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Tierisch kalte Jahreszeit: Ab wann Wildvögel füttern?

Wildvögel fütternTierisch kalte Jahreszeit: Ab wann Wildvögel füttern? - Foto: © Kletr #61778450 - stock.adobe.com

Wer Wildvögel im Herbst und Winter mit Tiernahrung versorgen möchte, sollte nicht zu lange warten. Ist in einer bestimmten Region in Deutschland generell eher wenig Vogelfutter verfügbar, ist Fütterungsbeginn im September durchaus ratsam. Zu diesen Gebieten gehören beispielsweise Großstädte und Ballungsräume. Ebenso wichtig ist es im Gegenzug, in diesen Gebieten nicht zu früh mit der Bereitstellung der Nahrung aufzuhören.
Nach Empfehlungen von Tierschützern sollte die Fütterung bis April oder gar Mai andauern. Einige Tierexperten raten sogar an, die Vögel über das ganze Jahr hinweg zu füttern.

Entspannte Nahrungssituation in den meisten ländlichen Gebieten

In ländlichen Gebieten herrscht eine andere Nahrungssituation, da für die Tiere in diesen Regionen zumeist keine Engpässe herrschen. Die einzige Ausnahme sind Gegenden, die von intensiver Landwirtschaft dominiert werden.

Herrschen im Herbst besonders raue und kalte Witterungsbedingungen vor, ist eine Fütterung der Tiere auch außerhalb von größeren Ballungszentren sinnvoll.

Dieser frühzeitige Fütterungsbeginn eröffnet den Vögeln verschiedene Vorteile.

Fütterung von Vögeln
Herrschen im Herbst besonders raue und kalte Witterungsbedingungen vor, ist eine Fütterung der Tiere auch außerhalb von größeren Ballungszentren sinnvoll – Foto: © kichigin19 #59469205 – stock.adobe.com

Futter-Standorte einprägen

Steht der Futterplatz zur Verfügung, wenn die Nahrungsressourcen in der Natur noch längst nicht aufgebraucht sind, können sich die Tiere den Futter-Standort besser einprägen. Bei Nahrungsmangel können die Tiere die Futterquelle direkt ansteuern. Somit sind die Vögel ideal auf einen Kälteeinbruch vorbereitet.
Für Zugvögel bieten frühzeitige Futterquellen ebenfalls viele Vorteile. Die Tiere können sich vor ihrem kräftezehrenden Flug einige Fettreserven anfuttern, um schneller an ihr Ziel zu gelangen. Je magerer die Vögel in den langen Flug starten, desto geringer sind im Gegenzug die Überlebenschancen.

Gut zu wissen: Viele Zugvogelarten bevorzugen im Herbst Beerenobst, um die lebensnotwendigen Fettreserven aufzubauen. Für diese Tiere dienen beispielsweise ungeschwefelte Rosinen oder getrocknete Beeren als Futter.

Futter Standorte einprägen
Steht der Futterplatz zur Verfügung, wenn die Nahrungsressourcen in der Natur noch längst nicht aufgebraucht sind, können sich die Tiere den Futter-Standort besser einprägen – Foto: © motivjaegerin1 #129701436 – stock.adobe.com

Fettreserven anfuttern

Doch auch für alle Wildvögel, die nicht in die Ferne ziehen, hat der frühzeitige Einsatz der Fütterung mehrere Vorteile. Diese Tiere können sich ebenfalls eine Fettreserve anfuttern, um nicht von der ersten Kältewelle überrascht zu werden.

Viele über das ganze Jahr hinweg in unseren Gefilden verweilende Brutvogelarten bestimmen schon im Herbst ihre Reviergrenzen.

Je mehr Futter in einem bestimmten Gebiet vorhanden ist, desto mehr Vögel können ein Areal belagern. Schließlich ist der Konkurrenzdruck aufgrund ausreichender Nahrungsquellen geringer. Zudem bietet der frühzeitige Einsatz der Fütterung auch für Jungvögel Vorteile. Tiere der zweiten oder dritten Jahresbrut sind zum Herbstbeginn noch recht unerfahren bei ihrer Nahrungssuche.
Die Überlebenschancen dieser Tiere erhöhen sich automatisch, wenn die Tiere ihre Futterplätze frühzeitig kennenlernen und diese zur kalten Jahreszeit jederzeit ansteuern können.