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Jazz Dance – ein Tanzstil im Mittelpunkt

Jazz DanceJazz Dance – ein Tanzstil im Mittelpunkt - Foto: © luckybusiness #208487145 - stock.adobe.com

Wer lebhaft und energiegeladen tanzen möchte, dennoch viel Wert auf Technik, Schritte und Körperhaltung legt, sollte es mit Jazz Dance versuchen. Der Tanzstil unterliegt genauen Instruktionen, die gezielt trainiert werden. Doch das Gute am Jazz Dance ist, der Tanzstil integriert verschiedenste Stile und wird dadurch nie langweilig. Je nach Tanzrichtung nimmt der Stil mal mehr Funk-, Modern-Jazz- oder Street-Jazz-Charakter an.
Außerdem gibt es ähnlich wie beim Ballett verschiedene Methoden, die unterrichtet werden. Entsprechend ihrer Gründer tragen sie dann zum Beispiel Namen wie Mattox-Technik, Luigi-Technik, Horton-Technik, Dunham-Technik oder Jack Cole-Technik.

Wo kommt der Jazz Dance her?

Aber nochmal alles auf Anfang: Wo komm dieser Tanzstil her und wie hat er sich entwickelt? Die wahren Wurzeln des Jazz Dance stammen aus Afrika. Afrikanische Sklaven, die sodann nach Amerika kamen, vermischten den afrikanischen Stil mit Elementen aus den südamerikanischen Staaten.

So wurden viele Tanzrichtungen und Ideen in den Stil des Jazz Dance integriert, aus denen wiederum eigene Tänze wie der des Charleston, Stepptanz oder Lindy Hop entstanden.

Zu Beginn wurde Jazz Dance von Trommelmusik begleitet, später tanzte man auch auf Jazz-Musik dazu, welcher letztlich der Tanzstil seinen Namen verdankt. In der heutigen Zeit konzentriert man sich beim Tanzen von Jazz Dance aber nicht mehr ausschließlich auf Jazz-Musik, sondern bewegt sich auch zu aktuellen Pop-Songs, Funk oder gar Hip-Hop.

Afrikanischer Trommler
Zu Beginn wurde Jazz Dance von Trommelmusik begleitet, später tanzte man auch auf Jazz-Musik dazu, welcher letztlich der Tanzstil seinen Namen verdankt – Foto: © R+R #50410854 – stock.adobe.com

Die verschiedenen Stile des Jazz Dance

Der Jazz Dance ist dem Ballett vom Aufbau her sehr ähnlich. So steckt hinter Jazz Dance ebenfalls eine spezielle Technik, auf der sämtliche Schritte aufbauen. Körperhaltung und gezielte Isolationsbewegung, vor allem im Bereich der Füße, sind elementar für den Jazz Dance. Eine saubere und korrekte Körperhaltung steht beim Jazz Dance im Fokus.
Übungen, die den gesamten Körperbau der Tänzer trainieren, runden das Ganze ab. Dazu gehören unter anderem Kräftigung und Stretching, viel Beinarbeit und Kontraktionen. Besonders die isolierten Bewegungen sind von großer Bedeutung im Jazz Dance, denn mit seinen afroamerikanischen Wurzeln basiert der Tanzstil auf Polyrhythmik und Polyzentrik. Das bedeutet schlichtweg, dass jedes Körperteil durch entsprechende Bewegung sein eigenes Spannungsfeld erzeugt und dieses aufrecht erhalten möchte. In Folge dessen bewegt sich auch jedes Körperteil unterschiedlich.

Für Europäer ist dies ein sehr ungewohnter Anblick, denn im europäischen Raum lernt man, den gesamten Körper vom Rump ausgehend in Spannung zu versetzen und entsprechend zu bewegen. Wer dies nicht gewohnt ist, benötigt viel Zeit und Geduld, um die Isolationsbewegungen des Jazz Dance sauber und geschickt ausführen und in der Folge mit weiteren Schritten kombinieren zu können.

Jazz Dancer
Der Jazz Dance ist dem Ballett vom Aufbau her sehr ähnlich – Foto: © JackF #196229731 – stock.adobe.com

Wer sich für Jazz Dance interessiert und eine Tanz-Stunde besucht, wird schnell feststellen, dass der Unterricht aus drei Teilen besteht. Zuerst wird aufgewärmt, dies erfolgt vor einem großen Spiegel. Anschließend werden sämtliche Schrittkombinationen auf der Diagonalen durchgetanzt und zuletzt erfolgen mehrere Durchläufe der Choreographie.

