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Hühnerhaltung für Anfänger – Wie Sie Hühner artgerecht halten können

Hühnerhaltung für AnfängerHühnerhaltung für Anfänger – Wie Sie Hühner artgerecht halten können - Foto: © Pixelwolf2 #214201871 - stock.adobe.com

Nachhaltigkeit ist ein Thema, das aktuell viele Menschen beschäftigt. Wir überlegen, wie wir nachhaltiger Leben können und was unser Konsum mit Tier und Umwelt macht. Ein eigenes Huhn zu haben, ist ebenfalls eine Form von nachhaltigem Leben und wird immer beliebter. Doch bei der Hühnerhaltung machen gerade Anfänger immer wieder grundlegende Fehler, die besser vermieden werden sollten. Lesen Sie, was Sie beachten müssen, wenn auch Sie ein Huhn in Ihrem Garten halten wollen.

Ein Huhn kommt selten allein

Meistens halten die Menschen natürlich nicht nur ein, sondern mehrere Hühner gleichzeitig. Die erste Voraussetzung zur Haltung von Hühnern im eigenen Garten ist ausreichend Platz. Sie müssen jedoch nicht auf einem Bauernhof leben, um Hühnern ein artgerechtes Zuhause zu bieten, auch wenn das viele Menschen denken. Sofern Sie einige Rahmenbedingungen beachten, fühlen sich die Tiere im Garten tatsächlich sehr wohl.

Bevor Sie Ihre tierischen Mitbewohner abholen, benötigen Sie ein passendes Gehege.

Obgleich es um sehr kleine Tiere geht, brauchen auch diese genügen Platz, um zu picken, zu scharren und umherzulaufen. Als Richtwert können Sie sich an ca. zehn Quadratmeter Freilauffläche orientieren. Der Wert gilt nicht zwingend nur für ein Huhn bzw. pro Huhn, da sich die Hühner nicht immer alle an einem Ort aufhalten. Dennoch sollte die Größe des Geheges entsprechend der Anzahl angepasst werden.

Ausreichend Platz für die Hühner
Die erste Voraussetzung zur Haltung von Hühnern im eigenen Garten ist ausreichend Platz – Foto: © lightpoet #279125306 – stock.adobe.com

Der Hahn im Korb – oder im Gehege

Bei so vielen Hühnern kommt natürlich die Frage auf: Was ist mit dem Hahn?
Im Grund brauchen Hennen nicht zwingend einen Hahn, um Eier zu legen. Sollten Sie kein Interesse daran haben, Hühner zu züchten, brauchen Sie keinen Hahn. Allerdings übernimmt der Hahn im Normalfall die Rolle des Anführers und hält die Hühnerschar zusammen.
Wenn kein Hahn anwesend ist, wird diese Rolle von einem besonders dominanten Huhn übernommen. Wenn der Hahn im Gehege nicht fehlen darf, gilt: Ein Hahn auf zehn Hennen.

Schutz vor Fremdeinwirkungen

Um zu garantieren, dass Ihre Hühner nach dem Einzug nicht direkt wieder von Dannen ziehen, sollte das Gehege mit einem stabilen Zaun geschützt sein.

Je nachdem, welche Rasse Sie halten und ob diese flugfähig sind oder nicht, muss der Zaun entsprechend hoch angesetzt werden.

Außerdem ist die Höhe in Bezug auf Füchse und Marder wichtig. Damit wirklich kein Fressfeind die Hühner angreifen kann (z. B. Greifvögel von oben), wäre ein zu allen Seiten eingezäuntes Gehege sinnvoll. Neben der Höhe spielt die Tiefe eine ebenso immense Rolle. Ein ausreichend tiefer Untergrabschutz sorgt dafür, dass sich die Feinde auch unter dem Zaun keinen Weg bahnen können.

