Wer sich einen Hund ins Haus holt, stolpert früher oder später auch über den Besuch einer Hundeschule. Viele Hundehalter beschäftigt dieses Thema, schließlich ist es nicht immer eindeutig, ob der Besuch einer Hundeschule wirklich ausschlaggebend für gute Hundeerziehung ist.
Inhaltsverzeichnis
Was ist eine Hundeschule?
Allein schon die Bezeichnung „Hundeschule“ sorgt in vielen Köpfen für Verwirrung. Unerfahrene Hundehalter gehen oftmals davon aus, dass Hundeerziehung allein durch die Hundeschule erfolgt. Sie glauben, dass sie ohne viel Aufwand einen gehorsamen Hund erhalten, wenn sie nur regelmäßig mit ihm zur Hundeschule zu gehen. Doch ganz so einfach sieht es in der Praxis nicht aus.
Zwar sind Hunde sehr gut erziehbar, jedoch benötigen sie stets eine Führungsperson, die mit viel Geduld und Einfühlungsvermögen dem Hund klare Grenzen aufzeigt.
Genau das wird in der Hundeschule gelehrt – und zwar dem Hundehalter. Die „Schulstunden“ dienen nämlich viel eher dazu, dem Hundehalter das richtige Handling beizubringen, den Hund richtig zu lesen, auf ihn einzugehen und ihm die Richtung vorzugeben.
Ist die Hundeschule Pflicht?
Eine verpflichtende Teilnahme besteht nicht. Es ist jedem selbst überlassen, ob man über ausreichend Erfahrung verfügt und die Hundeerziehung ohne fremde Hilfe in die Hand nehmen möchte oder ob man auf eine professionelle Begleitung zurückgreift. Wer sich einen Hund im Welpenalter anschafft, kann dessen Erziehung in der Regel recht unproblematisch steuern. Ausgewachsene Hunde hingegen sind meist schon mit schlechten Manieren behaftet, sodass man als Laie nur selten Erfolg hat, dem Hund die schlechten Eigenschaften wieder auszutreiben.
Sinnvoll ist eine Hundeschule in jedem Alter, ob Welpe oder Senior, denn es stärkt die Bindung zwischen Mensch und Tier und kann dem Hundehalter so manche hilfreiche Tipps mit an die Hand geben.
Hunde, die von Grund auf ein unterwürfiges Wesen besitzen und/oder Herrchen und Frauchen um jeden Preis gefallen wollen, lassen sich für gewöhnlich recht einfach erziehen. Sollte das Tier sich allerdings regelrecht den Anweisungen widersetzen und mit aggressiven Verhalten reagieren, ist es dringend empfehlenswert, einen Hundetrainer mit einzubeziehen. Nicht nur, weil dieser mit seiner langjährigen Erfahrung wertvolle Hilfestellung leisten kann.
Auch die fremde Umgebung und das Beisein anderer Hunde kann dem eigenen Vierbeiner bereits den nötigen Respekt einflößen. Zudem stärkt es auch den Hundehalter selbst, wenn er mehr über das Wesen seines Hundes erfährt, sich mit anderen Hundehaltern austauschen kann und gleichzeitig lernt, sich seinem Tier gegenüber erfolgreich durchzusetzen.
Wie findet man die richtige Hundeschule?
Eine geeignete Hundeschule zu finden, stellt sich oftmals als große Herausforderung dar. Bei der Auswahl sollte auf verschiedene Aspekte geachtet werden. Zum einen ist es wichtig, dass neben all der Erziehung und Gehorsamkeit auch der Spaß der Tiere nicht zu kurz kommt und die Fellnasen deshalb die Möglichkeit bekommen, sich vor Ort miteinander auszutoben.
Da die Hundeschulen oftmals über eingezäuntes Terrain verfügen, bietet es sich umso mehr an, den Hunden während den Trainingsstunden ausreichend Freiraum zu bieten.
Meist können Hundebesitzer aus dem Bekanntenkreis schon erste Tipps geben, welche Hundeschulen eine gute Anlaufstelle sind. Ansonsten informieren auch das Internet oder lokale Zeitungen in der Regel über geeignete Angebote.
Auf was muss man sich als Hundehalter einstellen?
