Wenn im Frühjahr die ersten Sonnenstrahlen scheinen, zieht es viele Menschen nach draußen. Dabei unterschätzen viele die Kraft der Sonne im Frühling und verzichten bei den ersten Sonnenstrahlen auf Sonnenschutz. Dabei ist Sonnencreme wichtig, um Hautkrebs und frühzeitiger Hautalterung vorzubeugen. Doch wie sieht es eigentlich mit den Inhaltsstoffen dieser Sonnencremes aus?
Inhaltsverzeichnis
Sonnenschutz ist unverzichtbar
Die Sonnenstrahlen enthalten UV-Strahlung, die ähnlich krebserregend sind wie Asbest und Tabak. Bereits fünf Sonnenbrände in den ersten zwanzig Lebensjahren erhöhen das Risiko, an Hautkrebs zu erkranken, um ganze 80 Prozent. Dazu zählen nicht nur die schweren Verbrennungen, sondern auch leichte Rötungen der Haut. Außerdem ist braune Haut kein Anzeichen für Gesundheit denn die weit verbreitete Annahme von „gesunder Bräune“ existiert laut der Wissenschaft gar nicht.
Gebräunte Haut zeigt stattdessen, dass die UV-Strahlung bereits Schäden auf der Haut angerichtet hat.
Auch wenn die Haut gegen Herbst und Winter wieder heller wird, vergisst sie die strahlungsbedingten Schäden nicht. Diese häufen sich im Laufe der Jahre an, die Folgen zeigen sich erst viele Jahre, manchmal auch erst einige Jahrzehnte später.
UV-Strahlung setzt sich aus den UV-A- und UV-B-Strahlen zusammen. Die UV-A-Strahlen sind an sich schwächer, dringen aber tiefer in die Haut ein und sorgen für eine schnellere Hautalterung. Die UV-B-Strahlen sind hingegen tausendfach stärker und sorgen für die folgeschweren Sonnenbrände auf der Hautoberfläche. Beide Strahlungen sind krebserregend.
Um sich vor Sonnenbrand zu schützen, wird von Hautärzten die regelmäßige Anwendung von Sonnencreme empfohlen. Hierbei ist wichtig, zu beachten, dass Sonnencreme aber niemals einen hundertprozentigen Schutz liefert. Stattdessen sollte auch mit Hilfe von Kleidung, Kopfbedeckungen, Sonnenbrille und dem verantwortungsbewussten Verhalten gegen Sonnenbrand vorgebeugt werden. So sollte die Mittagsonne zum Beispiel grundsätzlich gemieden werden.
So funktioniert Sonnencreme
Sonnenschutz enthält Filtersubstanzen, die gegen die UV-Strahlen wirken. Es wird hierbei unterschieden zwischen den chemischen und mineralischen UV-Filtern sowie den physikalischen UV-Filtern.
Produkte mit mineralischen UV-Filtern enthalten feinste Puderpartikel, die in das Produkt eingearbeitet werden. Das können Cremes aber auch Puder sein. Diese Puderartikel liegen wie ein Schirm auf der Haut und reflektieren die Sonnenstrahlen. Die chemischen Filter verändern hingegen die UV-Strahlung derart, dass die Strahlung nur noch unbedenkliche Wärme und Licht transportiert.
Mineralische Sonnencremes enthalten häufig Zinkoxid oder Titandioxid. Dadurch bleiben auf der Haut weiße Rückstände sichtbar. Um den weißen Belag weniger sichtbar zu machen, werden Nanopartikel verwendet. Das Gute an mineralischen Sonnenschutzprodukten ist, dass sie keine Allergien bei den Anwendern hervorrufen. Nachteilig ist jedoch, dass mineralische Produkte oftmals keinen hohen Lichtschutzfaktor bieten. Um dieses Problem zu lösen, werden häufig mineralische und chemische UV-Filter kombiniert.
Die Kritik an Sonnenschutzmitteln
Sonnenschutzmittel standen wegen ihrer Inhaltsstoffe jedoch auch schon des Öfteren in der Kritik. So wurden diese selbst als krebserregend betitelt. Das Bundesinstitut für Risikobewertung erklärte hierzu, dass keine Tatsachen belegen, dass Sonnencreme an sich krebserregend sei. Was aber bedenklich werden kann, ist alte Sonnencreme. Cremes mit dem chemischen Filter „Octocrylen“ sollten nur für eine Saison benutzt werden, andernfalls kann sich der Filter zum toxischen Benzophenon verändern. Dieser Stoff ist in der Tat krebserregend, allergieauslösend und hormonaktiv. Auch auf die Umwelt hat der Stoff negative Auswirkungen.
Weitere chemische Filter wie Ethylhexyl, Octinoxat und Methoxycinnamate sollen ebenfalls hormonaktiv wirken, weshalb Sonnencremes mit chemischen Filtern nur ungern gekauft werden.
Doch auch bei den mineralischen Filtern herrscht aufgrund der verwendeten Nanopartikel Skepsis, denn über diese Partikel ist noch nicht allzu viel bekannt. Bislang wird aber davon ausgegangen, dass sie im Körper keinen Schaden anrichten können. Die Filter Titandioxid und Zinkoxid standen dafür ebenfalls schon in der Kritik, denn das Einatmen dieser Stoffe ist ebenfalls krebserregend. Das war bei Sonnensprays zum Beispiel bedenklich, sodass zumindest Titandioxid für die Verwendung von Sprays verboten wurde. Für Zinkoxid liegen bislang keine Belege vor, die die krebserregende Wirkung bestätigt.
Kann also auf Sonnencreme verzichtet werden?
Fakt ist, dass die durch Sonnenbrand verursachten Schäden der Haut deutlich gravierender sind als die vermuteten Auswirkungen der Sonnencreme.
UV-Filter begründen zwar ebenfalls ihre Bedenklichkeit und bergen ein gesundheitliches Risiko, doch das Risiko für Hautkrebs und Hautalterung durch UV-Strahlung ist deutlich höher, sodass auf Sonnenschutz nicht verzichtet werden sollte.
Führt die Anwendung von Sonnencreme zu einem Vitamin-D-Mangel?
Vitamin-D ist bekanntlich wichtig für unsere Stimmung. Trifft Sonne auf unsere Haut, bildet diese Vitamin D.
Durch das Auftragen von Sonnencreme wird die Bildung von Vitamin-D zurückgefahren, das ist praktisch gesehen jedoch nicht dramatisch, denn der Körper nimmt trotzdem noch UV-Strahlung auf, sodass die Haut weiterhin Vitamin-D bilden kann.
Ein Mangel entsteht dadurch für den Körper also nicht.
Wie wirkt sich Sonnencreme auf die Umwelt aus?
Badegäste, dich sich vorbildlich eincremen, transportieren die Inhaltsstoffe der Cremes zwangsläufig in die Gewässer und Meere. Die Nanopartikel der mineralischen Filter, aber auch die chemischen Filter sind offenbar nicht ganz unschädlich für die Lebewesen unter Wasser. So schädigen diese insbesondere Korallen. Bis zu 6.000 Tonnen Sonnenschutzmittel werden jedes Jahr allein in den Bereichen von Korallenriffen ins Wasser getragen, wie eine Untersuchung von Forschern herausfand.
Ein weiteres Problem ist, dass sich die Substanzen der Sonnencreme vermehren, sobald sie ins Wasser gelangen. Die Stoffe konnten außerdem schon in Algen, Planktons, Wasserflöhen und in den Eiern von Wasservögeln nachgewiesen werden.