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Wie verhalte ich mich in einer Moschee – Verhaltensregeln für einen Moscheebesuch

Verhaltensregeln für einen MoscheebesuchWie verhalte ich mich in einer Moschee - Verhaltensregeln für einen Moscheebesuch - Foto: © unai #399308366 - stock.adobe.com

Die Moscheen dieser Welt sind Orte der Spiritualität und des Glaubens für fast zwei Milliarden Muslime. Auch für Touristen sind ihre Tore häufig offen und laden ein, sich in die Architektur und das Gefühl von 1001 Nacht zu verlieben.
Da diese Orte den Menschen sehr heilig sind, ist es wichtig, bestimmte Regeln zu wahren und Respekt zu zeigen. In diesem Artikel wird beschrieben, auf was bei einem touristischen Moscheebesuch alles geachtet werden muss, um sich menschlich und religiös respektvoll zu verhalten. Werden diese Regeln beachtet, steht einem unvergesslichen Ausflug in die muslimische Welt nichts mehr im Wege.

Angemessene Kleidung

Zunächst muss vor einem Besuch die richtige Kleidung gewählt werden. Für Frauen bedeutet dies in der Regel, dass die Arme und Beine bedeckt werden und natürlich ein Kopftuch getragen wird. Was genau vom Kopftuch bedeckt werden soll, unterscheidet sich von Region zu Region. Hierzu sollte sich im Voraus genauer informiert werden.

Auch die Männer haben gewisse Kleiderregeln zu beachten.

In der Regel sollten lange Hosen gewählt werden und auch die Arme sollten verdeckt sein. Ebenso sollte auf nicht-muslimischen Kopfschmuck wie Hüte und Caps verzichtet werden.

Angemessene Kleidung
Für Frauen bedeutet dies in der Regel, dass die Arme und Beine bedeckt werden und natürlich ein Kopftuch getragen wird – Foto: © luengo_ua #297648020 – stock.adobe.com

Richtiger Zeitraum

Um als Nicht-Muslim eine Moschee zu besuchen, sollten grundsätzlich die Gebetszeiten vermieden werden. Diese sind fünfmal täglich und von der geografischen Lage und der Jahreszeit abhängig. Bei seinem Besuch kann sich im Vorfeld informiert werden, wann die Gebetszeiten sind, um diese dann zu meiden.
Freitag ist im Islam in etwa sowas wie der Sonntag bei den Christen. Deshalb wird empfohlen, an diesem Tag ebenfalls keine Moschee zu besuchen. Auch sollten wichtige muslimische Feiertage den Gläubigen vorbehalten werden.

Moschee Gebetszeit
Um als Nicht-Muslim eine Moschee zu besuchen, sollten grundsätzlich die Gebetszeiten vermieden werden – Foto: © tolin #27234003 – stock.adobe.com

Betreten der Moschee

Beim Betreten der Moschee gibt es etwas für den Islam Spezielles, das von beiden Geschlechtern beachtet werden muss. In muslimischen Gebetshäusern ist das Tragen von Schuhen nicht gestattet, Besucher müssen ihr Schuhwerk also vor dem Gotteshaus ausziehen. Hierfür gibt es spezielle Bereiche oder Regale, auf den die Schuhe abgelegt werden können. Dies soll die Sauberkeit des heiligen Ortes bewahren.

Männer und Frauen betreten getrennte Gebetsräume.

Auch das ist ein wichtiger Teil des Moscheebesuchs. Vorher sollte sich also klargemacht werden, dass der Partner später eventuell allein zurechtkommen muss. Durch das Betreten erreicht man einen heiligen Raum, es sollte also äußerste Ruhe gelten. Weiter wird dringendst geraten Mobilfunkgeräte aus oder zumindest auf Stumm zu stellen, um die Gebete der Gläubigen nicht zu stören.

Fotografieren

Das Thema Fotografie kann für viele ein heikles Thema sein. Hier kann man grundsätzlich unterscheiden, ob man sich in einer Moschee befindet, die explizit Tourismus begrüßt und durch Führungen unterstützt. Beispiele hierfür wären die Hagia Sophia in Istanbul oder die beeindruckende Hassan-II.-Moschee in Casablanca. Fotografieren ist hier erlaubt, um die Schönheit des Ortes auch nach außen zu tragen. Auf Blitzfotografie sollte jedoch aus Respekt zu den Gläubigen und zum Bewahren der Kunst verzichtet werden.

In kleineren, weniger touristischen Gotteshäusern sieht es etwas anders aus. Grundsätzlich gilt: Lieber keine Fotos machen und den Ort auf sich wirken lassen. Vor allem Gläubigen beim Gebet zu fotografieren kann als sehr respektlos verstanden werden. Allerdings gibt es oft Führungen durch Moscheen, bei denen es erlaubt ist, zu fotografieren, dies wird jedoch zuvor explizit erwähnt. Auch hier sollte auf die Blitzfotografie verzichtet werden.

Moschee fotografieren
Das Thema Fotografie kann für viele ein heikles Thema sein – Foto: © pikoso.kz #838064474 – stock.adobe.com

Kontakt mit Gläubigen

Wenn in der Moschee in Kontakt mit Gläubigen getreten wird, sollte das mit dem möglichst großen Respekt und in Höflichkeit geschehen. Von selbst sollten keine Menschen angesprochen werden, um die Gläubigen an ihrem heiligsten Ort nicht zu stören.

Viele Muslime freuen sich jedoch, wenn Touristen Interesse an ihrem Glauben zeigen und begrüßen sie meist freundlich, hilfsbereit und zuvorkommend.

So bietet sich die Möglichkeit mehr über diese interessante Religion und ihre Praktiken zu erfahren. Kontroverse Themen im Gespräch sollten jedoch vermieden werden.

Verstehen der Religionspraktiken

Außerdem kann es hilfreich sein, sich zuvor über grundlegende Prinzipien des Islams zu informieren. Dies kann online in ein paar Minuten geschehen und bereichert den Besuch um ein Vielfaches. Hier sind vor allem die fünf Säulen des Islam und der historische Hintergrund der Moschee, die man besuchen möchte, interessant.

Verstehen der Religionspraktiken
Es kann hilfreich sein, sich zuvor über grundlegende Prinzipien des Islams zu informieren – Foto: © M.studio #962758749 – stock.adobe.com

Spenden und Unterstützung

Wenn man mit seinem Besuch zufrieden war und einen die Schönheit der Moschee ergriffen hat, kann man etwas zurückgeben. In vielen muslimischen Gotteshäusern gibt es beim Ausgang Spendenboxen, die der Gemeinde zugutekommen.
Gefördert werden vor allem Notleidende, soziale Projekte oder die Restauration und Instandhaltung der Moschee selbst. Eine kleine Spende ist eine wunderbare Möglichkeit sich für seinen Besuch zu bedanken und etwas Gutes zu tun.

Fazit

Der Besuch einer Moschee kann faszinierend sein. Die schönen, orientalischen Ornamente bleiben westlichen Touristen außerhalb von muslimischen Gotteshäusern oft verwehrt und das Erlebnis kann unglaublichen kulturellen Wert haben.
Auch das hautnahe Miterleben einer anderen Religionsgemeinschaft kann ergreifend sein. Ob groß und touristisch oder klein und regional, Moscheen sind wunderschöne Orte der Religion und Spiritualität. Mit der richtigen Vorbereitung und einer respektvollen Verhaltensweise stehen ihre Toren auch Besuchern aus den Westen offen und ermöglichen Einblicke in ihre Hallen.