GesundheitLifestyleNatur

Berufsbilder im Porträt: Was macht ein Heilpraktiker genau?

HeilpraktikerBerufsbilder im Porträt: Was macht ein Heilpraktiker genau? - Foto: © bmf-foto.de #94984956 - stock.adobe.com

Bereits seit vielen Jahrhunderten gibt es Heilkundige, die es sich zur Aufgabe gemacht haben, anderen Menschen mithilfe von Mitteln aus der Natur von Krankheiten zu heilen. Ganz gleich, zu welcher Zeit und in welcher Kultur: Die Heilkundigen bedien(t)en sich der Mittel der Naturheilkunde sowie alternativer medizinischer Methoden, um Patienten zu mehr Wohlbefinden zu verhelfen. An diese Tradition knüpfen Heilpraktiker bis heute an.

Eine geschützte Berufsbezeichnung

Hinter dem Wort „Heilpraktiker“ steht eine in Deutschland geschützte Berufsbezeichnung, die nur bestimmte Personengruppen tragen dürfen.

Eine Grundvoraussetzung ist es, eine vom Gesundheitsamt durchgeführte Prüfung zu bestehen, die zur Ausübung des Berufs als Heilpraktiker berechtigt.

Diese Prüfung ist allerdings recht anspruchsvoll. In Deutschland agieren derzeit rund 47.000 Heilpraktiker. Die Tendenz ist steigend, da alternative Medizin sowie ganzheitliche Gesundheit im Alltag von immer mehr Menschen eine wichtige Rolle spielt. Diese Einstellung bildet eine enge Verbindung zum Beruf des Heilpraktikers.

Heilpraktiker - geschützte Berufsbezeichnung
Hinter dem Wort „Heilpraktiker“ steht eine in Deutschland geschützte Berufsbezeichnung, die nur bestimmte Personengruppen tragen dürfen – Foto: © wildworx #40373266 – stock.adobe.com

Selbstheilungskräfte aktivieren

Eine Grundvoraussetzung für Heilkunde ist die Annahme, dass der menschliche Körper Selbstheilungskräfte besitzt. Diese Selbstheilungskräfte – so die Theorie der Naturheilkunde – werden unterstützt oder angestoßen.

Der ganzheitliche Ansatz bedeutet, dass Körper, Geist und Seele eine Einheit formen. Alle drei Komponenten beeinflussen sich. In den Augen der Naturheilkunde ist es beispielsweise eine logische Konsequenz, dass der menschliche Körper auf seelische Beschwerden auch mit anderen Krankheitsbildern reagiert. Eine Erkrankung ist stets ein Indiz dafür, dass das seelische und körperliche Gesamtsystem gestört ist.

Aufgaben eines Heilpraktikers

Heilpraktiker machen es sich zur Aufgabe, ihre Patienten so natürlich wie möglich zu behandeln. Die Behandlungen zielen darauf ab, Betroffenen keine Schäden in irgendeiner Form zuzufügen. Hat ein Heilpraktiker die Erlaubnis, diese Behandlungen durchzuführen, dürfen die Medizinexperten ihre Patienten berufsmäßig und eigenverantwortlich behandeln. Eine Überweisung vom Arzt ist hierfür nicht erforderlich.

Im Rahmen der Behandlung führen Heilpraktiker und Patient intensive Gespräche durch, die persönliche Lebensverhältnisse, mögliche Beschwerden und Vorerkrankungen thematisieren.

Im Optimalfall stellt der Heilpraktiker darauf basierende Erkrankungen fest und schlägt Therapieverfahren vor. Diese Therapien zielen jeweils auf eine ganzheitliche Behandlung ab. Dementsprechend sind die Medizinexperten nicht nur darum bemüht, die eigentliche Krankheit sowie damit verbundene Symptome zu kurieren. Zugleich streben Patient und Heilpraktiker eine ganzheitliche Heilung an.