In erster Linie ist die Hundeschule dazu da, dem Hund den korrekten Umgang mit der eigenen Bezugsperson, sowie mit anderen Artgenossen zu lernen. Der Kontakt mit anderen Hunden spielt insofern eine große Rolle, weil Hunde sozialisiert werden möchten. Sie sind in der Regel keine Alleingänger. Wer seinen Hund hingegen isoliert, muss mit gesteigerter Aggressivität rechnen, weil das Tier den Umgang und das Miteinander mit anderen Hunden einfach verlernt hat.
Da diese Kontakte für die Entwicklung des Hundes aber sehr wichtig sind, sollte man die Gelegenheit einer Hundeschule nutzen und dem eigenen Tier ausreichend Möglichkeit auf das Knüpfen von Sozialkontakten bieten. Da es in der Hundeschule aber nicht nur m Spiel und Spaß geht, sondern auch um Erziehung, befolgen die meisten Trainer das Prinzip der Unterordnung. Dazu zählen die gängigen Kommandos wie „Sitz“, „Platz“ oder „Fuß“, welche das Zusammenleben zwischen Herrchen und Hund immens erleichtern, insbesondere was alltägliche Situationen in der Öffentlichkeit angehen.
Nur wenn der Hund auf das eigene Wort gehorcht, kann man sich als Hundehalter sicher sein, dass unschöne oder brenzlige Situationen vermieden werden. Viele Hundehalter streben mit dem Besuch einer Hundeschule auch die Begleitprüfung an. Dabei geht es um eine Art Grundprüfung, bei der der Gehorsam und das Verhalten in Alltagssituationen getestet wird. Der Hund wird dabei mit Situationen, die geringes Konfliktpotential bieten, konfrontiert und sollte sich entsprechend im Griff haben.
Sind Hundeschulen teuer?
Über eines muss man sich bei der Anschaffung eines Hundes bewusst sein: Sowohl die Unterhaltung des Hundes als auch die erzieherischen Maßnahmen sind nicht gerade günstig.
In Sachen Erziehung kann es ausschlaggebend sein, welches Niveau man mit seinem Hund anstrebt und ob man in einer Gruppen- oder Einzelstunde trainiert.
Welches der beiden Varianten die richtige ist, kommt meist auf den Hund drauf an. Ein Tier mit starken Auffälligkeiten in seinem Verhalten, sollte zuerst alleine geschult werden, bevor er das Training mit Artgenossen absolviert, denn die Anwesenheit anderer Hunde stellt in solch einem Fall nur einen zusätzlichen Stressfaktor dar.
Gibt es ein Mindestalter der Hunde für die Teilnahme?
Wer mit Sicherheit schon weiß, dass er mit seinem Hund eine Hundeschule besuchen wird, sollte damit nicht warten, bis die Pubertät des Hundes und damit die ersten große Probleme beginnen. Denn nachträgliche Korrekturen wegen Verhaltensauffälligkeiten erweisen sich als deutlich hartnäckiger als due frühzeitige Prävention von falschen Verhaltensweisen.
Bei der Anschaffung eines Welpen lohnt es sich meistens, bereits im ganz jungen Alter ab etwa 10 Lebenswochen eine Welpenschule zu besuchen, um den Hund von klein auf an andere Tiere und andere Hunderassen zu gewöhnen.
Denn auch Hunde lernen untereinander bereits viel vom jeweils anderen, dadurch wird eine nachhaltige Basis für das Hundetraining geschaffen. Ab etwa 16 Wochen beginnt dann meist das richtige Training in der Hundeschule. Der Hund braucht nämlich Beschäftigung und möchte gefordert werden, weshalb es Zeit wird für die ersten Kommandos und eine disziplinierte Führung.
Fazit: Deshalb ist die Hundeschule wichtig
Hundeschulen sind dazu da, um in erster Linie dem Hundehalter einige Punkte beizubringen, den dieser ist letztlich für das Führen des Hundes und dessen Erziehung verantwortlich. Versteht ein Mensch die Körpersprache des Hundes nicht, oder scheitert es an der Kommunikation zwischen Mensch und Tier, so leidet langfristig die Erziehung darunter.
Hundeschulen sind deshalb insofern wichtig, weil sie vielen unerfahrenen Hundehaltern die Dos und Don‘ts in der Hundeerziehung näherbringen und so ein gefestigtes Fundament für die Erziehung des Hundes erschaffen.