Die Coronakrise ist überwunden. Finanzielle Unterstützungen durch Coronahilfen gehören der Vergangenheit an. Stattdessen herrschen in Osteuropa und im Nahen Osten Krieg. Diese Ereignisse wirken sich 1:1 auf die Wirtschaft aus. Bundes- und weltweit prognostiziert der Kreditversicherer Allianz Trade für das dritte Jahr in Folge deutlich mehr Insolvenzen.
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Verzögerte Entwicklung in Europa
Ein Anstieg an Insolvenzen trifft die meisten europäischen Länder zwar verzögert. Dennoch werden strukturelle Herausforderungen, die dauerhaft anhaltende Wirtschaftsschwäche und begrenzte Finanzierungsbedingungen auch in diesem Jahr zu finanziellen Schwierigkeiten vieler deutscher Unternehmen führen.
Im direkten Vergleich zum Vorjahr wird sich der Anteil deutscher Insolvenzen für 2024 um 13 Prozent erhöhen.
Ein deutlicher Anstieg setzte bereits in der zweiten Jahreshälfte von 2023 ein. Der Anteil an Insolvenzen steigerte sich in der zweiten Hälfte des Vorjahres bereits um 25 Prozent. Dieser Trend wirkte sich besonders negativ auf Betriebe aus der Baubranche, B2B-Dienstleistungen, den Handel sowie das Gastgewerbe aus.
Mehr Firmenpleiten als im Vorjahr
In Anbetracht dieser Entwicklung gehen die Analysten von Allianz Trade davon aus, dass sich die Anzahl an Firmenpleiten in diesem Jahr auf rund 20.260 Fälle erhöhen wird. Im Gegenzug könnte sich die Lage im Jahr 2025 etwas erhöhen.
Dann könnte sich die Wirtschaft in Deutschland auf einem stabileren Niveau bei weniger als 20.000 Fällen pro Jahr einpendeln.
Negativtrend: Das dritte Jahr in Folge
Der diesjährige Anstieg der Fallzahlen um etwa neun Prozent ist das dritte Jahr mit Eskalation in Folge. Als entscheidende Kriterien führen die Ökonomen massive Handelsunterbrechungen, geopolitische Unsicherheiten und das geringe Wachstum an. Besonders deutlich werden die Fallzahlen in den USA und Spanien mit jeweils 28 Prozent sowie in den Niederlanden mit 31 Prozent ansteigen.
Der massive Anstieg könnte wiederum dazu führen, dass der diesjährige Anstieg an Insolvenzen mit jeweils zwei von drei Ländern die Anteile vor der Pandemie übersteigt. Im Jahr 2023 war die Hälfte aller Länder von dieser traurigen Entwicklung betroffen. Dennoch betont die Allianz Trade, dass vermutlich kein „Tsunami an Unternehmensinsolvenzen“ drohe. Dies war beispielsweise bei weltweiten Insolvenzen in Jahren 2008 und 2009 der Fall.