Das Aufwärmen im ersten Schritt dient aber nicht nur zur Verminderung des Verletzungsrisikos wie es beim Sport grundsätzlich der Fall ist, sondern allem voran auch dem Erlernen der grundlegenden Technik, die für die in der Folge zu tanzenden Schrittkombinationen und die Choreographie von Nöten sind.

Kann jeder Jazz Dance lernen und tanzen?

Jazz Dance ist abwechslungsreich und alles andere als eintönig. Wem die Strenge und Schlichtheit im klassischen Ballett zu stumpf erscheint und stattdessen die harmonischen Bewegungsabläufe mit rhythmischer Bewegung bei lebhafter Musik bevorzugt, sollte dem Jazz Dance eine Chance geben.

Außerdem ist es ein ideales Training für die körperliche Fitness.

Jazz Dance trainiert nicht nur eine gesunde Körperhaltung an, sondern stärkt und dehnt unseren Körper gleichermaßen. Zusätzlich schult es die Tänzer in ihrem Rhythmusgefühl, im Ausdruck und dem Timing.

Es gibt also ganz unterschiedliche Gründe, um mit dem Jazz Dance anzufangen. Ob es einfach nur dem Spaße halber dienen soll, man seinen Gefühlen damit Ausdruck verleihen möchte oder anstrebt, die Körperhaltung zu verbessern – Jazz Dance eignet sich für alle, die sich gerne auf Musik bewegen und Freude daran haben, Tanz- und Schrittkombinationen zu erlernen.

Autodidaktisch oder doch lieber in der Gruppe?

Wer Jazz Dance lernen möchte, tut gut daran, eine entsprechende Tanzschule zu besuchen. Zwar lässt sich in der heutigen Zeit vieles mithilfe von Youtube oder Büchern erlernen, doch beim Tanzen sollte auch der Spaß im Vordergrund stehen und dieser ist in einer Tanzgruppe schlichtweg einfach am größten.
Zudem ergibt die Choreographie in einer synchronen Gruppe ein deutlich schöneres Bild als alleine vorm Spiegel.

Jazz Dance in Tanzschule
Wer Jazz Dance lernen möchte, tut gut daran, eine entsprechende Tanzschule zu besuchen – Foto: © luckybusiness #208487164 – stock.adobe.com

Die richtige Ausstattung

Wie man das Tanz-Training besucht, ist von gar nicht so großer Bedeutung. Die einen greifen zum Ballettbody, die anderen bevorzugen Top und T-Shirt mit Leggings, Jazzpants oder schlabbriger Jogginghose. Hauptsache ist, dass man sich darin wohlfühlt und die eigene Beweglichkeit durch den Stoff nicht eingeschränkt wird.

Enganliegende Kleidung ist grundsätzlich von Vorteil, damit der Tanzlehrer die ausgeführten Bewegungen besser beurteilen und korrigieren kann.

Grundsätzlich ist dies aber jedem selbst überlassen. Getanzt wird im Training meistens barfuß oder in Socken. Es stehen aber auch spezielle Jazz Dance-Schuhe zur Verfügung, die man sich anschaffen kann und spätestens für einen offiziellen Auftritt wichtig werden.

Welche Schuhe sollte man wählen?

Jazz Dance-Schuhe, die klassischerweise verwendet werden, bestehen aus dünnem Leder und besitzen eine geteilte Sohle, die der Form des Fußes gleich ist. Das gestaltet vor allem die Ausführung von Modern Jazz und Jazz Dance mit vielen Ballett-Elementen deutlich einfacher.
Mittlerweile greifen aber auch viele zu Dance Sneakers, die sich besonders für Street-Jazz Dance oder Hip-Hop-Jazz Dance eignen, denn für diese Stilrichtungen benötigt der Fuß einen robusten Schuh mit viel Halt und Stabilität. Gepaart mit der geteilten, gleitenden Schuhsohle sind die typischen Schritte des Jazz Dance trotz allem möglich. Tanzschuhe sollten auf keinen Fall eine hohe Reibung mit dem Boden verursachen oder gar am Boden haften bleiben, denn dies begünstigt zum Beispiel bei Drehungen das Risiko, sich am Knie zu verletzen.

Es gibt auch noch weitere Schuhe, wie zum Beispiel sogenannte Charakterschuhe für Bühnenauftritte oder einfach Sportschuhe für das Training, sofern anstrengende Drehungen eher die Seltenheit sind. Welcher Schuh letztendlich der Richtige ist, kann im Zweifel vor allem ein Tanzlehrer am besten beurteilen.