Will oder muss jemand einen Kredit aufnehmen, so ist Vorsicht geboten. Mit einigen Tipps und Tricks kann man sich Ärger und Geld ersparen.
Inhaltsverzeichnis
Banken möchten unbedingt Kredite vergeben
Momentan befindet sich die Wirtschaft in einer Zeit der Niedrigzinsen. Darum machen die Bankinstitute zurzeit den größten Gewinn mit Personen, welche einen Kredit aufnehmen.
Mit Personen, die Geld anlegen, ist der Gewinn eher gering.
Wer darum bei einer Bank nach einem Kredit fragt, wird vermutlich nicht abgelehnt. Vielmehr will das Institut sogar Kredite vergeben. Eventuell kann auch der Zinssatz heruntergehandelt werden.
Arten der Verzinsung
Bei Kreditverträgen werden von den Bankinstituten zwei Zinssätze angegeben. Der Sollzinssatz hieß früher Normalzins. Der zweite Zinssatz ist der Effektivzinssatz. Bei dem ersten sind die reinen Zinsen der Kreditsumme zu finden. Nebenkosten werden nicht aufgeführt. Darum ist dieser niedriger als der effektive Zins.
Der Effektivzins ist zum Vergleich wichtiger. Denn dieser zeigt die echten Kosten.
Warum vergleichen wichtig ist
Wer verschiedene Bankinstitute und deren Kreditangebot miteinander vergleicht, kann bares Geld sparen. In der Praxis können das einige hunderte oder tausende Euros sein.
Wer sich aber zu viele Kreditangebote einholt, kann eine negative Schufabewertung erhalten.
Immerhin muss jedes Bankinstitut eine Schufa-Anfrage stellen, bevor ein Angebot gemacht wird. Bei der Schufa könnte das so verstanden werden, als möchte jemand bei verschiedenen Anbietern einen Kredit aufnehmen. Dann sinkt der Schufa-Score.
Mit dem Score wird angegeben, ob der Kreditnehmer das geliehene Geld wieder an die Bank zurückzahlt. Der Score ist ähnlich wie eine Bewertung. Ein besserer Score sorgt für eine hohe Kreditchance mit guten Zinsen. Wer Angebote vergleichen möchte, kann das ebenso mit einem online Kredit-Vergleich machen.
Ist der Kredit mit anderen Produkten verbunden?
Viele Banken möchten nicht nur einen Kredit verkaufen. Auch weitere Angebote werden gern unterbreitet. Das kann etwa eine Kreditratenschutzversicherung sein. Um dieses Produkt zu verkaufen, wird etwa ein Check der Finanzen erledigt. Dazu trägt der Berater die aktuelle Situation und die persönlichen Informationen ein.
Damit kann der Berater auch sehen, welche Produkte die beantragende Person noch nicht besitzt oder welche Angebote passen könnten. Um keine ungewollten Dienste zu kaufen, sollten Angebote mit der Pflicht etwas Bestimmtes mit hinzuzunehmen, darum abgelehnt werden.
Wie hoch ist die genaue Ratenhöhe?
Um das Abzahlen des Kredites sicherzustellen, sollte bei einem Kredit die Ratenhöhe betrachtet werden. Diese ist am besten moderat und leistbar. Die meisten Bankinstitute raten zu einer sehr geringen Rate. Oft wird die Empfehlung damit begründet, dass mit einer geringen Rückzahlung Geld für andere Verwendungen bleibt.
Allerdings ist eines zu bedenken: Je weniger Geld pro Monat zurückgezahlt wird, desto länger ist die Kreditlaufzeit.
Damit fallen wiederum über längerem Zeitraum mehr Zinsen an. Am Ende macht das den Kredit teurer. Zudem wird nicht selten von Banken bei längeren Laufzeiten ein höherer Zinssatz genutzt.
Wie hoch darf die Summe sein?
Für die Höhe der Raten muss das freie verfügbare Nettoeinkommen je Monat genommen werden. Von diesem werden die Fixkosten abgezogen. Dazu gehören etwa:
- Miete mit den Nebenkosten
- Ausgaben für das Auto, für die Autoversicherung und für das Benzin
- Ausgaben für mögliche Versicherungen
- Schon vorhandene Raten von Krediten
- GEZ-Kosten, Ausgaben für Internet und Telefon
Zum Schluss müssen von dem restlichen Geld noch die Ausgaben für Kleidung, Essen und Sonstiges abgerechnet werden. Wer nicht weiß, wie viel verbraucht wird, kann für eine Person im Haushalt 550 € rechnen. Für alle weiteren Personen kommen je 350 € hinzu. Was bleibt davon übrig? Diese Summe ist das frei verfügbare Einkommen.
Dieses sollte nicht zu 100 % für die Rate genutzt werden. Besser: 70 % des freien Nettoeinkommens bedeutet die maximale Ratenhöhe.
Jeden Monat sparen
Manche Menschen gehen einen Kredit ein und sparen bisher nicht jeden Monat. Nun aber sollte dies gestartet werden. Am besten wird ein Tagesgeldkonto oder Sparkonto eröffnet. Hier können jeden Monat 5 oder 10 % des Nettoeinkommens eingezahlt werden.
Kosten, die nicht eingeplant waren, können dann ohne Probleme beglichen werden.
Eventuell ist der Kredit schon vorzeitig ablösbar. Auch kann vielleicht ein weiterer Kredit verhindert werden, wenn genug Eigenkapital erspart wurde.
Aufmerksamkeit gegenüber Sonderangeboten
Banken sind oft auf der Jagd nach neuen Kunden. Dabei lassen sich die Institute immer neue Tricks einfallen. Wer einen Kredit aufnehmen möchte, sollte darum aufmerksam sein. Geringe Zinsen können etwa als Blendemittel genutzt werden. Bei sämtlichen Angeboten sollte auf das Beispiel des § 6a PAngV geachtet werden.
Dieses genannte Beispiel ist bei Krediten mit einem bonitätsabhängigen Zins vorgeschrieben. Somit wird die Transparenz erhöht. Bei ihm werden die Zinsen angegeben, welche 2/3 der Kreditnehmer bekommen bzw. einen geringeren Zinssatz. Mit dieser Angabe können bei Banken die Zinssätze verglichen werden.
Richtigen Kredit finden
Eine Kreditaufnahme sollte gut überlegt werden. Denn ein Kredit läuft über Jahre. Während der Laufzeit fallen monatlich Raten an. Diese müssen beglichen werden, egal wie die Berufssituation ist.
Wer sich unsicher ist, ob ein Kredit genommen wird, sollte sich Zeit bei der Entscheidung lassen.