Messenger-Apps spielen im Alltag von Milliarden an Menschen eine wichtige Rolle. Doch welcher Messenger als beste Option bezeichnet wird, richtet sich in erster Linie nach individuellen Faktoren. Für den einen Anwender ist die Erreichbarkeit, für den anderen die Sicherheit das wichtigste Kriterium. Während die eine Software besonders viele Funktionen bietet, punktet der andere Online-Dienst mit einem schlichten Design.
Die Funktionsweise der Messenger sind zwar vergleichbar. Dennoch haben die einzelnen Services unterschiedliche Vor- und Nachteile.
Inhaltsverzeichnis
Vor- und Nachteile von WhatsApp
WhatsApp ging im Jahr 2009 mit dem Fokus an den Start, dass Anwender Nachrichten versenden können. Der Anbieter wollte es seinen Anwendern ermöglichen, unbegrenzt kostenfreie Nachrichten zu versenden. Für die Nutzung des Service ist eine Telefonnummer erforderlich, weil sich WhatsApp als Alternative zur klassischen SMS präsentiert.
Da die Idee unter Nutzern großen Anklang fand, erwarb Facebook im Jahr 2014 WhatsApp.
Heute ist WhatsApp für die meisten Nutzer der beliebteste Messenger. Weltweit wurde im Play Store ein Download-Anteil von über fünf Milliarden erreicht. Mittlerweile ist eine Nutzung im WhatsApp Web sogar für das Homeoffice möglich.
Umfassender Funktionsumfang
Der Funktionsumfang lässt viele Nutzungs-Möglichkeiten zu. Neben einfachem Chatten zwischen zwei Personen sind Gruppen-Talks mit bis zu 256 Personen möglich. Eine Nutzung von Voice- und Videocalls beschränkt sich auf maximal acht Personen. Neben einem Zugriff auf Emojis und GIFs steht das Versenden von Sprachnachrichten sowie Einmal-Nachrichten hoch im Kurs. Anwender:innen können zwar Dateien versenden. Allerdings ist die Größe von Videos, Fotos sowie Voice-Messages auf 16 Megabyte reduziert.
Die Kommunikation ist standardisiert auf Ende zu Ende verschlüsselt. Eine Nutzung der Desktop- sowie Browser-Version für den PC ist jeweils via PR-Code an ein mobiles Gerät gekoppelt. Aufgrund des Datenschutzes musste WhatsApp zwar in jüngster Vergangenheit einen Nutzerschwund in Kauf nehmen. Allerdings wies das Unternehmen Vorwürfe zurück, die Daten mit dem Mutterkonzern Meta zu teilen. Zugleich widersprach der Messenger-Dienst dem Vorwurf der indischen Regierung, das Ende-zu-Ende-Verschlüsselung Prinzip zugunsten einer drohenden Strafverfolgung aufzugeben.
Vor- und Nachteile des Facebook-Messengers
Der Kurznachrichtendienst von Facebook ist insbesondere deshalb so weit verbreitet, weil es im Internet noch immer sehr viele Facebook-Nutzer gibt. Zahlreiche Facebook-User haben die entsprechende App deshalb auf ihren Handys installiert.
Der Google Play Store verzeichnet über fünf Milliarden an Downloads.
Für die Anmeldung genügt ein Facebook-Account. Eine Telefonnummer ist nicht zwingend erforderlich. Für diesen Fall genügt eine Mailadresse. Wer im Gegenzug jedoch keinen Facebook-Account besitzt, kann sich mithilfe einer Telefonnummer registrieren und daraufhin Facebook nutzen.
Abstriche bei den AGBs
In Bezug auf unterschiedliche Funktionen hat der Messenger alles, was das User-Herz begehrt. Neben Einzel- und Gruppenchats für bis zu 250 Personen sind Voice- und Videocalls für maximal 50 Personen möglich. Zudem können Anwender Emojis und GIFs nutzen. Wer über die Software Dateien versenden möchte, sollte auf eine Maximalgröße von 25 Megabyte achten. Die Höchstdauer der Videos beläuft sich auf vier Stunden.
Minuspunkte gibt es im Bereich der Privatsphäre. Bei Zustimmung der Facebook-AGBs lassen sich Anwender auf eine Erfassung der „Inhalte, Kommunikation und sonstige Informationen“ ein. Zudem ist eine Ende-zu-Ende-Verschlüsselung für Unterhaltungen zwischen zwei Anwendern aktivierbar.
