Weltweit verzaubern Gletscher als Naturgewalt. Doch die Folgen des Klimawandels gehen nicht spurlos an den eisigen Giganten vorüber.
Deshalb könnten einige der gigantischen Eisformationen schon bald der Vergangenheit angehören.
Inhaltsverzeichnis
Dramatische Zustände
Gletscher gelten als größte Süßwasserspeicher weltweit.
Zum Teil sind die Eis-Giganten so groß wie Länder – noch.
Denn einige der Eisformationen schmelzen in dramatischen Ausmaßen. Diese Situation spitzt sich in Hitzejahren wie 2022 noch einmal zusätzlich zu.
Malaspina
Der in Alaska gelegene Malaspina gilt als größter Gletscher von nicht-polarem Ursprung. Die riesige Ausdehnung von insgesamt 4.275 Quadratkilometern wird durch den Zusammenfluss mehrerer Gletscher erzeugt.
Der Gletscher befindet sich am Fuße der Elias-Bergkette, direkt an der südlichen Pazifikküste. Hier mündet der Malaspina in den Golf von Alaska. Der eisige Gigant ist nach dem italienischen Seefahrer Alessandro Malaspina benannt. Insgesamt existieren in Alaska ungefähr 25.000 Gletscher.
Austfonna
Der im norwegischen Spitzbergen gelegene Austfonna ist der flächenmäßig größte Gletscher von Europa.
Mit einer Fläche von 8.120 Quadratkilometern befindet sich der Gletscher auf der Insel Nordostland.
Die Eisdecke dieses Giganten ist durchschnittlich 235 Meter dick.
Lambert-Gletscher
Der größter Gletscher der Welt ist in der Ostarktis zu Hause. Der eisige Gigant ist bis zu 130 Kilometer breit und mehr als 400 Kilometer lang. Das Eis des 1956 entdeckten Gletschers bewegt sich mit Tempo 300 vom Polarplateau zur Küste fort. Hier geht das geschmolzene Eis nahtlos ins Amery-Schelfeis über.
Vatnajökull
Der Vatnajökull gilt europaweit als größter Gletscher, der außerhalb des Polargebiets zu Hause ist. Mit einer Größe von rund 8.100 Quadratkilometern bedeckt der Eisriese insgesamt sieben Prozent der kompletten Fläche von Island.
Unter der Eisdecke befinden sich mehrere Vulkane. Einer dieser Vulkane ist der Barðarbunga, der zuletzt im September 2014 ausbrach.
Aletschgletscher
Die Gletscherausdehnung hält sich in den Alpen in Grenzen. Ein gutes Beispiel ist der in den Berner Alpen gelegene Aletschgletscher, der gemeinsam mit seinem Quellgletscher nur etwa 80 Quadratkilometer groß ist. Vor rund 50 Jahren erreichte der Gletscher noch 128 Quadratkilometer.
Doch auch bei diesem Gletscher ist erschreckend, dass alljährlich ungefähr 180 Meter des Gletschers über den Fluss Massa bis ins Rhonetal hinein fließen.
Pasterzegletscher
Unterhalb des Großglockners ist mit dem Pasterze der größte Gletscher aus Österreich zu Hause. Weil der Gletscher von der viel besuchten Großglockner-Hochalpenstraße gut sichtbar ist, begeistert der Eisriese als beliebtes Fotomotiv.
Doch auch der Umfang dieses Gletschers geht rapide zurück.
Seit der Mitte des 19. Jahrhunderts hat sich die Fläche des Gletschers in etwa halbiert. Heute erreicht die Moräne eine Länge von knapp sieben Kilometern.
Jakobshavn-Gletscher
Der in Grönland gelegene Jakobshavn-Gletscher ist als schnellster fließender Gletscher der Welt bekannt. Der eisige Gigant legt alljährlich insgesamt 17 Kilometer zurück und mündet an einem an der Westküste gelegenen Fjord ins Meer. Zudem gehen Experten davon aus, dass ein zum Jakobshavn-Gletscher gehöriger Eisberg für die Kollision mit der Titanic verantwortlich ist.
Nördlicher Schnee- und Höllentalferner
Mittlerweile sind die fünf deutschen Gletscher nur noch 50 Hektar groß. Dieser Umfang entspricht gerade einmal einem halben Quadratkilometer.
Die beiden größten der fünf deutschen Gletscher sind der im westlichen Wettersteingebirge gelegene Höllentalferner und der Nördliche Schneeferner auf dem Gipfel der Zugspitze – mit einer Größe von jeweils 16 Hektar. Behalten Experten Recht, werden die deutschen Gletscher in ungefähr zehn Jahren verschwunden sein.