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Die schönsten Schlösser Rumäniens

Die schönsten Schlösser RumäniensDie schönsten Schlösser Rumäniens - Foto: © Mihai #462432991 - stock.adobe.com

Rumänien, im Osten Europas, wird häufig bei der Planung einer Reise vergessen. Doch eine reichhaltige mittelalterliche Kultur und tiefe, unberührte Wälder sorgen dafür, dass das Land eine Menge an beeindruckenden Schlössern und Burgen hervorbringt.
Von Siebenbürgen bis hin zur Walachei warten märchenhafte, geheimnisvolle Schlösser darauf, von Abenteuerlustigen entdeckt zu werden. Dieser Artikel behandelt die schönsten unter ihnen.

Schloss Bran

Das bekannteste Schloss dieser Liste und zugleich wohl eines der unheimlichsten Orte der Welt ist die Festung Bran. Denkt man an Rumänien, so sind Vampire oft die ersten Dinge, die einen in den Kopf kommen. Der Legende nach soll Vlad der Pfähler, auf den der Dracula-Mythos beruht, einst dieses geheimnisvolle Schloss bewohnt haben. So diente es Bram Stoker als Vorlage für seinen gleichnamigen Roman Dracula.

Auf einem bewaldeten Hügel liegt diese einzigartige Burg aus dem 13. Jahrhundert und versetzt jährlich Tausende Touristen ins Staunen.

Der Baustil des transsilvanischen Schlosses ist gotisch, es besteht aus vielen verwinkelten Gängen und kleinen spitzen Türmen. Besucher können die Innenräume der Burg begutachten, die voll mit Möbeln und Kunstwerken aus der Zeit von Königin Maria von Rumänien sind. Von der Burg aus bietet sich ein atemberaubender Ausblick auf die unberührten Karpatenzüge.

Schloss Bran
Das bekannteste Schloss dieser Liste und zugleich wohl eines der unheimlichsten Orte der Welt ist die Festung Bran – Foto: © ecstk22 #460426515 – stock.adobe.com

Schloss Peleș

Eine weitere interessante und detailreiche Burg finden wir in Sinaia. Dass Schloss Peleș wurde zwischen 1873 und 1914 erbaut und gilt als Paradebeispiel für den Baustil der Neorenaissance. Die Fachwerkmauern erinnern stark an die österreichisch-ungarische Besetzungszeit Rumäniens.
Die Außenfassade ist voller Kunstschnitzereien und bunter Fenster. Im Inneren des Schlosses finden sich prunkvoll gestaltete Räume und eine mythische, hölzerne Bibliothek. Die riesige, prunkvolle Burg ist umgeben von dichtem Wald und einem kleinen Vorhof, der zum gemütlichen Spazierengehen einlädt.

Schloss Peleș
Dass Schloss Peleș wurde zwischen 1873 und 1914 erbaut und gilt als Paradebeispiel für den Baustil der Neorenaissance – Foto: © ilie #484446477 – stock.adobe.com

Schloss Râșnov

Auf einem Hügel in der Nähe von Râșnov thront unsere nächste Burg. Diese ist deutlich rustikaler als die anderen und stammt aus dem 13. Jahrhundert. Die hohen Mauern der Festung zeigen ihre Ausrichtung als Verteidigungsanlage und zeugen von den vielen Kriegen Rumäniens.

Von ihren Türmen aus hat man einen perfekten Ausblick auf die hügelig, bewaldete Landschaft um Brașov.

Diese Großstadt in den Karpaten hat weitere alte schöne Gebäude und ist definitiv einen Besuch wert. Der Aufstieg zur Burg mag für zwar etwas mühevoll sein, für die unbeschreibliche Aussicht auf die Karpaten und die Wälder lohnt es sich aber auf jeden Fall.

Schloss Corvin

Auch das Schloss Corvin, oder Burg Eisenmarkt, bietet typischen mittelalterlich, rumänischen Baustil. Es ist eines der größten gotischen Schlösser in Europa und liegt bei Hunedoara im Westen des Landes, zwischen Timișoara und Sibiu. Im 14. Jahrhundert erbaut, glänzt es vor allem durch seine charakteristischen hohen roten Türme, bei denen man sich fühlt, als wäre man im rumänischen Mittelalter angekommen.

