Wenn am Himmel für wenige Sekunden eine prägnante Leuchtspur erscheint, steckt in aller Regel eine Sternschnuppe dahinter. Die beeindruckenden Leuchtspuren verweilen leider nur für kurze Dauer am nächtlichen Himmelszelt, hinterlassen aber einen umso größeren Eindruck. Denn eine Sternschnuppe zu sehen, ist nichts sehr Gewöhnliches.
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In der Sternschnuppe steckt nur wenig Stern
Obwohl die gängige Bezeichnung für die Meteoren – wie Sie in der Fachsprache bezeichnet werden – anderes vermuten lässt, haben Sternschnuppen so ziemlich gar nichts mit Sternen zu tun. Die Bezeichnung „Sternschnuppe“ vermittelt den Eindruck, dass es sich bei den leuchtenden Phänomenen am Nachthimmel um blitzschnelle Sterne handelt, die für kurze Zeit eine sichtbare Leuchtspur hinterlassen.
So schön die Vorstellung auch sein mag, um Sterne oder Bruchteile eines Sternes handelt es sich dabei nicht. Stattdessen sind es Rückstände von Kometen, die als Staubteilchen im Weltall zurückbleiben.
Ein Komet besteht aus Gestein, Staubteilchen und gefrorenem Wasser.
Das Eis hält die vielen Staubteilchen zusammen und macht den Kometen damit zu einem feststofflichen Himmelskörper. Nähert sich der Komet allerdings der heißen Sonne, wird die äußerste Schicht des Staub-Stein-Eis-Gemischs gasförmig und wird als leuchtender Schweif sichtbar, wenn der Komet seine Bahnen zieht. Diese charakteristische, nebelige Staubspur stellt unsere Sternschnuppe dar, wie wir sie von der Erde aus wahrnehmen.
Woher aber kommt dann die Bezeichnung?
Die Menschen glaubten früher, dass Sternschnuppen ein Abfallprodukt seien, wenn sich die Engel im Himmel um da Säubern der Sterne kümmerten.
Diese Annahme entstand dadurch, weil im Mittelalter der der Docht einer Kerze abgeschnitten wurde, um das Licht zu „putzen“. Das abgetrennte Dochtende wurde als „Schnuppe“ bezeichnet. Diesen Umstand übertrug man auf die Lichter am Himmel, sprich die Sterne und hielt die Sternschnuppen für abgeschnittene Dochtenden.
Warum gibt es Sternschnuppen Nächte?
Da die Kometen in Bewegung sind und sich gelegentlich der Sonne nähern, hinterlassen sie eine Spur von Staubteilchen im All. Auch unsere Erde befindet sich ständig in Bewegung und kreist um die Sonne. Immer dann, wenn sich die Erdlaufbahn mit einer Staubspur kreuzt, sind die Staubteilchen der Kometen von der Erde aus sichtbar. Die Rede ist dann von einen Sternschnuppen-Strom und den sogenannten Sternschnuppen-Nächten.
Da die Erde in jedem Jahr die gleiche Staubspur durchquert, ist mittlerweile bekannt, wann welcher Sternschnuppen-Strom zu sehen ist.
Von Mitte Juli bis Ende August ist es zum Beispiel der Perseiden-Strom, welcher mit bis zu 100 Sternschnuppen pro Stunde sichtbar wird. Am größte ist die Chance auf das Erhaschen einer Sternschnuppe Mitte August.
Werden die Wünsche wahr?
Im Volksmund sag man sich, dass Sternschnuppen Wunscherfüller sind. Einzige Bedingung: Der Wunsch darf unter keinen Umständen verraten werden. Der Ursprung dieses Aberglaubens ist nicht zweifelsfrei bekannt. Und dennoch begutachten Jahr für Jahr unzählige Menschen die Sternschnuppen am Nachthimmel, um ebenfalls unzählige Wünsche auf ihre Reise zu schicken.
Überraschenderweise haben Sternschnuppen nicht überall auf der Welt einen positiven Hintergrund. So sind Sternschnuppen zum Beispiel in der Mongolei für Unglück verantwortlich.
Auch die Ureinwohner der Andamanen-Inseln im Indischen Ozean treten Sternschnuppen ehrfürchtig gegenüber, da sie den Glauben vertreten, dass es sich bei den Leuchtschweifen um Fackeln handelt, die von Geistern getragen werden, um unvorsichtige Umhertreibende in der Nacht zu jagen. In der Steppe wiederum stellen die Sternschnuppen verstorbene Seelen dar, die sich gerade ins Jenseits begeben.