Australische Sydney Funnel-Webs sind die giftigsten Spinnen weltweit. Insbesondere von männlichen Tieren geht eine hohe gesundheitliche Gefahr aus. Nun stießen Forscher auf ein Rekordexemplar, das zukünftig Leben retten soll.
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Eine der giftigsten Spinnenarten der Welt
Vor wenigen Tagen stießen Forscher im Norden von Sydney auf eine große männliche Sydney-Trichternetzspinne. Die in ihrer Heimat als Sydney Funnel-Webs bezeichneten Tiere sind eine der giftigsten Spinnenarten weltweit.
Die Spinnentiere sind so hochgiftig, dass sie Menschen in weniger als 60 Minuten töten können.
Die Australier tauften die Spinne auf den Namen „Herkules“. Das Exemplar ist insgesamt 7,9 Zentimeter lang. Bisheriger Rekordhalter ist eine Spinne namens Colossos, die Anfang 2018 im Australian Reptile Park aufgefunden wurde. „Colossos“ ist genau einen Millimeter kleiner.
Beeindruckende Rekordfunde
Beide Fundtiere wurden an den im Norden von Sydney gelegenen Reptilienpark ausgehändigt. Üblicherweise werden die giftigen Tiere nur zwischen einem und fünf Zentimetern groß. Erfahrungsgemäß sind die Weibchen deutlich größer als die Männchen. Das bislang größte durch Forscher entdeckte Weibchen mit dem Namen „Megaspider“ ist dennoch auch „nur“ acht Zentimeter lang.
Der Australian Reptile Park ist die einzige Anlage in ganz Australien, in der Männchen der Spinnenart gemolken werden. Menschen nutzen das gewonnene Gift, um daraus ein sogenanntes Antidot zu bilden. Weil die Spinnenmännchen bis zu sechsmal giftiger als die Weibchen sind, ist das durch sie gewonnene Toxin ideal für die Produktion eines lebensrettenden Gegengifts geeignet.
Unglaublich wertvoll
Australische Spinnenexperten beschreiben den Fund der großen Trichternetzspinne wie eine Art Jackpot, deren Giftausstoß höchstwahrscheinlich „unglaublich wertvoll“ für ein Gegengift-Programm sei.
Insgesamt gibt es 36 Arten an Trichternetzspinnen.
Unter diesen Spinnenarten ist das Männchen der Sydney-Art jedoch das gefährlichste Exemplar. Gemeinsam mit der brasilianischen Wanderspinne ist diese Spinnenart sogar als giftigste Spinne weltweit im -guinessbuch der Rekorde verewigt. Seit das Gegengift-Programm zu Beginn der 1980er Jahre im Reptilienpark ins Leben gerufen wurde, forderte die Spinne keine menschlichen Opfer mehr. Seitdem führten Bisse der Tiere nicht mehr zu Todesfällen.