Rezession, Depression, Konjunktur… viele Menschen verlieren, wenn es um Wirtschaft geht, oft den Überblick. In dem Artikel werden fundamentale Fragen auf das Thema Rezession beantwortet.
Inhaltsverzeichnis
Was ist eine Rezession?
Eine Rezession ist ein signifikanter, weit verbreiteter und lang anhaltender Abschwung der Wirtschaftstätigkeit. Da Rezessionen oft sechs Monate oder länger andauern, gilt als Faustregel, dass zwei aufeinander folgende Quartale mit einem Rückgang des Bruttoinlandsprodukts (BIP) eines Landes eine Rezession darstellen.
Wirtschaftswissenschaftler definieren eine Rezession als einen wirtschaftlichen Abschwung, der auf dem Höhepunkt der vorangegangenen Expansion beginnt und auf dem Tiefpunkt des darauf folgenden Abschwungs endet.
Rezessionen führen in der Regel zu einem Rückgang der Wirtschaftsleistung, der Verbrauchernachfrage und der Beschäftigung.
Seit der industriellen Revolution ist das Wirtschaftswachstum in den meisten Ländern gang und gäbe, während Rezessionen eine wiederkehrende Ausnahme von dieser Regel darstellen. Rezessionen sind relativ kurze Korrekturphasen des Konjunkturzyklus. Diese beseitigen häufig die wirtschaftlichen Ungleichgewichte, die durch die vorangegangene Expansion entstanden sind, und machen den Weg für ein erneutes wirtschaftliches Wachstum frei.
Seit der Großen Depression haben Regierungen auf der ganzen Welt antizyklische fiskal- und geldpolitische Maßnahmen ergriffen, um sicherzustellen, dass sich gewöhnliche Rezessionen nicht in etwas verwandeln, das den langfristigen Wirtschaftsaussichten viel mehr schadet.
Einige dieser Faktoren sind automatisch, wie z. B. höhere Ausgaben für die Arbeitslosenversicherung, die einen Teil der Einkommensverluste entlassener Arbeitnehmer ausgleichen. Weitere Faktoren, wie die Zinssenkungen zur Förderung von Beschäftigung und Investitionen, erfordern die Entscheidung einer Zentralbank wie der Federal Reserve in den USA.
Was sind die Ursachen für Rezessionen?
Zahlreiche Wirtschaftstheorien versuchen zu erklären, warum und wie die Wirtschaft von ihrem langfristigen Wachstumstrend abfallen und in eine Rezession geraten kann.
Einige Ökonomen konzentrieren sich auf wirtschaftliche Veränderungen, inklusive struktureller Verschiebungen in den Branchen, als wichtigste Faktoren. So könnte beispielsweise ein starker Anstieg der Ölpreise aufgrund einer geopolitischen Krise die Kosten in der gesamten Wirtschaft drastisch erhöhen, während eine neue Technologie schnell ganze Branchen überflüssig machen könnte, wobei in beiden Fällen eine Rezession ein plausibles Ergebnis wäre.
Die COVID-19-Epidemie im Jahr 2020 und die Gesundheitsbeschränkungen sind ein weiteres Beispiel für einen wirtschaftlichen Faktor, der eine Rezession auslösen kann.
Rezessionen und Depressionen
Nach Angaben des NBER haben die USA seit 1854 34 Rezessionen erlebt. Seit 1980 gab es nur fünf davon. Von 1950 bis 2019 gab es in Deutschland etwa 13 Konjunkturzyklen, seit dem fünften kam es dabei zu Rezessionen. Der Abschwung nach der globalen Finanzkrise 2008 und die Double-Dip-Einbrüche der frühen 1980er Jahre waren die schlimmsten seit der Großen Depression und der Rezession 1937-38.
Rezessionen können das BIP um 2 % sinken lassen, während schwere Rezessionen eine Wirtschaft um 5 % zurückwerfen können.
Eine Depression ist eine besonders tiefe und lang anhaltende Rezession, obwohl es keine allgemein anerkannte Zahlenformel gibt, die eine solche definiert. In der Großen Depression sank die Wirtschaftsleistung der USA um 33 %, während die Aktienkurse um 80 % einbrachen und die Arbeitslosigkeit 25 % erreichte. Die Rezession von 1937-38 führte zu einem Rückgang des realen BIP um 10 %, während die Arbeitslosenquote auf 20 % anstieg.
Gibt es einen klaren Unterschied zwischen Rezession und Depression?
Eine Rezession ist ein Abwärtstrend im Konjunkturzyklus, der durch einen Rückgang von Produktion und Beschäftigung gekennzeichnet ist. Dieser Trend führt zu einem Rückgang der Haushaltseinkommen und -ausgaben, was viele Unternehmen und Haushalte dazu veranlasst, größere Investitionen oder Anschaffungen aufzuschieben.
Eine Depression ist ein größerer Abschwung – und weitaus gravierender als ein Abwärtstrend – im Konjunkturzyklus, der durch einen drastischen Rückgang der Industrieproduktion, weit verbreitete Arbeitslosigkeit, einen ernsthaften Rückgang oder einen starken Rückgang des internationalen Handels und Kapitalverkehrs gekennzeichnet ist.
Ein weiterer Unterschied zwischen einer Rezession und einer Depression besteht neben der Schwere und den Auswirkungen darin, dass Rezessionen geografisch begrenzt sein können auf ein einziges Land, während Depressionen, wie die Große Depression in den 1930er Jahren, in vielen Ländern auftreten können.
Was ist in der Rezession zu tun?
1. Finanzielle Übersicht erstellen und Prioritäten hinterfragen
Das Schwierigste an einer Rezession ist, dass niemand weiß, was als Nächstes kommt und wann es wieder besser wird. Deshalb ist es wichtig, dass sich jeder darüber im Klaren ist, wo er/sie sich in finanzieller Hinsicht befindet.
- Wie viel Bargeld steht zur Verfügung?
- Über wie viel Bargeld kann schnell verfügt werden, wenn es gebraucht wird?
- Wie hoch sind die derzeitigen Schulden (Kreditkarten, Studienkredite usw.)?
- Wie hoch sind die monatlichen Lebenshaltungskosten, einschließlich Lebensmittel, Unterkunft, Krankenversicherung, Verkehrsmittel und Kinderbetreuung?
2. Karrierechancen überprüfen
Rezessionen führen oft zu einer hohen Arbeitslosigkeit.
Daher ist es wichtig, sich Gedanken darüber zu machen, wie sich schwierige wirtschaftliche Zeiten auf die Karriere auswirken könnten, und einen Plan für den Fall einer Kündigung zu haben.
Es sollten hierfür am besten die Karrierechancen überprüft werden.
Schritt 3: Das Beste aus der Situation machen
Trotz der Rezession und steigenden Preisen sollte versucht werden, die eigene finanzielle Situation in den Griff zu bekommen.
Eine Rezession mag eine unsichere Zeit sein, aber das Beste, was getan werden kann, ist es, jetzt proaktive Schritte zu unternehmen, um sich vorzubereiten. Es wird von vielen Finanzwirtschaftern empfohlen, ein Teil des Geldes in sinnvolle Anlagevermögen und in die finanzielle Bildung zu investieren.