Haus und Garten

Gartenhaus in Eigenregie bauen – So funktioniert’s

Gartenhaus in Eigenregie bauenGartenhaus in Eigenregie bauen – So funktioniert's - Foto: © Monkey Business #322036072 - stock.adobe.com

Heutzutage ist es alles andere als unmöglich, ein Gartenhaus in Eigenregie aufzustellen. Mannigfaltige Bausatzlösungen genügen, um sich den Wunsch vom eigenen Gartenhaus zu erfüllen. Dennoch sollten Besitzer eines Gartens das Bauprojekt gut vorbereiten.

Ist eine Baugenehmigung erforderlich?

Gartenhäuser sind ideal dafür geeignet, um Gartengeräte oder Fahrräder darin zu verstauen. Zudem sind die kleinen Häuser eine gute Wahl, um zur Winterzeit Kübelpflanzen darin zu lagern. Der passende Fertigbausatz ist im Baumarkt zwar schnell gefunden. Dennoch muss auch bei diesem Schuppen die Statik stimmen.

Bereits bei der Wahl des Häuschens sollten Gartenfreunde Vorsicht walten lassen.

Schließlich bestimmt jedes Bundesland spezifische Regelungen, die sich auf die Nutzung, den Stellplatz sowie die Größe der Häuschen beziehen. Eine Kontrolle der jeweiligen Landesbauordnung ist deshalb dringend erforderlich. Aus Sicherheitsgründen ist es sinnvoll, sich bei der Gemeinde über zusätzliche Auflagen zu erkundigen. Hierfür ist eine Kontaktaufnahme mit dem Bauamt notwendig, die jedoch kostenfrei ist.

Wer gut vorbereitet in diesen Termin starten möchte, sollte einen Grundriss des entsprechenden Grundstücks sowie Planzeichnungen des Schuppens zur Hand haben.

Gartenhaus
Gartenhäuser sind ideal dafür geeignet, um Gartengeräte oder Fahrräder darin zu verstauen – Foto: © OceanProd #322103081 – stock.adobe.com

Auf die richtige Wandstärke achten

Die Wahl der richtigen Wandstärke hängt vom Verwendungszweck und dem Standort ab. Hierbei sollten Gartenbesitzer bedenken, dass sogenannte Blockbohlenhäuser von 19 bis 100 Millimeter stark sind. Für einen Geräteschuppen sind 18 bis 19 Millimeter starke Feder- und Nutbretter bestens geeignet.
Wer regelmäßig Übernachtungen in dem Häuschen plant, sollte sich für eine Wandstärke von mindestens 40 Millimetern entscheiden.

Die gleichen Voraussetzungen sollten all die Gartenlauben erfüllen, die Witterungsbedingungen besonders stark ausgesetzt sind.

Die wichtigsten Materialien im Überblick

Für die Planung eines Gartenhauses sind unterschiedliche Materialien erforderlich. Folgende Auflistung ist eine wichtige Hilfe bei der Errichtung der Häuschen:

  • für das Gartenhaus Fundament: Sand, Beton, Kies Splitt
  • Werkzeuge: Sägen, Schrauben, Bohrer, Betonmischer, Messwerkzeuge, Leiter, Hammer
  • für die Erbauung der Hütte: Metallwinkel, Grobspanplatten, Leisten, Latten, Kanthölzer, Dachpappe, Balkenschuhe, Gerüstbalken

Bei unbehandeltem Material ist es zusätzlich erforderlich, ebenfalls Holzlack oder eine andere Imprägnierung aufzutragen. In erster Linie ist es erforderlich, dass die Gartenhäuser wichtige Voraussetzungen an das gewünschte Wochenend- oder Ferienhaus bzw. einen Geräteschuppen erfüllen. Während einfache Holzhütten nur wenige hundert Euro teuer sind, belaufen sich die Kosten für besonders komfortable Unterkünfte auf bis zu 10.000 Euro.

Materialien für das Gartenhaus
Für die Planung eines Gartenhauses sind unterschiedliche Materialien erforderlich – Foto: © jackfrog #351306427 – stock.adobe.com

Das Anlegen eines Fundaments

Das Anlegen eines Fundaments ist eine wichtige Basis. Hierbei spielen die Grundfläche des Gartenhauses sowie die Beschaffenheit von Boden und Gelände eine wichtige Rolle bei der Frage, ob das Fundament über Gehwegplatten, ein Streifenfundament oder eine Betonplatte gelegt wird.

