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Das wird in diesem Jahr teurer werden

Das wird in diesem Jahr teurer werdenDas wird in diesem Jahr teurer werden - Foto: © StockPhotoPro #116745236 - stock.adobe.com

Die durch die Corona-Pandemie bedingte Krise hat in den vergangenen beiden Jahren nicht nur gesundheitliche, sondern allenfalls auch finanzielle Herausforderungen mit sich gebracht. Zahlreiche Menschen befanden sich in Kurzarbeit oder haben ihren Job verloren, während die Inflation weiter anstieg. Die Folge sind steigende Energiekosten, erhöhte Lebensmittelpreise und der Anstieg vieler weiterer Konsumgüterpreise. Viele Haushalte und Familien leiden darunter, denn das Geld wird knapp und es wird zunehmend schwieriger, über die Runden zu kommen.
Die Inflation wird auch im Jahr 2022 noch keinen Stopp einlegen. So ist mit dem weiteren Preisanstieg in vielen Bereichen zu rechnen.

Teuer wird’s, wo ein Lichtlein brennt

Während die EEG-Umlage für das Ausbauen von Ökostrom sinkt, steigen die Strompreise weiter an. Dies liegt unter anderem insbesondere daran, dass der Stromverbrauch in den letzten Jahren stark angestiegen ist. Kein Wunder bei Home Office und Co.
Die erhöhte Nachfrage konnte bislang nicht durch ein entsprechendes Angebot ausgeglichen werden, da der geplante Ausbau von erneuerbaren Energien nicht wie gewünscht voranschreitet und leicht stagniert. Im Jahr 2022 hat ein Durchschnittshaushalt mit ca. 100 Euro mehr Stromkosten zu rechnen.

Strompreise steigen weiter
Während die EEG-Umlage für das Ausbauen von Ökostrom sinkt, steigen die Strompreise weiter an – Foto: © Maryia #306669056 – stock.adobe.com

Tanken bleibt teuer

Insbesondere die Kraftstoffpreise werden sich so schnell nicht erholen. Bereits zum Ende des vergangenen Jahres prognostizierte der ADAC, dass die Spritpreise sich nochmals um anderthalb Cent erhöhen werden.

Der Grund dafür sei, dass die im Januar 2021 eingeführt CO2-Abgabe sich ebenfalls erhöhen wird.

Allerdings ist davon auszugehen, dass die Mehrheit der Verkehrsteilnehmer die Preisschwankungen der Kraftstoffpreise gar nicht wahrnehmen wird.

Auch das Heizen bleibt teuer

Aufgrund des hohen CO2-Preises bleiben auch Heizöl und Erdgas im höheren Preissegment, denn die CO2-Abgabe wird auch für das Verbrennen beider Energiestoffe anfallen.
Heizöl wird preislich schätzungsweise um 1,6 Cent ansteigen, auch das Erdgas wird zu Buche schlagen, sodass ein durchschnittlicher Haushalt in diesem Jahr mit etwa 300 Euro mehr Ausgaben in der Grundversorgung rechnen muss.

Heizkostenabrechnung
Auch das Heizen bleibt teuer – Foto: © M. Schuppich #47198312 – stock.adobe.com

Das Reisen nimmt preislich zu

Wer sich mit der Bahn von einem Ort zum anderen bewegt, muss auch hier mit ansteigenden Preisen rechnen. Dies kündigte die Deutsche Bahn bereits im Dezember mit dem Fahrplanwechsel an. So sollen Reisen im Fernverkehr um etwa zwei Prozent ansteigen.

Doch nicht nur das Bahnfahren wird teurer, auch Busfahrten werden in zahlreichen Verkehrsverbunden mit höheren Preisen ausgezeichnet werden.

Vor allem wird dies in Heilbronn, Stuttgart und Trier der Fall sein.

Raucher müssen tiefer in die Tasche greifen

Für Menschen, die regelmäßig zur Zigarette greifen, wird nun auch der Griff in die Tasche tiefer. Denn in diesem Jahr wird die Tabaksteuer für eine Packung mit 20 Zigaretten im Durchschnitt um 10 Cent ansteigen, die die Hersteller auf die Endkunden umlegen dürfen.
Auch das Liquid von E-Zigaretten soll ab Juli erstmals der Tabaksteuer unterliegen. Gleiches soll künftig auch für Shisha-Tabak gelten.

Raucher müssen tiefer in die Tasche greifen
Raucher müssen tiefer in die Tasche greifen – Foto: © Finanzfoto #30332691 – stock.adobe.com

Mehr Mails statt Briefe?

Was sich ebenfalls erhöhen wird, sind die Preise der Deutschen Post. So werden Postkarten seit dem 1. Januar mit 70 statt 60 Cent frankiert. Ein Standardbrief kostet seither 85 Cent anstelle der bisherigen 80 Cent. Auch weitere Briefformate wurden minimal teurer.

Diese Preiserhöhung reißt zwar noch keine allzu großen Löcher in die Portemonnaies der Deutschen.

Doch vergleicht man die aktuellen Preise mit denen von vor 20 Jahren, so wird ein Anstieg von 30 Cent deutlich. Für Unternehmen, die im Jahr mehrere tausend Briefe versenden, sind das gewaltige Summen an

Nicht nur negatives, auch positives ist zu erwarten

Doch neben den steigenden Preisen ist laut einer Studie des Marktforschungsunternehmens GfK ein Anstieg der Kaufkraft um etwa 4,3 Prozent zu erwarten.
Zwar sind das nicht allzu optimistische Aussichten, solange die Konjunktur sich nicht erholt, da im Jahr 2022 eher mit einer Stagnation der Reallöhne zu rechnen ist. Dennoch wäre dies im Vergleich zum Vorjahr eine minimale Verbesserung.

Mindestlohn, Ausbildungsgehälter und die Rente steigen

Gründe für den Anstieg der Kaufkraft sind unter anderem eine Erhöhung des gesetzlichen Mindestlohns. Laut Koalitionsvertrag wird eine Erhöhung des Mindestlohns auf 12 Euro die Stunde angestrebt. Zum 1. Juli 2022 wird der Mindestlohn jedenfalls au 10,45 Euro erhöht werden. Bis dahin dürfen sich Geringverdiener bereits über die Erhöhung auf 9,82 Euro freuen, die zum 1. Januar 2022 erfolgte.

Azubis und die, die es noch werden wollen, dürfen sich ebenfalls über ein Mehr an Lohn freuen. So wird die Mindestvergütung für Auszubildene im ersten Lehrjahr bei 585 Euro liegen. Auch in den Folgejahren der Ausbildung steigen die Vergütungen entsprechend an. Auch Rentner haben 2022 wieder mehr zu lachen, denn ab Juli dürfen auch sie mit mehr Geld rechnen.
Laut Bundesarbeitsminister Hubert Heil von der SPD soll die gesetzliche Rente im Juli 2022 um 4,4 Prozent ansteigen. Dies ist zwar nicht ganz so viel, wie im Sommer 2021 prognostiziert wurde. Doch immerhin besser als nichts.