Zur Bewältigung der Coronakrise unterstützt der Wirtschaftsstabilisierungsfonds des Bundes in Deutschland agierende Firmen mit bis zu 600 Milliarden Euro. Zur finanziellen Unterstützung kommen Einlagen, Garantien und Kredite in Betracht.
Der bislang größte Posten war die Summe von fast sechs Milliarden Euro als finanzielle Hilfe für die Lufthansa.
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Ein Minus im Millionenbereich
Im ersten Jahr seit der Gründung macht der deutsche Wirtschaftsstabilisierungsfonds WSF ein Minus in Höhe von 25,9 Millionen Euro.
Zum Stichtag am Jahreswechsel belief sich die Bilanzsumme auf 40,7 Milliarden Euro.
Diese Aussage bestätigte die Finanzagentur des Bundes in Frankfurt. Das Jahresergebnis setzt sich im Wesentlichen aus Teilabschreibungen auf Nachrangkredite sowie stille Beteiligungen, Zinsaufwände aus der Bereitstellung finanzieller Mittel sowie durch aus gewährten Stabilisierungsmaßnahmen erzielten Zinserträgen zusammen.
Finanzielle Unterstützung für in Not geratene Unternehmen
Der Fonds mit einem Gesamtrahmen von bis zu 600 Milliarden Euro ist seit Ausbruch der Pandemie darauf ausgelegt, in Not geratene Firmen mithilfe verschiedener finanzieller Mittel zu unterstützen. Besonders bekannte Unternehmen wie die Lufthansa oder TUI machten von dem Anspruch Gebrauch. Zusätzlich zu direkten bzw. indirekten Beteiligungen ist eine Refinanzierung von Darlehen über die Staatsbank KfW ein wichtiges Fonds-Instrument.
Unterschiedliche Finanzierungen wurden bis Ende Dezember 2020 begutachtet und inkludieren zusätzlich stille Reserven, welche zu einem späteren Zeitpunkt möglicherweise außerordentliche Erträge versprechen.
Keine Garantien oder Gewährleistungen
Zu diesem Stichtag übernahm der WSF eigenen Informationen zufolge allerdings keine Gewährleistungen oder Garantien.
Im Gegenzug erhielten mehrere Unternehmen die Zusage für eine Rekapitalisierung mit einer Summe von insgesamt 6,8 Milliarden Euro.
Davon flossen allein 5,8 Milliarden Euro an die Lufthansa. Bis Ende 2020 betrug der Betrag für die Rekapitalisierungsmittel diesen Angaben zufolge insgesamt 1,8 Milliarden Euro. Lege man gemäß Aussagen von WSF dem Lufthansa-Anteil die aktuellen Börsenkurse zugrunde, ergäbe sich daraus eine stille Reserve im dreistelligen Milliardenbereich. Jüngst vorgenommene Verkäufe der Lufthansa-Aktien durch den WSF verwiesen auf Optionen, dass diese stillen Reserven komplett oder partiell realisiert werden könnten.