Was bereits seit längerer Zeit vermutet wurde, bestätigt sich nunmehr durch Studien: Hinter einigen explodierenden Preisen für Lebensmittel steckt die Profit-Gier ihrer Hersteller. Dementsprechend könnten einige Produkte trotz der Inflation wesentlich günstiger sein.
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Keine Hoffnung auf Preisvergünstigungen
Einer aktuellen Studie zufolge müssen deutsche Verbraucher aktuell nicht auf günstigere Preise für Lebensmittel hoffen. Wie Inflationsexperten bestätigen, werden etablierte Preiserhöhungen im Nachhinein eher selten wieder zurückgenommen.
Dementsprechend werden Preise für Nahrungsmittel im Laufe dieses Jahres um zwölf Prozent ansteigen, nachdem sich die Kosten im ersten Quartal 2023 schon um 22 Prozent erhöht haben.
Nach Meinung der Spezialisten ist davon auszugehen, dass sich die Lebensmittelpreise noch für mindestens ein weiteres Quartal auf einem hohen Niveau bewegen. Danach tritt vermutlich eine schnelle Normalisierung ein.
Gegensätzliche Entwicklungen
Für das Folgejahr wird die Teuerung von Lebensmitteln vermutlich weniger stark ausfallen. Allerdings ist in den meisten Fällen eher von einer Stagnation der Preise auszugehen.
Allerdings sind globale Rohstoffpreise in jüngster Vergangenheit deutlich gesunken. Beispielsweise kosten Weizen und Sojabohnen mittlerweile wieder so viel Geld wie vor Beginn des russischen Angriffskriegs.
Zu hohe Preise – ohne nachvollziehbare Gründe
Wie die Inflationsexperten betonen, sind rund 30 Prozent der jüngst angestiegenen Lebensmittelpreise nicht mit aktuell bestehenden Risikotreibern vergleichbar.
Stattdessen liegen nach Aussagen der Spezialisten vermehrt Anzeichen für ein erhöhtes Interesse an Gewinnmitnahmen vor.
Ein weiterer Grund ist unzureichender Wettbewerb, der insbesondere in einigen Bereichen massive Preissteigerungen verursacht. Dazu gehören Bereiche wie eine Versorgung mit Eiern, Milchprodukten sowie nicht saisonalem Obst und Gemüse.
Günstigere Lebensmittelpreise im Ausland
Wie Branchenexperten beobachten, scheinen insbesondere Lebensmittelhersteller nach hohen Profiten zu hungern. Diese Anbieter erhöhten ihre Preise wesentlich höher als Einzelhändler. Etwa zehn Prozent von derzeit in Europa vermerkten Kostensteigerungen resultieren aus dem „Profit-Hunger“ von Herstellern.
Die Teuerungsrate für in Europa angebotene Lebensmittel ist mit schätzungsweise acht Prozent wesentlich niedriger als die in Deutschland bestehende Rate von zwölf Prozent. Für diese Preisunterschiede sind nach Meinung von Inflationsexperten in erster Linie strukturelle Komponenten verantwortlich.
Ausschlaggebende Faktoren sind der hohe Anteil verpackter sowie verarbeiteter Nahrungsmittel sowie die große Vielzahl an Discountern. Diese Dichte ist beispielsweise deutlich höher als in Spanien, Frankreich oder Italien.