Die kleine Insel Le Mont-Saint-Michel in der Normandie bietet ein einzigartiges Naturspektakel und erhebt sich wie eine Pyramide über das Meer. Mont-Saint-Michel ist Klosterberg, Gezeiteninsel und Gemeinde zugleich. Die kleine Insel ist einige Hundert Meter entfernt von der Küste.
Auch wenn in der kleinen Gemeinde auf der Gezeiteninsel nur ungefähr 30 Menschen leben, kann von Ruhe nicht die Rede sein. In jedem Jahr zieht die kleine Insel Millionen Menschen aus der ganzen Welt an.
Inhaltsverzeichnis
Gezeiten als spektakuläres Naturereignis
In der Bucht beim Mont-Saint-Michel herrschen die größten Gezeitenunterschiede in Europa. Das Meer zieht sich bei Ebbe von der Küste bis zu 15 Kilometer zurück. Die Flut kommt, wie die Menschen in der Normandie sagen, wie ein Pferd im Galopp auf die Küste zu.
Der Atlantik zieht sich an bestimmten Tagen bei Ebbe so weit zurück, dass nur noch Meeresboden den Klosterberg umgibt.
Wer das Naturereignis beobachten möchte, sollte sich anhand des Gezeitenkalenders informieren, wann die beste Zeit ist. Am besten lässt sich das Naturschauspiel von den Befestigungsmauern, der Stegbrücke und den Terrassen der Abtei des Mont-Saint-Michel beobachten. Schöne Aussichtspunkte gibt es auch in der Bucht von Mont-Saint-Michel:
- • Le Gué de l’Epine in Val-Saint-Père
- La Roche Torin
- Courtils
- Le Grouin du Sud in Vains-Saint-Léonard

Abtei als Höhepunkt auf dem Mont-Saint-Michel
Die Gezeiteninsel bietet nicht nur ein einzigartiges Naturschauspiel, sondern sie hat mit der Abbaye du Mont-Saint-Michel auch einen weiteren touristischen Höhepunkt. Der Bau der Abtei soll sich über 100 Jahre erstreckt haben. Der Bau geht auf den Bischof von Avranches zurück. Der Bischof soll im Jahr 708 mehrfach im Traum vom Erzengel Michael zum Bau einer Kirche aufgefordert worden sein.
Zur Abtei gehören ein Friedhof und Gärten. Im Inneren können Besucher unter anderem die Krypta und das Refektorium besichtigen. Die Terrasse bietet einen schönen Blick über das Meer.
Bei klarem Wetter ist sogar die Stadt Saint-Malo in der Bretagne zu sehen.
Die pittoreske Altstadt von Mont-Saint-Michel entführt die Gäste mit den historischen Häusern und den schmalen Gassen ins Mittelalter. Zum Verweilen laden Restaurants und Cafés ein. Auf der Insel gibt es auch einige wenige Hotels.

Was Besucher beachten sollten
Die beste Zeit für einen Besuch des Klosterbergs ist die Nebensaison, also Frühjahr oder Herbst. Der Ansturm von Touristen ist dann nicht so groß. In der Hochsaison, am Wochenende oder an Feiertagen ist der Morgen oder der Abend die beste Zeit für einen Besuch der Gezeiteninsel. Der Mont-Saint-Michel wirkt dann stimmungsvoll.
Tickets für den Besuch der Abtei können online erworben werden. Die Abtei ist von Mai bis Ende August von 09:00 Uhr bis 19:00 Uhr geöffnet. Von September bis Ende April ist sie von 09:30 Uhr bis 18:00 Uhr geöffnet.
Erlebnisse in der Nähe der Gezeiteninsel
Wer nicht nur die Gezeiteninsel erkunden, sondern noch ein paar Tage länger verweilen möchte, kann an einer geführten Wanderung durch das Watt teilnehmen.
Lassen es die Gezeiten zu, kann die Wanderung direkt bis zum Klosterberg führen.
Das Haus der Bucht, Maison de la Baie, ist ein Museum in der Gemeinde Le Vivier-sur-Mer, etwa 30 Kilometer entfernt vom Mont-Saint-Michel. Es informiert über Wattenmeer, Salzwiesen und das Ökosystem der Bucht.
Wer sich für die Muschelzucht in der Bucht interessiert, kann mit einem Muschelmobil, einem Mytili-Mobil, fahren. Die Fahrt führt auf einem Anhänger, der von einem Traktor gezogen wird, an Pfählen vorbei. An diesen Pfählen werden die Muscheln gezüchtet. Diese Technik machte Le Vivier-sur-Mer zu Frankreichs führendem Muschelhafen.
Anreise zur Klosterinsel
Die Stadt Saint-Malo in der Bretagne ist ein guter Ausgangspunkt für einen Besuch der Gezeiteninsel. Bis zum Besucherparkplatz des Mont-Saint-Michel sind es von dort ungefähr 50 Kilometer. Der Parkplatz befindet sich etwa zwei Kilometer entfernt vom Klosterberg. Wer mit Auto und Navigationssystem fährt, sollte Parking Mont Saint Michel, 50170 Beauvoir eingeben. Der Parkplatz ist gebührenpflichtig. Eine Preisliste ist online verfügbar.
Vom Parkplatz bis zum Berg führt ein ungefähr einen Kilometer langer Damm. Um auf den Klosterberg zu kommen, müssen Besucher noch über eine 760 Meter lange Fußgängerbrücke gehen.