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Sportverletzungen – Wie rehabilitiert man am Besten?

SportverletzungSportverletzungen – Wie rehabilitiert man am Besten? - Foto: © NDABCREATIVITY #278562634 - stock.adobe.com

Es gibt viele Ursachen für eine Sportverletzung. Besonders häufig stechen jedoch die mangelnde Vorbereitung des Trainings und die Überforderung hervor. Vor allem beim Leistungssport ist das keine Seltenheit. Dafür benötigt man ausreichend diszipliniertes Verhalten und manchmal auch eine hohe Risikobereitschaft. Einige Sportler überschreiten jedoch ihre Grenzen zu sehr und wollen zu schnell ein zu hohes Ziel erreichen – die Folge: sie verletzen sich und bringen sich oftmals sogar in Lebensgefahr. Die Konkurrenz schläft nicht und das setzt so manch einen Leistungssportler enorm unter Druck. Für einen langfristigen Werdegang in einer Sportkarriere ist es jedoch sehr wichtig seine eigenen Grenzen zu erkennen und diese nicht ohne Vorsichtsmaßnahmen auszureizen.
Außerdem sollte kein Druck von außen herrschen, jeder sollte frei entscheiden welchen Sport er ausüben möchte ohne den Druck von Eltern oder andere Beeinflussungen.

Welche Verletzungen entstehen?

Schürfwunden: Meist eine Folge vom Ausrutschen auf rauen Oberflächen wie Sand oder Asphalt. Da hierbei nur die obere Hautschicht (Epidermis) betroffen ist, blutet die Wunde kaum. Sobald aber stumpfe Gewalt weiches Gewebe gegen harte Strukturen drückt oder quetscht, kann es zu Gewebe-, Muskel- und Knochenverletzungen kommen. Meistens geschieht das, wenn es zu einem Zusammenprall, Stoß oder Schlag kommt. Das passiert häufig im Mannschaftssport.

Zu Zerrungen kommt es, wenn Muskeln überdehnt werden, beispielsweise beim Tennis, Fußball, Eishockey oder Squash.

Verstauchungen betreffen ein Gelenk und die umgebenen Muskeln und Bänder. Dazu kommt es, wenn ruckartige Bewegungsabläufe stattfinden → umknicken, hastige Drehbewegungen,…
Im Grunde genommen können alle Körperregionen betroffen sein. Es kommt auch auf die Sportart an, die eine bringt ein höheres Risiko mit sich, die andere eher weniger. Dementsprechend schwerwiegend sind die Verletzungen und natürlich auch unterschiedliche Lokalisationen.

Verstauchungen beim Sport
Verstauchungen betreffen ein Gelenk und die umgebenen Muskeln und Bänder – Foto: © Oleg Breslavtsev #296006988 – stock.adobe.com

Ein besonders hohes Verletzungsrisiko haben diese Sportarten:

  • Eishockey
  • Eiskunstlauf
  • Handball
  • Ski alpin
  • Akrobatik
  • Reiten

Welche Möglichkeiten zur Rehabilitation gibt es?

Mögliche physikalische Therapien:

Ergotherapie

Der Ergotherapeut hilft Menschen zu lernen, wie sie mit ihrer Einschränkung (durch Verletzungen, etc…), Behinderung oder Krankheit umgehen können. Sie wollen verlorene Fähigkeiten wieder gewinnen und dabei helfen das Alltagsleben zu erleichtern.

Ergotherapie
Der Ergotherapeut hilft Menschen zu lernen, wie sie mit ihrer Einschränkung (durch Verletzungen, etc…), Behinderung oder Krankheit umgehen können – Foto: © Robert Kneschke #317744204 – stock.adobe.com

Krankengymnastik

Hier werden fast alle medizinische Fachbereiche therapiert. Es handelt sich um eine sowohl aktive, als auch passive Therapieform.

Ziel: Verbesserung der Bewegung und Funktion des Körpers lokalisiert oder im Gesamten.

Sie fördern gezielt die Beweglichkeit durch aktive und funktionelle Übungen. Außerdem mobilisieren sie passiv, um Schmerzen und Versteifungen zu verbessern oder sie sogar zu beseitigen. Physiotherapeuten stärken geschwächte Muskeln durch aufbauende Übungen zur Haltungs- und Koordinationsverbesserung. Sie machen Entspannungsübungen für verspannte Muskeln und unterstützen auch die Atmung, sollten Patienten zusätzlich Atemwegserkrankungen haben.