Hobbyhandwerker sollten darauf achten, dass sich Pfosten oder die untere Holzschwelle nicht in der Erde befinden.

Als Sperrschicht ist beispielsweise ein Streifen an Teerpappe geeignet. Für eine Anlage des Fundaments für Gehwegplatten sollten Sie den Boden zuerst um 25 Zentimeter ausheben. Daraufhin verfüllen Sie die Grube mit Splitt, um diese im nächsten Schritt zu verdichten. Liegen alle Steinplatten eben, folgt eine Schicht aus Sand oder feinem Kies. Für ein Streifenfundament sollten Sie Außenwände auf Betonstreifen stellen. Jedoch muss der Beton für die Gestaltung der Streifen um rund 60 Zentimeter tief gegossen werden.

In den nächsten Schritten entfernen Sie den Rasen und decken das Erdreich dann mit einer Kunststofffolie ab. Anschließend sollten Sie auf zwischen den Balken befindliche Hohlräume achten, die Sie als Unterlage für Bodenbretter nutzen.

Anlegen eines Fundaments
Das Anlegen eines Fundaments ist eine wichtige Basis – Foto: © Wellnhofer Designs #199571793 – stock.adobe.com

Tipps zur Zusammensetzung der Blockbohlen

Fichte ist als preiswertes Holz besonders gut für eine Errichtung von Blockbohlen oder zu Häusern gehörigen Pfosten geeignet. Für die Außenbekleidung stehen Holzarten wie Douglasie, Kiefer oder Lärche zur Wahl. Die meisten Fertigbausätze sind sogenannte Blockbohlenhäuser, bei denen Sie Holzbretter einfach ineinander stecken.
Greifen bis zu drei Nuten ineinander, bleibt das Gartenhaus auch dann dicht, wenn sich das jeweilige Material setzt. Generell gilt: Je größer ein Dachüberstand ist, desto effizienter werden darunter befindliche Wandbauteile vor der Witterung geschützt.

Worauf beim Anstrich achten?

Ein aus Holz angefertigtes Gartenhaus bedarf eines regelmäßigen Schutzanstriches mit speziellem Lack. Dadurch müssen Besitzer der Häuschen zwar mit Folgekosten rechnen.

Doch im Gegensatz zu Kunststoff sind Holz-Schuppen auch wesentlich langlebiger und robuster.

Deshalb sind Häuser aus Kunststoff nur dann eine gute Wahl, falls die Objekte ausschließlich der Lagerung von Gartengeräten und Werkzeugen dienen.

Ein Gartenhaus aufbauen: Eine Schritt-für-Schritt-Anleitung

Grundsätzlich gilt: Für die Erbauung eines Gartenhauses sollten sich Gartenbesitzer an nachfolgenden Schritten orientieren.

  1. Anfertigung einer Skizze einschließlich exakter Messdaten für das Gartenhaus
  2. Ausgraben eines Bereichs für das Fundament
  3. Errichtung eines Betonfundaments
  4. Aufstellung der Pfosten in Balkenschuhen im Fundament bzw. dem Boden
  5. Montage waagerechter Stützbalken auf Pfosten
  6. Montage waagerechter Balken zwischen Pfosten auf rund 50 Zentimetern Höhe
  7. Sicherung waagerechter Balken mit Metallwinkeln
  8. Erbauung des Dachgerüsts mithilfe von Balken und Dachsparren
  9. Montage der Grobspanplatten auf Gerüst
  10. Befestigung der Dachpappe auf Platten
  11. Aufsetzen des Gerüsts auf Pfosten sowie anschließende Befestigung mit Schrauben
  12. zusätzliche Sicherung der Konstruktion durch Metallwinkel
  13. Montage der Bretter an Pfosten für Wandbekleidung einschließlich der für Türen und Fenster vorgesehenen Bereiche (Bretter müssen bündig anliegen, um Eindringen von Feuchtigkeit in die Hütte zu vermeiden)
  14. Befestigung der Scharniere für Tür
  15. Montage der Tür
  16. Auftragen des Holzschutzes
  17. Anbringung des Dämmmaterials (falls gewünscht)