Nahezu keine Sache wechselt so häufig ihren Besitzer, wie es bei Geld der Fall ist. Leider mischen sich bei diesem ständigen Wechsel im Einzelhandel, auf Märkten oder bei privaten Veräußerungen häufig auch falsche Geldnoten unter die Scheine. Im Jahr 2021 war es der 20-Euro-Schein, der am häufigsten gefälscht wurde, dicht gefolgt von der 50-Euro-Note, denn beide verzeichnen im alltäglichen Gebrauch das größte Aufkommen und liefern den Kriminellen somit den größten Gewinn. Doch Corona hat auch in diesem Metier seine Wirkung gezeigt und die Geldfälschern vor Herausforderungen gestellt, denn in geschlossenen Hotels, Restaurants oder Geschäften lässt sich kein gefälschtes Geld unter die Gesellschaft mischen. Mit den Lockerungen der Corona-Maßnahmen stehen den Tätern nun aber wieder sämtliche Möglichkeiten zur Verfügung.
Um sich vor falschen „Blüten“ zu schützen, reicht es bereits aus, einige Merkmale zu kennen. Auch zu wissen, was bei einer Begegnung mit Falschgeld zu tun ist, könnte hilfreich sein.
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Wo ist das Risiko am größten?
Private Geschäfte stellen das größte Risikopotenzial dar, insbesondere, wenn Dinge verkauft werden, die einen hohen Wert besitzen. Da kann es durchaus vorkommen, dass Ganoven in den Verkauf verwickelt sind und das teure Gut mit gefälschten Geldscheinen bezahlen – und damit doppelt Gewinn machen. Laien sollten deshalb wachsam sein und die Geldscheine genau unter die Lupe nehmen.
Auch im Einzelhandel, im Supermarkt und in der Gastronomie kann eine Konfrontation mit Falschgeld erfolgen, doch die Wahrscheinlichkeit ist als eher gering einzustufen.
Überhaupt keine Gefahr geht hingegen von Geldautomaten aus, denn die Geräte verfügen über ein zertifiziertes Kontrollverfahren, welches verhindert, dass zerfetzte Geldscheine oder Falschgeld überhaupt erst in Umlauf geraten.
Daran lässt sich Falschgeld erkennen
Wer Falschgeld in der Hand hält, kann dies meistens durch ein paar Merkmale entdecken. Echte Geldscheine lassen sich nämlich nach dem „Fühlen, Sehen, Kippen“-Prinzip identifizieren. Das Material des Geldscheins muss sich fest und griffig anfühlen.
Diese Eigenschaften weißen selbst ältere Scheine auf, die bereits durch unzählige Hände gereicht wurden, denn das robuste und widerstandsfähige Material kann so einigen Dingen standhalten.
Außerdem enthalten echte Geldscheine leichte Erhöhungen, die insbesondere für Blinde von großer Bedeutung sind. Damit können sie ertasten, welchen Geldbetrag sie in der Hand halten. So sind zum Beispiel am Rand des Scheins Buchstaben oder Striche eingeprägt, die deutlich zu fühlen sind. Auch die Zahl und das Hauptmotiv eines Geldscheins ist meist als eine leichte Erhöhung wahrnehmbar.
Weitere Indizien, die echtes Bargeld kennzeichnen, sind das Wasserzeichen, der Sicherheitsfaden und – bei Scheinen ab 20 Euro – das Sicherheitsfenster, welche allesamt sichtbar werden, sobald der Geldschein ins Licht gehalten wird.
Generell zeigt ein Geldschein beim Kippen optische Veränderungen. So ändert sich zum Beispiel die Farbe des Geldwerts, der normalerweise Smaragdgrün ist. Beim Kippen von Banknoten, die aus der Europa-Serie entstammen, wird auf dem silbernen Streifen vorderseitig ein Hologramm sichtbar, welches ein Portrait der mythischen Gestalt „Europa“ sowie das Euro-Symbol, das Hauptmotiv des Scheins und die Wertzahl darstellt. 100- und 200-Euro scheinen sind überdies mit einem Satelliten-Hologramm ausgestattet.
Beim Kippen des Scheins werden neben der Wertzahl auch viele kleine Euro-Symbole sichtbar, die wie kleine Satelliten um die Wertzahl schweben.
Diese Tipps gibt die Polizei im Umgang mit Falschgeld
Allein auf das Material sollten sich Verbraucher nicht versteifen, wenn sie Falschgeld entlarven möchten. Stattdessen macht es mehr Sinn, die smaragdfarbige Wertzahl und das Hologramm zu untersuchen, denn beide Merkmale sind kaum nachzuahmen, auch nicht von Profis.
Der Bundesbank zufolge ist es nahezu ausgeschlossen, dass Fälschern die Umsetzung aller Sicherheitsmerkmale gelingt. Bei gut imitiertem Geldpapier sollte deshalb mindestens auch das Vorhandensein des Hologramms untersucht werden. Ist ein Wasserzeichen auf dem Geldschein sichtbar, so fehlt bei Falschgeld häufig der dazugehörige Sicherheitsfaden. Irgendein Merkmal fehlt in der Regel immer, sodass es gar nicht so schwer ist, Falschgeld als solches zu entlarven.
Wer sich sicher ist, dass er Falschgeld in der Hand hält, sollte dies sofort der Polizei melden, denn die Weitergabe davon ist strafbar. Wer die Person noch vor sich hat, der das Falschgeld offenbar in Umlauf brachte, sollte versuchen, diese bis zum Eintreffen der Polizei warmzuhalten. Zumindest aber sollten Name und Aussehen eingeprägt werden, sowie das Kennzeichen oder andere Identifizierungsmerkmale der Person notiert werden.
Außerdem befinden sich auf den falschen Geldnoten Fingerabdrücke, die von Bedeutung sein könnten. Deshalb gilt: Falschgeld so wenig wie möglich anfassen und am besten in einem Briefumschlag aufbewahren.