Der Handel mit Differenzkontrakten gilt unter Tradern gemeinhin als Instrument für die kurzfristige Spekulation. Dass sich mit den immer beliebter werdenden CFDs auch mittelfristige Perspektiven umsetzen lassen, hat sich bislang kaum herumgesprochen. Dabei stellen die aus dem angelsächsischen Raum stammenden Instrumente eine interessante Alternative zum Handel mit Aktien, Forex oder Fonds dar.
Das breite Angebot, das mittlerweile auf dem deutschen Markt verfügbar ist, ermöglicht es, alle wichtigen Leitindizes und auch zahlreiche Einzeltitel abzubilden. Indexfonds können so leicht ersetzt werden. Der Vorteil im CFD-Trading liegt nicht nur in den entfallenden Gebühren (Market Maker erheben – zumindest für den Handel mit Indizes – keine Spesen , sondern generieren ihre Einnahmen aus dem Spread, der zwischen Geld- und Briefkurs liegt).
Inhaltsverzeichnis
Futures mit geringen Spreads handeln
Wer auf den Deutschen Aktienindex setzen möchte und dabei das Volumen eines Future-Kontraktes handelt, muss beim mittlerweile zur Royal Bank of Scotland zählenden Anbieter ABN Amro Marketindex lediglich 25 Euro Geld-Briefspanne in Kauf nehmen- bei einem Gegenwert der Position von mehr als 100.000 Euro (gemessen an einem Indexstand von etwas mehr als 4000 Punkten) ist dies außerordentlich gering.
Die Kontoführung ist ebenfalls kostenlos. Wer ein solches Volumen über einen Indexfonds handelt, muss deutlich höhere Spesen in Kauf nehmen – durchschnittlich erheben Direktbanken für einen Round-Turn in einem großen Leitindex-ETF rund 80 Euro Spesen. Zinsen müssen bei Longpositionen in beiden Fällen auf den Fremdkapitalanteil gezahlt werden.
CFDs als echte Alternative zu Aktien
Wer an den Entwicklungen der Aktienmärkte für einen Zeitraum von einem bis hin zu sechs Monaten partizipieren möchte, kann mit CFDs voll auf seine Kosten kommen. Die Einführung der Abgeltungsteuer, die sämtliche Kapitalerträge einer Besteuerung mit 25 Prozent plus Solidaritätszuschlag und ggf. Kirchensteuer unterzieht und den Wegfall der Spekulationsfrist-Regelung vorsieht, macht CFDs im Vergleich zu Aktien zusätzlich interessant, da der bisherige Steuervorteil klassischer Wertpapiere künftig entfällt.
Das Bedienen der meisten Plattformen ist sehr einfach und erfordert wenige Kenntnisse um Trading-Software. Darüber hinaus bieten fast alle Plattformen umfangreiche Erklärungs- und Hilfsmöglichkeiten an. Einige veranstalten sogar bundesweit kostenfreie Seminare und führen ihre Software interessierten Anwendern vor. Besondere Anforderungen an den PC sind mit den CFD-Anwendungen auch nicht verbunden, jeder halbwegs auf dem neuesten Stand befindliche PC erfüllt alle Voraussetzungen, um schnellstens mit dem Trading zu starten.
Es ist damit zu rechnen, dass sich der Handel mit Differenzgeschäften in den nächsten Jahren zunehmen auch an Privatanleger mit einem längeren zeitlichen Horizont richten wird. Wer sein Vermögen aktiv und in Eigenregie betreut, ist längst nicht mehr auf die Hilfe klassischer Banken angewiesen und kann mit CFDs und Co. geldwerte Vorteile erzielen.