Die Legende besagt, das hier ein Mönch spuken soll, der zu Unrecht zum Tode verurteilt wurde. Besucher können die imposanten steinernen Säle, die Kapelle und die Türme besichtigen. Von hier aus ergibt sich ein atemberaubender Ausblick auf die umliegenden Wälder und Hügel und die grüne Stadt Hunedoara oder Eisenmarkt.

Schloss Corvin
Auch das Schloss Corvin, oder Burg Eisenmarkt, bietet typischen mittelalterlich, rumänischen Baustil – Foto: © Pellinni #1105457988 – stock.adobe.com

Schloss Făgăraș

Eine weitere beeindruckende Militärfestung findet sich zwischen Sibiu und Brașov. Das Schloss Făgăraș wurde im 14. Jahrhundert erbaut und diente seitdem als Residenz für verschiedene Herrscher.

Die Festung ist von einem klassischen, mittelalterlichen Wassergraben umgeben und beeindruckt durch ihre massive Bauweise und die spitzen rumänischen Türme.

Auch hier bekommt man das Gefühl, mitten in einem Bram Stoker Roman gelandet zu sein. Im Inneren können die Besucher die historischen Räume besichtigen, die mit Waffen und Artefakten aus verschiedenen Epochen ausgestattet sind. Das Schloss ist ein echtes Highlight für Militär- und Mittelalterbegeisterte.

Schloss Cantacuzino

Ein weniger bekanntes Schloss, mit deutlich anderer Bauweise, liegt in Busteni, in der Mitte des Landes. Die Festung erinnert mit ihren mediterranen Zypressen und den großen Bögen eher an die Toskana als an den Balkan. Im 20. Jahrhundert erbaut, zeichnet es sich durch seine neoromantische Architektur aus.

Die Fassade ist geschmückt voller kunstvoller Verzierungen und besitzt viele Balkone, von denen aus sich die umliegende Natur beobachten lässt. Diese besteht hauptsächlich aus dichtem Tannenwald und den verschneiten Gipfeln der Karpaten. Das Schloss beinhaltet heute ein Museum, in dem die Besucher mehr über die rumänische Geschichte und die der berüchtigten Adelsfamilie Cantacuzino erfahren können. Die ruhige Lage und die umliegende Natur schaffen eine entspannte Atmosphäre für einen Besuch, der auch mit einer Wanderung durch die Wälder verbunden werden kann.

Schloss Cantacuzino
Ein weniger bekanntes Schloss, mit deutlich anderer Bauweise, liegt in Busteni, in der Mitte des Landes – Foto: © Adi Eu/Wirestock Creators #590776991 – stock.adobe.com

Schloss Pelișor

In der Nähe des Schlosses Peleș liegt ein weiteres bemerkenswertes Bauwerk rumänischer Kunst und Architektur. Errichtet zwischen 1899 und 1903, diente es als Sommerresidenz für König Ferdinand I. und Königin Maria von Rumänien. Ähnlich wie sein prächtiger Nachbar zeigt es Elemente der Neorenaissance und gibt seinen Charme über die Fachwerkwände und spitzen Türme. Die Innenwände sind voller kunstvoller Holzschnitzereien, bunter Fliesen und dekorativen Stuckarbeiten. Besonders ansehnlich ist das Schlafzimmer der Königin, das voller zarter Pastellfarben und eleganter Möbel ist.

Fazit

Rumänien ist ein wunderschönes, weitläufiges Land mit einer Vielzahl von Schlössern, Burgen und Festungen. Von den verspielten Türmen der Neorenaissance in Peleș und Pelișor über das schaurige Schloss Draculas in Bran, bis hin zu den mittelalterlichen Festungen in Râșnov oder Făgăraș wird wohl ein jeder, der sich für Architektur und Natur interessiert, in den imposanten Bauwerke Rumäniens seinen Spaß finden. Das Land ist auch so einen Abstecher wert und von Bukarest aus lassen sich die meisten Schlösser in einem Tagesausflug erreichen.