Hühnergehege mit einem stabilen Zaun schützen
Um zu garantieren, dass Ihre Hühner nach dem Einzug nicht direkt wieder von Dannen ziehen, sollte das Gehege mit einem stabilen Zaun geschützt sein – Foto: © lunamarina #240904678 – stock.adobe.com

Welche Fläche geeignet ist

Der passende Außenbereich sollte nicht nur aus Rasen bestehen, sondern ebenfalls (trockene) Erde, Sand, Büsche oder Sträucher bieten. Hühner lieben es, Nahrung vom Boden zu picken oder danach zu scharren. Auf einer reinen Rasenfläche können Sie den Tieren diese Abwechslung nicht bieten. Neben der geeigneten Fläche benötigen die fedrigen Mitbewohner zudem ein Dach über dem Kopf. Vor allem in der Nacht ziehen sie sich gerne dorthin zurück.
Aus Sicht des Huhns muss ein solider Hühnerstall keine Luxusvilla sein. Dennoch sollten beim Kauf oder Bau einige Dinge beachtet oder involviert werden:

  • Ein Quadratmeter für maximal drei Hühner/fünf Zwerghühner
  • Die Frontseite sollte nach Südosten zeigen
  • Legenester müssen vorhanden sein
  • Sitzstange mit Kot-Brett (pro Huhn ca. 25 cm)
  • Ausreichende Belüftung, aber ohne Zug (zum Beispiel eine Lüftungsklappe)
  • Isolierung, um die Hühner vor Kälte zu schützen
  • Passender Bodenbelag (zum Beispiel Stroh, Sand, Holz-Mulch)
  • Ausreichend Trinkschalen und Futtergefäße
  • Schlupfloch/Tür zum Außenbereich, verschließbar

Auf die Hühner, fertig, los

So viel zum Anfangsbedarf. Mit der richtigen Fläche und dem richtigen Häuschen steht Ihrem Traum von einer eigenen Hühnerhaltung quasi nichts mehr im Wege. Stellt sich nur noch die Frage: Was fressen Hühner eigentlich?

Hühner benötigen täglich frisches Wasser und Futter. Das Futter besteht aus speziellen Körnermischungen, Muschel Gritt, Obst und Gemüse sowie Insekten und Samen vom Boden. Ebenfalls geeignet sind Haferflocken oder aufgeweichtes Brot. Für „besondere Anlässe“ oder einfach nur, um den Tieren eine Freude zu bereiten, können Sie ihnen schmackhafte Mehlwürmer servieren.

Im Übrigen dient die Fütterung nicht nur der Nahrungsaufnahme.

Hühner beschäftigen sich liebend gerne mit Essen. Sie könnten das Futter zum Beispiel erhöht aufhängen, sodass die Tiere erstmal überlegen müssen, wie sie an ihre Nahrung gelangen. Ebenso effektiv sind Heu- oder Strohballen, in denen Sie diverse Leckereien verstecken können. Ihre neuen Mitbewohner werden es lieben, sich stundenlang mit Futter-(Möglichkeiten) zu beschäftigen.

Hühner beschäftigen sich liebend gerne mit Essen
Hühner beschäftigen sich liebend gerne mit Essen – Foto: © JackF #366871299 – stock.adobe.com

Was Sie noch wissen sollten

Wie alle Lebewesen auf diesem Planeten, müssen Hühner und deren Umgebung regelmäßig gesäubert und gepflegt werden.
Im Rahmen der Stallreinigung sollten Sie täglich folgende Aufgaben abarbeiten:

  • Frische Eier einsammeln
  • Wasserschale und Futterbehälter reinigen
  • Frisches Wasser geben
  • Verschmutzten/feuchten Stallinhalt entfernen und mit frischem auffüllen
  • Boden reinigen

Nicht täglich, aber dennoch regelmäßig müssen zudem die Sitzstangen und das Kot-Brett gesäubert werden. Alle zwei bis drei Wochen sind die Legeboxen dran.

Weiterhin sollten Sie wissen, dass eine Meldepflicht zur Hühnerhaltung besteht. Das bedeutet, dass Sie die Tiere bei der Tierseuchenkasse sowie beim zuständigen Veterinäramt registrieren müssen. Da Hühner aber als Kleintiere zählen, benötigen Sie keine Genehmigung (auch in reinen Wohngebieten nicht). Weiterhin müssen die Tiere regelmäßig gegen die Newcastle-Krankheit geimpft werden. Was den Bau des Hühnerstalls anbelangt: Hierbei ist eine Genehmigung erforderlich.