Über Geschmack lässt sich nicht streiten – über Stil allerdings schon. Wer sich schon einmal im legeren Karohemd auf einer Feier mit ansonsten elegant gekleideten Menschen wiedergefunden hat oder im Bewerbungsgespräch durch ein perfekt sitzendes, klassisches Outfit Selbstbewusstsein ausstrahlen und punkten konnte, weiß, was gemeint ist. Nicht zuletzt in bestimmten Situationen kann guter Stil den entscheidenden Unterschied machen.
Wir haben grundlegende Tipps und Tricks zusammengefasst, mit denen man ganz einfach einen guten Stil umsetzt.
Inhaltsverzeichnis
Überzeugend auf den ersten Blick
Natürlich sind die inneren Werte das Wichtigste – dennoch nimmt die Art und Weise, wie man sich kleidet, einen hohen Stellenwert ein.
Der erste Eindruck zählt und entscheidet sich zu einem erheblichen Teil durch unseren Kleidungsstil.
Der persönliche Stil und Lifestyle kann dafür ausschlaggebend sein, wie man von anderen Menschen wahrgenommen und behandelt wird, denn wer gepflegt auftritt und auf Details achtet, kann sich von seiner besten Seite zeigen und auf den ersten Blick überzeugen.
Die eigenen Maße kennen und nutzen
Die erste und wichtigste Lektion in puncto guter Stil: Die besten Kleidungsstücke wirken wenig vorteilhaft, wenn sie nicht richtig sitzen. Gut sitzende Kleidung macht einen großen Unterschied, denn sie passt sich der Körperform an und ist nicht zu eng und nicht zu weit. Sie lässt Raum zum Atmen und Bewegen und betont die Proportionen vorteilhaft.
Säume, die die Knöchel richtig umschließen, Nähte, die nicht ziehen, Ärmel, die nicht auf die richtige Länge gekrempelt werden müssen: All das sind subtile Elemente, die unauffällig sind, wenn sie präzise sitzen, aber den Träger schlecht angezogen aussehen lassen, wenn sie vernachlässigt werden.
Eine Herausforderung, wenn es darum geht, gut sitzende Kleidung in der passenden Größe zu finden, ist dabei, dass ein und dieselbe Größe von Hersteller zu Hersteller unterschiedlich ausfallen kann. Daher ist es wichtig, die eigenen Maße zu kennen und richtig Maß zu nehmen, denn wer seine Maße im Kopf hat, findet mit einem Blick auf die Größentabelle des Herstellers die passende Größe. Die wichtigsten Maße für Herrenmode sind:
- Halsumfang
- Schulterbreite
- Ärmellänge
- Rückenlänge
- Bauchumfang
- Hüftumfang
- Innenbeinlänge
Um die Maße richtig zu nutzen, gilt es zudem, die Kleidung nicht nur in der passenden Größe, sondern auch in einem individuell vorteilhaften Schnitt zu wählen – also auch die Körperform zu berücksichtigen. Taillierte Schnitte bei Shirts oder Hemden sehen großartig aus an einer sportlich-schlanken Figur. Wer Bauchansatz hat, entscheidet sich lieber für eine weiter geschnittene Variante.
Qualität geht vor
Der Leitsatz „Qualität vor Quantität“ gilt auch für den Inhalt des Kleiderschranks. Hochwertige Stoffe und Texturen zeugen von Stil und wirken sofort gepflegter.
Natürliche Stoffe wie Baumwolle, Wolle und Leinen haben immer eine besondere Qualität und eine ansprechende Optik.
Überdies wirken viele der natürlichen Stoffe temperaturausgleichend und verhindern damit übermäßiges Schwitzen.
Klassische Stücke und vorteilhafte Kombinationen
Mit klassischen Stücken und zeitlosen Kombinationen kann man kaum etwas falsch machen, wenn es um das Thema Stil geht. Im Sommer ist die Kombination aus Jeans oder Chino-Hose und Poloshirt ein Allrounder, mit dem man immer gut und angemessen angezogen ist. Im Winter kann mit einem schlichten Wollpullover mit Hemd darunter oder mit einem Troyer zur Jeans, Cord- oder Wollhose ein zeitlos klassisches Outfit kreiert werden.
Guter Stil zeigt sich nicht dadurch, dass man jeden Trend mitmacht. Man beweist ihn vielmehr durch die Nutzung zeitloser Stücke und das Wissen, welche Schnitte und Farben zu einem besonders vorteilhaften Outfit beitragen. Wer einen kühlen Hautunterton hat, sieht etwa in kühlen Farbtönen gut aus. Pastelltöne verleihen jugendliche Frische und Schwarz wirkt besonders elegant. Hat die Haut einen warmen Unterton, darf auch die Kleidung in kräftigeren und warmen Farben wie Senfgelb oder Khaki gehalten sein und goldene Details wirken besonders edel.
Ein Blick fürs Detail
Hochwertiges Schuhwerk gibt dem Outfit den letzten Schliff und rundet das Gesamtbild ab.
Ganz abgesehen von dem Plus für den Stil läuft es sich in einem Paar guter Schuhe einfach besser.
Schicke Lederschuhe wie Oxfords, Slippers oder Loafers für formellere Anlässe sowie Bootsschuhe oder klassische Sneakers für den Freizeitlook passen immer.
Wer Lederschuhe trägt, sollte darauf achten, den Gürtel passend zu wählen. Wer den Gürtel auf die Schuhe abstimmt, stellt nämlich erstklassigen Stil und einen Blick fürs Detail unter Beweis.
Die Socken-in-Sandalen-Kontroverse und andere stilistische Streitthemen
In den 1970er- und 1980er-Jahren machten berühmte Tennisspieler die weiße Sportsocke berühmt. Diese wurde dann auch gerne einmal zu Sandalen und kurzen Hosen getragen und bald zum Inbegriff des Bildes eines deutschen Touristen. Viele Jahre galt der Look als praktisch, aber wenig modebewusst. Vor wenigen Jahren griffen jedoch berühmte Designer den Look auf und ließen ihre Models in Socken und Sandalen über die Laufstege schreiten. Aus dem als altbacken verschrienen Look wurde somit ein modisches Statement.
Das Problem mit diesen und anderen Trends ist, dass sie im Alltag schnell aufgesetzt und verkleidet oder eben doch nicht nach einem ironischen Modestatement, sondern einfach nur nach schlechtem Stil aussehen. Im Zweifelsfall gilt, sich lieber für eine schlichte, klassisch-elegante Variante zu entscheiden. Sportsocken sollten beim Sport getragen werden, Sandalen in der Freizeit, im Urlaub oder am Strand und dann ohne Socken. Andere Herrenschuhe werden am besten mit dünnen schwarzen Socken kombiniert.