In der Silvesternacht auf den 01. Januar 2022 nahm die Einführung des Euros seinen Lauf. Vor mittlerweile 20 Jahren wurde der Euro in Europa eingeführt und sollte sich von da an als gemeinsame Währung in den Staaten der Eurozone etablieren. Damals waren es nur 11 Mitgliedsstaaten der EU, die sich an der Einführung des Euros beteiligten.
In der Zwischenzeit wuchs die Anzahl auf 19 EU-Staaten an. Mehr als 340 Millionen Bürgerinnen und Bürger nutzen heute den Euro in ihrem alltäglichen Leben. Kein Wunder, immerhin ist es die Währung, die auf der ganzen Welt am zweithäufigsten verwendet wird.
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Buchgeld und Bargeld – Die zwei Geburtsstunden des Euros
Genau genommen war die Geburtsstunde des Euros in der Nacht vom 31. Dezember 1998. Denn bereits am01. Januar 1999 wurde der Euro als sogenanntes Buchgeld in Umlauf gebracht. Bis daraus tatsächlich Bargeld wurde, mussten zwar noch ganze drei Jahre vergehen, doch die Aufregung unter den Bürgern machte sich trotzdem breit, immerhin notierten die Börsen ab diesem Moment an ihre Kurse in Euro.
Gleichermaßen handelte auch die Banken, die zumindest interne Angelegenheiten in der gemeinschaftlichen Währung abwickelten. Börsenexperten bezeichneten dies als einen bedeutsamen Schritt für den Wirtschaftskreislauf.
Doch die Freude über die neue Währung hielt damals nicht lange, denn der Euro fiel schneller als erwartet von 1,17 US-Dollar auf gerade einmal 90 Dollarcent.
Die Notenbanken mussten mit Stützungskäufen eingreifen. Der Grund: Eine bestehende Restunsicherheit im Volk. Doch mit der Einführung des Bargelds drei Jahre später wich die Unsicherheit erneut der Freude, die neuen Geldnoten wurden mit großem Jubel begrüßt. Für eine leichtere Umstellung und Umgewöhnung wurden Starter-Kits von den Banken verteilt, die aus Scheinen und Münzen bestanden. Zwar wurde der Euro auch schnell „Teuro“ genannt.
Doch die Währung konnte sich von diesem Ruf recht schnell erholen und in den vergangenen zwei Jahrzehnten trotz der anfänglichen großen Skepsis zu einer stabilen Währung entwickeln, die so manche Krise gut überwunden hat.
Alte Muster aufbrechen, bestehende Schranken überwinden
Obwohl der Euro mittlerweile zum Leben dazu gehört wie unser tägliches Wasser und Brot, hört man noch immer Sätze wie „Das wären früher 10 D-Mark gewesen!“. Die älteren Generationen begannen bereits mit der Einführung des Euro-Bargelds im Jahr 2002 diese Umrechnung. Das hat sich bis heute aufrechterhalten.
Nichtsdestotrotz galt der Euro als notwendiger Bestandteil für die Verwirklichung eines einheitlichen Europas, vor allem im Hinblick auf den europäischen Binnenmarkt.
Unterschiedliche Währungen waren eine Hürde, die es bei jedem Handel, aber auch bei jedem Aufenthalt im Ausland, zu überwinden gab. Die einheitliche Währung in der EU-Zone trug maßgeblich zum Wirtschaftswachstum, aber auch zum allgemeinen Einheits-Gefühl bei.
Bargeldumlauf der Euro-Banknoten
Produziert wurden von da an 5-er, 10-er, 20-er, 50-er, 100-er, 200-er und 500-er-Scheine. Die Ausgabe des größten dieser Scheine, des lila farbigen 500-Euro-Scheins wurde im Jahr 2019 eingestellt. Dazu entschloss man sich bei der Europäischen Zentralbank bereits drei Jahre zuvor im Jahr 2016. Dennoch steigt die Anzahl der sich im Umlauf befindlichen Geldscheine immer noch seit Jahren.
Zu Jahresende 2014 waren über eine Billion Euro in Form von Geldnoten im Umlauf. Inzwischen liegt der Gesamtwert bei 14 Billionen Euro, verteilt auf über 26 Milliarden Banknoten.