Aufgaben eines Heilpraktikers
Heilpraktiker machen es sich zur Aufgabe, ihre Patienten so natürlich wie möglich zu behandeln – Foto: © Werner #262258427 – stock.adobe.com

Naturheilkundliche Verfahren

Für diese Behandlungen und Therapien wenden die Spezialisten Naturheilkunde sowie naturheilkundliche Verfahren an. Einige der bekanntesten Methoden sind Kinesiologie, Homöopathie, Chiropraktik, Blutegeltherapie und Akupunktur.
Um Patienten eine optimale Behandlung zu ermöglichen, bilden sich Heilpraktiker in den Bereichen auch permanent fort. Somit bilden sie eine wichtige Grundlage, um das eigene Leistungsspektrum zu verlängern und allen Patienten eine umfassende Behandlung zu ermöglichen.

Heilpraktiker wenden keine Methoden aus der Schulmedizin an. Allerdings ist ein guter Heilpraktiker kompetent und seriös genug, um sich eigener Grenzen bewusst sein und erkrankte Patienten im Bedarfsfall an Schulmediziner zu überweisen. Zudem sind den Medizinern auch aus gesetzlicher Perspektive Behandlungsgrenzen gesetzt.

Wichtige Aufgaben im Überblick

Neben den heilkundlichen Aufgaben müssen sich Heilpraktiker um diverse organisatorische Belange kümmern.

Zu diesem Aufgabengebiet gehört es, Untersuchungsergebnisse zu dokumentieren, Rechnungen zu erstellen, Behandlungsabläufe zu notieren oder eigene Praxisabläufe zu organisieren.

Ebenso wichtig ist es, die eigenen Behandlungsräume vor- und nachzubereiten.

Nähere Informationen zum rechtlichen Rahmen

Hierzulande dürfen nur die Berufstätigen als Heilpraktiker agieren, die eine entsprechende Erlaubnis laut Heilpraktikergesetz erhalten. Nach bestandener Prüfung beim Gesundheitsamt erhalten die Absolventen die Erlaubnis zur Ausübung des Berufs ohne Approbation.

Der wichtigste Zweck der Prüfung besteht darin festzustellen, dass die geprüften Personen ihre potentiellen Patienten in keiner Weise gefährden. Nach Erhalt der Erlaubnis regulieren weitere Gesetze, welche Handlungen die Heilpraktiker im Einzelnen ausüben und welche Erkrankungen die Medizinexperten behandeln dürfen. Wer sich nicht an die Vorgaben hält, muss mit Bußstrafen rechnen.

Sprechzimmer Heilpraktiker
Hierzulande dürfen nur die Berufstätigen als Heilpraktiker agieren, die eine entsprechende Erlaubnis laut Heilpraktikergesetz erhalten – Foto: © photowahn #36352121 – stock.adobe.com

Rechtlich festgelegte Grenzen

Beispielsweise ist es Heilpraktikern untersagt, Behandlungen an Geschlechtskrankheiten oder an meldepflichtigen übertragen Erkrankungen durchzuführen.

Gemäß Arzneimittelgesetz ist es Heilpraktikern ebenfalls nicht gestattet, ihren Patienten verschreibungspflichtige Arzneimittel oder Betäubungsmittel zu verabreichen.

Zudem ist es Heilpraktikern untersagt, Heilungsversprechen zu äußern, zu röntgen, Geburtshilfe zu leisten, den Tod einer Person festzustellen, amtliche Bescheinigungen anzuordnen oder Maßnahmen rund ums Thema Zahnheilkunde durchzuführen.

Berufsaussichten für Heilpraktiker

Spezialisten wie Heilpraktiker der Biobalance Praxis beweisen, dass die Berufsaussichten hierzulande gut sind. Mit der Anzahl zugelassener Heilpraktiker steigt natürlich auch die Konkurrenz. Das bedeutet, dass der Erfolg bei Gründung einer Praxis nicht zwangsläufig vorprogrammiert ist. Dennoch etablieren sich hierzulande immer mehr Heilpraktiker.
Diese Entwicklung ist beispielsweise auch der zunehmenden Offenheit Deutscher gegenüber der Naturheilkunde sowie Methoden alternativer Medizin zu verdanken.