Vor- und Nachteile von Signal
In jüngster Vergangenheit profitierte Signal von den laxen Datenschutzbestimmungen des Meta-Konzerns. Die App wurde erstmals 2010 unter der Bezeichnung Textsecure vorgestellt. Vier Jahre später erfolgte der Launch von Signal. Bereits zur Eröffnungsrede lobte Edward Snowden die App mit der Begründung, dass diese sicher und einfach nutzbar sei.
Seit 2020 etablierte sich Signal als der Messenger-Service, zu dem die Europäische Kommission für eine sichere Kommunikation rät.
Der Funktionsumfang ist in etwa mit dem von Signal vergleichbar. Die maximale Dateigröße beläuft sich auf 100 Megabyte. Bei Videos ist sogar eine Dateigröße von 200 Megabyte möglich. Zugleich steht neben einer Desktop-Variante die Option zum Versenden von Einmal- und Sprachnachrichten zur Verfügung. Durchschnittliche User finden bei Signal alles, was für eine gemeinsame Kommunikation erforderlich ist. Gruppenchats mit bis zu 1.000 Personen sind ebenso möglich wie Videocalls für bis zu 40 Personen. Echte Nachteile hat der Messenger zwar nicht. Allerdings ist die App bislang dennoch wesentlich weniger verbreitet als WhatsApp oder Facebook.
Vor- und Nachteile von Telegram
Da Telegram Gruppen von bis zu 200.000 Mitgliedern gestattet, wandelte sich die App in den vergangenen Jahren zur beliebten Alternative für Facebook. Hierbei genügt ein einfacher Klick, um öffentlichen Gruppen beizutreten. Dieser geringe Aufwand überzeugte in der Vergangenheit viele Personen, die sich von Formalitäten von Plattformen wie Twitter, Instagram oder Facebook gestört fühlten. Allerdings geriet der Nachrichtendienst genau dadurch in Verruf. Rufe nach einem Verbot der App wurden immer lauter, da sich Mitglieder der Neonazi- und Querdenkerszene immer häufiger über Telegram organisieren.
In Sachen technischer Funktionalität ist Telegram der Konkurrenz jedoch um einiges voraus. Beispielsweise können Anwender Dateien in einer Größe bis zu zwölf Megabyte miteinander teilen. Videocalls sind für bis zu 1.000 Teilnehmer erlaubt.
Der Funktionsumfang ist mit der Konkurrenz vergleichbar. Allerdings wird der Datenschutz kritisiert. Gemäß AGB ist es möglich, wichtige Daten wie die IP-Adresse bis zu zwölf Monate abzuspeichern. Ende-zu-Ende-Verschlüsselungen gehören nur bei „geheimen Chats“ sowie Videocalls zum Standard-Repertoire dazu.
Vor- und Nachteile von Threema
Unter den besten und beliebtesten Apps ist Threema die einzige kostenpflichtige Option. Sowohl im App- als auch im Play Store müssen Nutzer einmalig 3,99 Euro bezahlen.
Für dieses Geld erhalten User eine Software, bei der sie in Sachen Sicherheit sowie Datenschutz keine Abstriche in Kauf nehmen müssen.
Dank der integrierten Ende-zu-Ende-Verschlüsselung profitieren Nutzer von sicheren Wegen der Kommunikation. Tracking-Dienste kommen nicht zum Einsatz. Threema steht zudem auch dann komplett zur Verfügung, falls Anwender nicht ihre Telefonnummer mitteilen oder einen Zugriff auf ihr Telefonbuch gewähren.
Stattdessen erhalten Nutzer nach einer Installation der App ihre eigene Threema-ID. Der Funktionsumfang von Threema ist zwar mit dem Angebot der meisten anderen Messenger-Apps vergleichbar. Allerdings spielt die Wahrung der Privatsphäre eine besonders wichtige Rolle. Anwender können einzelne Chats durch einen Fingerabdruck absichern oder Kontakte durch Nutzung eines QR-Codes verifizieren. Zugleich verifiziert Threema nicht zwingend zwischen mehreren Endgeräten. Anwender können Dateien bis zu einer Größe von 50 Megabyte versenden. Gruppenchats sind auf maximal 256 Personen und Videocalls auf zwei Personen ausgelegt.