Das Smartphone ist inzwischen für die Mehrheit aller Menschen zum wichtigsten Begleiter im Alltag geworden. Es findet nicht nur der alltägliche Kontakt mit Familie und Freunden, sondern auch ein Großteil geschäftlicher Tätigkeiten auf dem Smartphone statt. Es ersetzt mittlerweile den klassischen Einkaufszettel auf Papier, dient der Unterhaltung, dem Fotografieren, zum Lesen, sich informieren und vielem mehr. Doch in vielen Moment ist der Griff zum Smartphone gar nicht notwendig, da dies bereits aus einem Automatismus heraus passiert.
Einige sind sich darüber bewusst und räumen sich regelmäßig Zeiten für einen Digital Detox ein. Warum diese digitale Entgiftung jeder betreiben sollte, dazu im Folgenden mehr.
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Dauerhafte Reizüberflutung
Handys, aber auch Tablets, Computer und Laptops, sind im Dauergebrauch. Die meisten unserer Tätigkeiten spielen sich online ab. So wurde es dadurch auch zur Gewohnheit, insbesondere das Smartphone dauerhaft bei sich zu führen, stets abrufbereit zu sein und regelmäßig die sozialen Netzwerke zu checken. Wer das Haus versehentlich ohne Smartphone verlässt, dem fällt schnell auf, dass das wichtigste Accessoire fehlt.
Es ist nicht von der Hand zu weisen, dass Smartphone und Co wichtige Aufgaben in unserem Alltag erledigen und viele Funktionen in einem einzigen Gerät vereinen.
Dennoch empfinden immer mehr Menschen das Smartphone bzw. die damit verbundenen Gewohnheiten mittlerweile als anstrengend und lästig. So fühlen sich die Konsumenten inzwischen deutlich schneller gestresst oder leiden und Konzentrations- und Schlafstörungen, weil sie rund um die Uhr „online“ sind.
Kleine Pausen, große Wirkung
Wer sich infolgedessen mit Digital Detox beschäftigt, verspürt im ersten Moment großes Entsetzen, wird diese Phase der Entgiftung doch häufig mit einer mühsamen und langen Durststrecke verbunden. Dabei ist für den digitalen Detox gar kein langer Zeitraum notwendig, bereits kleine Pausen bringen erste Erfolge und die gewünschte Wirkung.
Viele Promis machen das sogar schon vor und kündigen ihre digitale Enthaltsamkeit an, melden sich bei ihren Followern und Fans nur noch an bestimmten Tagen.
Personen, die den digitalen Detox mit Ernsthaftigkeit betreiben, haben schnell von dessen Vorteilen erfahren. Der Reichtum der Realität sowie der Abstand zur Online-Welt belohnen mit neuen Ideen und Inspirationen. Das Hirn kann sich wieder mit anderen Dingen beschäftigen, Eindrücke verarbeiten und sich neu ordnen. Der „Digital Detox“ ist Erholung für Körper, Geist und Seele in einem.
Digitalen Detox zur Gewohnheit machen
Am Anfang einer jeden Gewohnheit steht die Absicht zur Veränderung. Damit dies funktioniert, muss ein fester Wille zugrunde liegen, ansonsten könnte das Vorhaben bereits beim ersten Schritt scheitern. Gleichzeitig sollte immer nur so viel auf einmal umgesetzt werden, wie auch wirklich möglich ist. Überforderung ist bei solchen Dingen fehl am Platz, denn dies führt nur zu Rückschlägen und einem vorzeitigen Abbruch.
Damit der Digital Detox also funktioniert, macht es Sinn, sich diesen erst einmal gedanklich zu planen: Welche Tätigkeiten am Smartphone, Computer und Tablet sind zweitrangig? Welche dienen der reinen Unterhaltung und Ablenkung? Auf welche kann vorerst überhaupt nicht verzichtet werden?
Sobald diese Kategorien herausgefunden und entsprechend gefüllt werden konnten, kann es zur Umsetzung gehen.
Sollte der digitale Detox trotz der schrittweisen Vorgehensweise eine Herausforderung darstellen, kann es außerdem hilfreich sein, sich bewusst die Vorteile der Auszeit in das Bewusstsein zu rufen.
Während der Abwesenheit von sozialen Medien und ähnlichem kann es vorkommen, dass Themen und Gedanken hochkommen, die lange Zeit absichtlich unterdrückt wurden. Dafür sollte man gewappnet sein, indem Freunde zur Verfügung stehen oder bereits Beschäftigungen mit sich selbst eingeplant wurden.
Für nachhaltige Detox-Phasen im Alltag kann es außerdem helfen, bestimmte Orte im Haus oder in der Wohnung (aber auch außerhalb der eigenen vier Wände) als Smartphone-freie Zonen zu deklarieren. So kann zum Beispiel das Schlafzimmer oder das Badezimmer eine solche Smartphone-freie Zone sein, auch öffentliche Verkehrsmittel eignen sich ideal für die digitale Entgiftung, um den eigenen Fokus wieder mehr auf die wahre Realität im Außen zu richten.
Klartext reden
Damit Freunde und Familie sich nicht wundern, weshalb im Gegensatz zu vorher nur noch vereinzelt Antworten über den Tag verteilt kommen, sollten diese in das Vorhaben eingeweiht werden.
Eine Studie zeigte, dass dies den Erfolg des digitalen Detox‘ sogar erhöht, da der eigene Druck, sofort auf Nachrichten zu antworten oder selber stets auf dem neusten Stand zu sein, dadurch nachlässt.
Die ersten positiven Auswirkungen
Haben sich die Detox-Routinen erst einmal etabliert, so machen sich in der Regel recht schnell die ersten positiven Effekte deutlich. Nicht nur, dass auf einmal mehr Zeit für andere Dinge bleibt, weil unnötige Zeitfresser durch Facebook und Co. entlarvt wurden, sondern auch, dass ganz andere, möglicherweise auch neue Beschäftigungen in den Tag integriert werden.
Vielleicht wird zum ersten Mal seit Jahren wieder zu einem guten Buch gegriffen, das verstaubte Gesellschaftsspiel aus dem Keller geholt, eine Meditation oder Yoga ausprobiert und vor allem auch wieder mehr Sport getrieben. Es bleibt mehr Zeit für ausgiebige Gespräche mit alten Freunden, die Natur und generell die Umwelt wird wieder interessanter und so mancher Blickwinkel auf gewisse Aspekte des Lebens kann sich ebenfalls ändern.
Der eigene Selbstwert wird nicht mehr nur noch von Likes und Kommentaren abhängig gemacht, Dinge geraten in das Bewusstsein, welche vorher keine Rolle spielten. Ein digitaler Detox verändert und verbessert das eigene Leben in vielen grundlegenden Bereichen.