten inzwischen aber beweisen, dass Milch die Produktion der Magensäure anregt – und im Zusammenhang mit Sodbrennen deshalb nicht zu empfehlen ist.