Benzin und Diesel erreichen langsam aber sicher Rekordpreise. Dass man als Autofahrer mittlerweile so tief in die Tasche greifen muss, geht an vielen nicht spurlos vorbei, denn mit den Spritpreisen steigt auch der Unmut der Autofahrer.
Während Diesel mit seinem Preis von 1,55 Euro pro Liter bereits einen neuen Höchstpreis erzielt hatte, nähert sich Benzin mit seinen 1,66 Euro pro Liter immer mehr dem Hoch von 1,70 Euro pro Liter aus dem Jahre 2012.
Inhaltsverzeichnis
Welche Gründe sorgen für die explosive Preisentwicklung?
Dass während der Corona-Pandemie an vielen Tankstelen Niedrigpreise herrschten, lag an der ungewohnt geringen Nachfrage. Kein Wunder, viele Arbeitgeber stellten auf Home Office um, weshalb auf den Straßen im Jahr 2020 längst nicht so viel los war wie es im Durchschnitt für gewöhnlich der Fall ist. Doch dass die Preise für Benzin, Diesel und Co derzeit so drastisch ansteigen, hat nicht zwingend etwas mit der abflachenden Corona-Pandemie zu tun.
Maßgeblich hierfür ist die Preisentwicklung an den Rohölmärkten.
So ist auch der Erdölpreis mit einer Preissteigerung von 200 % rasant angestiegen. Zum einen liegt dies zwar an der langsam voranschreitenden weltweiten wirtschaftlichen Erholung von Corona. Aber auch die Inflation des Euros, der derzeit mit seinen Schwächen zu kämpfen hat, sorgt für die teuren Preise. Dazu kommt, dass die Sorge um ein Angebotsdefizit in letzter Zeit zunimmt und ohnehin die Nachfrage nach Heizöl aufgrund der Jahreszeit stark ansteigt.
Werden die Preise noch weiter ansteigen?
Über die künftige Preisentwicklung lässt sich nur mutmaßen. Eines steht jedoch fest: Wie sich die Entwicklung weiter gestalten wird, wird maßgeblich von Corona und dessen Einfluss auf unsere Konjunktur abhängig sein. Bei Heizöl braucht man mittlerweile aber nicht mehr auf sinkende Preise pokern, denn spätestens jetzt müssen die ersten Vorräte angezapft werden. Folglich wird auch die Nachfrage wieder steigen, weshalb die Preise ansteigen.
Was sich ebenfalls auf die Preise auswirken wird, ist das Erreichen der deutschen Klimaziele. Als Stellschaube für das Eindämmen der CO2-Emmissionen dient natürlich der Treibstoff selbst. Je teurer dieser wird, desto mehr erhoffen sich Politiker, dass künftig mehr Autos stehen bleiben und der CO2-Ausstoß somit sinkt. Sollte sich dies wirklich durchsetzen, müsste man mit einer weiteren Preiserhöhung von bis zu 0,35 Euro rechnen. Dies wird jedoch auf derartigen Widerstand treffen, sodass mit einer solche drastischen Entwicklung nicht zwingend zu rechnen ist. Auch wenn die Vermutung naheliegt, ist ein Benzinpreis von 2,00 Euro oder mehr pro Liter deshalb doch recht unwahrscheinlich.
Ganz auszuschließen, dass uns an Tankstellen das ein oder andere Mal ein Literpreis von 2,00 Euro erwarten ist, ist es jedoch nicht.
Denn die Spritpreise schwanken weiterhin in Abhängigkeit von Uhrzeit, Umkreis und Art der Tankstelle. Zudem sollen Verbrennungsmotoren von der Klimapolitik weiter unattraktiv gemacht werden. Nicht wenige sind bereits wegen der steigenden Benzin- und Dieselpreise auf Elektromobilität umgestiegen – oder spielen spätestens jetzt mit dem Gedanken.
Sparen beim Tanken – ist das überhaupt noch möglich?
Steigende Spritpreise hin oder her – wie tief man in die eigene Tasche greifen muss, liegt glücklicherweise nicht komplett außerhalb unseres Einflussbereichs. So können wir dafür sorgen, unseren Geldbeutel nicht zu sehr zu belasten, indem zur optimalen Tageszeit an der optimalen Tankstelle getankt wird. Besonders teuer ist es morgens zu Zeiten des Berufsverkehrs. Besonders günstig hingegen werden die Preise abends.
Wer in Grenzgebieten wohnt, sollte hin und wieder eine Fahrt ins Nachbarland in Kauf nehmen. Vor allem in Polen, Tschechien und Luxemburg kann das sehr rentabel sein. Und was es grundsätzlich zu vermeiden gilt, sind die Tankstellen an Autobahnen. Denn dort sind Wucherpreise unumgänglich.
Wer diese Möglichkeit nicht hat, sollte sich mithilfe von entsprechenden Tank-Apps darüber informieren, bei welcher Tankstelle derzeit die günstigen Spritpreise in der eigenen Umgebung angeboten werden.