Hunde sind weitaus mehr als das fünfte Familienmitglied, treue Wegbegleiter und der beste Freund des Menschen. Denn in den meisten von ihnen steckt von Natur aus ein sehr athletischer Anteil, den viele Hundebesitzer nicht wahrnehmen und deshalb nicht fördern.
Agility ist eine der vielen Möglichkeiten, den Hund körperlich als auch geistig an seine Grenzen zu bringen.
Inhaltsverzeichnis
Was versteht man unter Agility und woher kommt dieser Sport?
Agility stammt aus dem Englischen und bedeutet in der deutschen Sprache „Beweglichkeit“. Agility als Sportart bezeichnet das zügige Durchlaufen eines Hindernis-Parcours ohne Fehler. Der Hund wird dabei weder an Leine noch am Halsband geführt, sondern rein durch Gestik und Mimik des Besitzers.
Früher galt Agility lediglich als Pausenfüller bei Hundeshows, heute existieren in dieser Sportart mittlerweile kleine Vereinswettbewerbe bis hin zu Landes- und Bundesmeisterschaften.
Das Hauptaugenmerk liegt bei dieser Sportart darauf, mit dem Hund durch Fleiß und Training eine Einheit zu werden und ihn fehlerfrei durch verschiedene Hindernisse in wechselnder Reihenfolge zu leiten.
Hierbei kommt es nicht nur auf die Führung des Hundehalters, sondern vor allem auch auf die Geschicklich- und Schnelligkeit des Hundes an. Außerdem fußt der Erfolg sowohl auf Erziehung als auch auf Sportlichkeit. Zur Grundausstattung an Hindernissen, die es zu bewältigen gilt, zählen zum Beispiel ein Slalom, diverse Tunnel, Reifen zum Durchspringen, Weitsprunganlagen, Schrägwände, eine Wippe und der Laufsteg. Für viele Hunde sind diese Gerätschaften zu allererst fremd und „gefährlich“.
Er muss sie kennenlernen und sich dabei sicher fühlen, erst dann kann auf Zeit gearbeitet werden. Ein Agility Parcours erstreckt sich für gewöhnlich über eine Länge von mindestens 100 bis maximal 220 Metern. Die Hindernisse werden auf einer Fläche mit einer Mindestgröße von 20 Metern auf 40 Metern angeordnet.
Welche Vorteile birgt Agility?
Wem reine Spaziergänge auf Dauer zu eintönig und unspektakulär sind und wer zugleich an der Beziehung zu seinem Hund arbeiten oder diese festigen möchte, für den eignet sich Agility besonders gut. Bei dieser Sportart werden Mensch und Tier zu einem unzertrennlichen Team, da während des Trainings die Kommunikation zwischen beiden stetig verbessert wird.
Daneben kommen auch der Spaß und die Auslastung nicht zu kurz, an Bewegung wird es dem Tier nach dem Training definitiv nicht fehlen. Insbesondere aktive Hunde sind mit großem Eifer von dieser Sportart angetan.
Was lernt der Hund beim Agility?
Bei Agility stehen Disziplin und Harmonie von Mensch und Tier an erster Stelle. Somit lernt der Hund neben ausgeprägtem Gehorsam ebenfalls, seinen Menschen richtig und zu dessen Zufriedenheit zu lesen, während der Mensch lernt, sein Tier perfekt zu führen.
Es entsteht eine starke Vertrautheit und in der Regel eine einwandfreie Kommunikation, die anschließend auch ganz ohne Halsband und Leine funktioniert.
Daher profitieren beide gleichermaßen von dieser Sportart. Der Hund beansprucht aber nicht nur seinen Kopf, sondern auch seine Muskeln. Zudem wird der Hund beim Ausprobieren neuer Gerätschaften mutiger und somit ein selbstbewusstes Wesen.
Sollte ein Hund bestimmte (Rasse-)Voraussetzungen erfüllen?
Für die Teilnahme am Agility sollte der Hund körperlich nicht eingeschränkt sein und sich in einem gesundheitlich guten Zustand befinden. Chronische Krankheiten, darunter vor allem Gelenkkrankheiten, könnten sich durch die sportliche Belastung ansonsten verschlimmern. Für den Trainingsbeginn sollte das Wachstum des Hundes abgeschlossen sein. An offiziellen Wettkämpfen darf das Tier ab einem Alter von 18 Monaten teilnehmen.
Festgelegte Rassen gibt es für die Sportart nicht, denn im Grunde eignet sich jeder Hund für Agility.
Bei Hunden, die besonders aktiv und lauffreudig sind, kommt die Sportart in der Regel aber deutlich besser an als bei gemütlicheren Tieren. So sind zum Beispiel Huskys, Border Collies oder Australian Shepherds bestens geeignet, um sich dieser Herausforderung zu stellen. Jedoch gilt auch hier: Ausnahmen bestätigen die Regel. Nur weil das Rasseportrait eines Border Collies passgenau auf diese Sportart zutrifft, muss der Hund nichts zwangsläufig hellauf begeistert sein. Wenn der Hund sich schlichtweg nicht damit anfreunden kann, nützt auch der beste Ehrgeiz des Besitzers nichts.
Für ein erfolgreiches Training sollte der Hund jedenfalls lernfähig sein und gerne mit Herrchen oder Frauchen zusammenarbeiten. Der Hund sollte keinesfalls übergewichtig sein, denn durch die körperliche Belastung würde dies zu sehr die Gelenke beanspruchen. Auch besonders große Hunde sollten besser nicht für Agility eingesetzt werden, da andernfalls Arthrose begünstigt wird und der Hund dadurch mehr Schaden als Vorteile daraus zieht. Je kleiner und schlanker der Hund, desto besser.