Abgeschlagenheit, Müdigkeit und Erschöpfung sind weit bekannte Symptome. Häufig werden sie durch Stress am Arbeitsplatz ausgelöst, was bei den meisten als Burnout-Syndrom bekannt ist. Allerdings gibt es auch das gegenteilige Krankheitsbild, das weniger bekannt ist. Was das Boreout-Syndrom ist und was Sie dagegen tun können, erklären wir Ihnen hier.
Inhaltsverzeichnis
Was ist das Burnout Syndrom?
Das Burnout-Syndrom ist die Folge anhaltenden, negativen Stresses. Das Syndrom zeigt sich durch Abgeschlagenheit, depressive Verstimmungen und mangelnder Motivation. Die Betroffenen fühlen sich nicht mehr dazu in der Lage, ihren Alltag zu bestreiten und sich für ihre Arbeit zu motivieren.
Um das Burnout-Syndrom zu erkennen, wurden 12 Phasen des Burnouts zu beschrieben.
Ist das Syndrom erst einmal aufgetreten, verläuft es in mehreren Phasen und hat mehrere Folgeerscheinungen, die zum Beispiel in der letzten Phase als Depression enden können.
- Stadium 1: Das ist der Einstieg in das Burnout-Syndrom. Es beginnt mit hohem Leistungsanspruch an sich selbst, Perfektion und Übermotivation.
- Stadium 2: Um den beginnenden Leistungseinbruch zu kompensieren und seine eigenen Ansprüche zu genügen, wird der Jobeinsatz gesteigert.
- Stadium 3: Hier kommen die persönlichen Bedürfnisse zu kurz.
- Stadium 4: Die Betroffenen verdrängen ihre Konflikte immer mehr und Konfrontationen werden aufgeschoben.
- Stadium 5: Die Betroffenen konzentrieren sich immer mehr auf die berufliche Situation.
- Stadium 6: Belastung und Stress werden immer mehr verleugnet.
- Stadium 7: Die Persönlichkeit verändert sich. Die Betroffenen werden immer zynischer und freudloser.
- Stadium 8: Hier werden die Persönlichkeitsveränderungen deutlicher. Die Betroffenen werden aggressiver gegenüber Kritik und ziehen sich emotional zurück.
- Stadium 9: Die Betroffen verlieren das Gefühl für sich selbst.
- Stadium 10: In dieser Phase kommt es zu Angststörungen und potentiellem Suchtverhalten.
- Stadium 11: Hier fühlen die Betroffenen depressive Verstimmungen, Freundlosigkeit und ausgeprägtes Desinteresse.
- Stadium 12: Im letzten Stadium kommt es zu einer totalen körperlichen, seelischen und emotionalen Erschöpfung.
Boreout Syndrom
Während das Burnout-Syndrom gesellschaftlich anerkannt und akzeptiert ist, ist das Boreout-Syndrom noch relativ neu. Im Gegensatz zum Burnout wird das Boreout-Syndrom durch Monotonie und Langeweile am Arbeitsplatz ausgelöst. Die Betroffenen berichten, keine Aufgaben zu haben und stattdessen mit belanglosen und sinnlosen Tätigkeiten beauftragt zu werden.
Die Beschwerden ähneln dennoch dem Burnout-Syndrom. Die Betroffenen klagen über Antriebslosigkeit, steigernder Erschöpfung, Schwindel, Lustlosigkeit im Job, Kopfschmerzen, Schlafstörungen und Rückzug. Obwohl es äußerlich keine Stressfaktoren gibt, löst die Monotonie inneren Stress aus. Einerseits, weil die Betroffenen nach außen weiterhin so tun, als hätten sie Arbeit und dabei krampfhaft nach Beschäftigung suchen und andererseits, weil sie ihre Arbeit als sinnlos empfinden. Dadurch haben die Betroffenen Probleme, sich für die Arbeit zu motivieren.
Zudem kommt, dass es in einer Leistungsgesellschaft nicht anerkannt ist, wenig zu tun zu haben und wenige Menschen Verständnis für die Probleme haben.
Aus Angst vor dem Job tun die Mitarbeiter angestrengt so, als wären sie beschäftigt, wodurch sie einen ständigen inneren Gewissenskonflikt haben. Sie müssen anwesend sein, obwohl es nichts zu tun gibt.
Dabei kann Arbeitsentzug auch vom Arbeitgeber genutzt werden, um unliebsame Mitarbeiter loszuwerden. Dabei wird ihnen die Arbeit entzogen, damit sie sich freiwillig nach einem anderen Job umsehen.
Was Sie tun können
Wenn Sie das Gefühl haben, sich zunehmen schlechter zu fühlen, sollten Sie eine Bestandsaufnahme machen. Wie ist Ihre berufliche Situation? Haben Sie viel Stress oder sind Ihre Aufgaben unausgeglichen?
Je nach Arbeitssituation kann ein ehrliches Gespräch helfen. Ist das nicht möglich, kann ein Arbeitgeberwechsel eine Option sein. Dadurch können Sie eventuelle Pendelzeiten verringern oder Aufgabenwechsel erreichen. Bei einem Boreout können sinnstiftende Ehrenämter oder Hobbys eine Möglichkeit sein, Ihrem Leben einen Sinn zu geben.
Ein Burnout lässt sich nicht durch kleine Maßnahmen heilen. Sie selbst können vor allem in den Anfangsphasen noch gegensteuern. Hat sich das Burnoutsyndrom schon verfestigt, helfen oft nur Therapien und gezielte Auszeiten. Für die langfristige Hilfe ist es zudem wichtig, nach der Therapie nicht wieder in den alten Rhythmus zu fallen und eventuell den Job zu wechseln oder ganz neu anzufangen.