Es braucht eine Portion Mut, handwerkliches Geschick und das richtige Equipment, um die Fassade des Eigenheims zu renovieren. Bestimmte Aufgaben sind im Alleingang kaum machbar, insbesondere wenn es in die Tiefen des Mauerwerks geht. Verputzen, verkleiden, streichen und dämmen hingegen erledigen viele Hobbyheimwerker mittlerweile selbst. Welche Arbeiten es gibt, was sie bringen und wie sie durchzuführen sind, wird nachfolgend genauer beleuchtet.
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Dämmung in Eigenregie vornehmen
Um die Fassade neu oder erstmalig zu dämmen, muss sie sauber sein. Risse und Schäden im Mauerwerk werden mit Maurermörtel im ersten Schritt ausgebessert. Ist der Putz bereits alt, sollte er im sogar komplett entfernt und später neu aufgetragen werden. Wer nicht mit Leitern arbeiten möchte, kann sich zu diesem Zweck z.B. ein Gerüst mieten bei Boels und damit flexibel auch in größeren Höhen arbeiten.
Bevor die Dämmplatten angebracht werden, braucht es Spachtel und Klebstoff für den Halt.
Beides wird nicht auf der Fassade, sondern direkt auf den Dämmplatten angebracht. Anschließend kommen die Platten Stück für Stück an die Wand. Mit Dichtband werden Fugen ausgeglichen und Fenster gedämmt. Erst im letzten Schritt kommt nun der neue Putz auf die Außenwand. Die Dämmung verschwindet darunter und Strukturputze lassen die Fassade in einem eleganten Licht erscheinen.

Fassade neu verputzen
Rissiger Putz ist nicht nur unschön, sondern auch eine Gefahr fürs Mauerwerk. Die Aufgabe von Putz besteht darin, die Bausubstanz vor Außeneinflüssen zu schützen. Wird das Mauerwerk feucht, droht Schimmelbefall bis ins Innere des Hauses.
Wer neu verputzt, kann zwischen mineralischen Kalk- oder Zementputzen und organischen Putzen wählen. Beide haben ihre Vorteile, wobei Kalkputz vor allem bei Schimmelgefahr seine Stärken ausspielt. Nicht immer ist der alte Putz noch tragbar. Es ist wichtig, lose Teile komplett zu entfernen und die Fassade im Anschluss gründlich zu reinigen. Wenn der Untergrund ungleichmäßig saugfähig, ist eine Grundierung Pflicht.
Im ersten Schritt nach der Vorbereitung wird der Unterputz aufgetragen. Er ist der Haftgrund für den eigentlichen Putz. Ist er fest, wird er noch einmal abgerieben und damit auf den späteren Hauptputz vorbereitet. Diesen aufzutragen, erfordert nicht nur guten Halt auf dem Gerüst, sondern auch ein bisschen Erfahrung.
Oberputz ist besonders dünn und kann in verschiedenen Farben und Strukturen aufgetragen werden. Es gibt bereits fertigen Rillen- oder Kratzputz, der je nach Wunsch eine neue Struktur auf die Fassade bringt.
Wichtig: Sitzen Algen und Schimmel im alten Putz, müssen diese Problemstellen beseitigt werden. Es reicht nicht, sie unter neuem Putz einzuschließen, denn insbesondere Schimmel breitet sich weiter aus.
Anders sieht die Arbeit bei einem Holzhaus aus, wie z.B. auch bei einigen Tiny Häusern. Anstatt zu verputzen wird hier neu lasiert. Holzfassaden brauchen eine völlig andere Behandlung, lassen sich aber auch in Eigenregie aufrüsten und optimieren.

Fassade neu streichen gelingt auch Einsteigern
Ist der alte Putz noch tauglich oder bereits der neue Putz angebracht, kommt die Fassadenfarbe zum Einsatz. Das Streichen von außen ist kaum schwieriger als von innen, hier können auch Einsteiger zur Rolle greifen. Fassadengrundierung ist ein Muss, denn sonst kann beim Streichen Feuchtigkeit ins Mauerwerk gelangen. Das führt dann wiederum zu Schimmelbildung, die das Material langfristig schädigen kann.
Einfache Dispersionsfarben sind ungeeignet, es braucht eine spezielle Fassadenfarbe, die Wind und Wetter standhält. Wie sie aufgetragen wird, hängt vom Wunschergebnis ab. Airless-Spritzen ist ein Trend im Bauwesen, klassisches Rollen oder Streichen wird ebenfalls gern genutzt.
Für gute Haftung bei schlechtem Wetter ist eine nass-in-nass-Technik mit mindestens zwei Anstrichen nötig. Auch hier hilft ein Gerüst enorm, denn trotz Rolle lassen sich nicht alle Etagen vom Boden aus erreichen. Der beste Zeitraum ist im Frühjahr, denn da sind die Wetterverhältnisse trocken. Zu kalt darf es nicht mehr sein, nach den Eisheiligen ist deswegen ideal.