Thermotherapie

Die Thermotherapie (Wärme- oder Kälteanwendungen durch Gelkissen oder auch andere Auflagen und die Anwendung von rein natürlichen Heilmitteln) ist eine anerkannte Therapie, die in der Behandlung von zahlreichen Krankheiten eingesetzt wird.
Es werden gezielt kalte und warme Temperaturreize gesetzt, die die natürlichen Fähigkeiten des Körpers anregen sollen, sich selbst zu heilen. Die Wirksamkeit der Behandlungen ist durch wissenschaftliche Studien belegt.

Thermotherapie
Die Thermotherapie ist eine anerkannte Therapie, die in der Behandlung von zahlreichen Krankheiten eingesetzt wird – Foto: © V&P Photo Studio #136210152 – stock.adobe.com

Massage

Spezielle Massagegriffe kommen zum Einsatz, die in dem behandelten Gebiet die darunter liegenden Körperpartien reizen.
Somit wird die Durchblutung angeregt und Verspannungen können nach und nach gelöst werden.

Elektrotherapie

Bei dieser Therapie wird der elektrische Storm als medizinische Anwendung genutzt.

Je nach Lokalisation und Ausprägung der Verletzung werden eine oder mehrere Körperstellen mit unterschiedlichen Stromformen behandelt.

Darunter befinden sich galvanische-, nieder-, mittel- und hochfrequente Ströme, die für die Therapie eingesetzt werden.

Bädertherapie

Sie wird auch Balneotherapie genannt. Es wird mit Meer-, Thermal-, schwefelhaltigem- und Mineralwasser gearbeitet. Darunter befindet sich auch Moor und Schlamm, aber am meisten genutzt werden Kochsalz, Kohlensäure, Schwefel und Meerwasser.
Außerdem wird auch mit wohltuenden Ölbädern und Wechselbädern (kalt und warm) gearbeitet.

Bädertherapie oder Balneotherapie
Die Bädertherapie wird auch Balneotherapie genannt – Foto: © Kzenon #110402716 – stock.adobe.com

Rhythmische Einreibungen

Verschiedene Öle werden ausgesucht, die der Patient für wohltuend empfindet.  Damit wird dann die betroffene Körperzone eingerieben.

Besonders geachtet wird auf einen achtsamen Körperkontakt und eine behutsame Berührung, die durch eine rhythmische Ausführung gegeben ist.

Es gibt verschiedene Techniken je nach Körperzone, die hierfür angewendet werden.

Äußere Anwendungen: (Wärmewickel mit Ölen)

Je nach Schmerzintensität, Lokalisation und ob eine psychische Komponente im Spiel ist, wird hier von einer Fachkraft ein Wickel oder eine Auflage ausgesucht, die dem Betroffenen helfen soll seine Schmerzen zu lindern und zur Ruhe zu kommen. Sehr wichtig ist es, dass dabei konsequent Stille eingehalten wird und der Fokus einfach nur beim Körper und der Erholung liegt.
Es kommt zum Einsatz von Schmerzölen, Johanniskraut, Schafgarbenöl zum Entgiften, uvm.


Oft führt eine konsequente Durchführung verschiedener Therapien zu einer folgelosen Heilung. Wichtig ist, dass der Verletzte sich auf die Therapiemaßnahmen einlässt und sie regelmäßig durchführt.

Es kann natürlich auch vorkommen, dass Dauerschäden entstehen und der Sportler gezwungen ist, seine Ansprüche zu reduzieren.
Trotzdem sollte man nicht aufgeben und wenn die Möglichkeit besteht auf andere oder ähnliche Sportarten umsteigen.

Ambulant oder stationär?

Beides ist möglich und je nach Schweregrad der Verletzung zu berücksichtigen.

Handelt es sich um eine schwere Verletzung, die womöglich lebenslange Folgen mit sich bringt, ist eine stationäre Rehabilitation klar von Vorteil bzw. sogar zwingend notwendig.

Sollte die Rehabilitation ambulant durchgeführt werden, wäre es zu empfehlen diese in der Nähe auszuwählen. Größere Strecken bedeuten mehr Stress und weniger Schonung.

Wie lange dauert die Rehabilitation nach einer Sportverletzung?

Die Länge der Therapiemaßnahmen richtet sich nach der Schwere der Verletzung. Somit kann man nicht genau sagen, wie lange man diese Therapien durchführen sollte. Wichtig ist, dass man auf die Worte des behandelnden Arztes Acht gibt und sich an die Verordnungen hält.
Die innere Einstellung kann natürlich auch die Länge beeinflussen. Wenn man unmotiviert und schlecht gelaunt zu den Therapien geht, kann man nicht erwarten, dass der Körper gut regeneriert. Wichtig ist, dass man nicht vergisst an sich zu glauben und nicht aufhört an der Besserung zu arbeiten.